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Medeanas
Schüler | Niedersachsen
21.06.2010 um 23:43 Uhr
Ich befürchte, dich in deiner Hoffnung, dass aus meinen Erfahrungen und sogenannten Techniken ein nennenswerter Anteil der Abiturienten profitieren können werde, enttäuschen zu müssen.

Obwohl meine Lerntechniken durchaus eher ungewöhnlich sind, würde ich im Allgemeinen stark davon abraten, sie als Idealbild nachahmen zu wollen.

Für das Abitur selbst nämlich habe ich nur extrem wenig direkt vor jeder meiner fünf Abiturprüfungen gelernt: Für die vier schriftlichen Fächer habe ich maximal 2 Tage vor der jeweiligen Klausur mit jeglichem Lernen bzw. Wiederholen begonnen, dieses dann jedoch denn gesamten Tag, d.h. von vormittags bis zum frühen Abend, und somit täglich etwa 6 Stunden getan. Dabei bestand mein Lernen aus dem Durchblättern meiner Mappen und dem Erstellen von Lernzetteln im Umfang von etwa 8 Seiten, die ich bis zum Vorabend der Klausur auswendig beherrschte. Zudem recherchierte ich mithilfe des Internets noch bestehende Unklarheiten, wobei ich jedoch die Themen zuvor schon in allen Grundzügen verstanden hatte.
Für die mündliche Prüfung begann ich auch 2 Tage vorher mit dem Lernen, das in Ergänzung zu meinem Vorgehen bei den schriftlichen Prüfungen auch verstärkt aus dem mehrmaligen vollständigen Durchlesen meiner Mappen und Schulbücher bestand.

Somit würde ich behaupten, dass meine Hauptarbeit für die Abiturklausuren nicht in der expliziten Vorbereitung für diese, sondern lange zuvor, nämlich während des Unterrichts in den vorangegangenen vier Semestern, stattgefunden hatte. Zu jener regulären Unterrichtszeit bestand mein Lernen allerdings auch nicht aus mehr als der aktiven Teilnahme am Unterricht, dem Erledigen jeglicher Hausaufgaben und manchmal aus dem Nachdenken über bestimmte Bestandteile oder Anstöße des vorherigen Unterrichts, die mir als interessant erschienen. Meine Hausaufgaben erledigte ich in diesem Zusammenhang stets direkt, nachdem ich nach Schulschluss eine Mahlzeit zu mir genommen hatte.
Des Weiteren fanden die beiden zuletzt genannten Bestandteile meines Lernens nur von Sonntagnacht bis Freitagnachmittag statt, wobei ich werktags fast immer spätestens gegen 20.45 Uhr mit jeglicher Arbeit aufhörte.

Für Klausuren nutzte ich neben mehreren Vorabenden der Klausur ab und an auch die Wochenenden zu einem eher geringen Teil, indem ich mir meine Mappen genau anschaute, manchmal Übungsaufgaben erledigte und über die mögliche Klausur nachdachte. Häufig konnte ich vorausahnen, welche Themen von besonderer Bedeutung wie etwa dadurch, dass sie den Anforderungsbereich III darstellen würden, sein würden, sodass ich mich gezielter auf die Klausuren vorbereiten konnte. Dennoch konzentrierte ich mich vor jeder Klausur auf jeden einzelnen zuvor im Unterricht behandelten Themenschwerpunkt derart, dass mir jeder einzelner wieder bestens bekannt war.
„Verstanden“ hatte ich die Themen jedoch immer schon früher, nämlich jeweils spätestens nach dem Unterricht. Für die Themen entwickelte ich dabei auch eine Art synästhetische Gefühlsmischung, d.h. eine Art Bild oder Vorstellung, die mir im Umgang mit den Themen genau angab, wobei es sich darum handelte und was für Verbindungen zu ganz anderen Themen bestanden.

Übrigens würde ich ebenso die Meinung vertreten, dass zu einem 1,0-Abiturdurchschnitt viel Fleiß vonnöten ist, viel Fleiß alleine aber bei Weitem nicht ausreicht. Es ist nämlich einzig entscheidend, nicht die Themen zu begreifen, sondern nur zu demonstrieren, dass man dies hätte. Dazu ist es sicherlich hilfreich, die jeweiligen Themen auch tatsächlich zu verstehen, doch gehört es ebenso dazu, sich ständig im Unterricht präsent zu zeigen, zumal Lehrer normalerweise keinen „Geniebonus“ für diejenigen vergeben, die zwar alles können, aber im Unterricht nur selten etwas davon freiwillig zeigen.

Insofern ist Ehrgeiz neben Fleiß, der sich vor allem in der Abarbeitung von Hausaufgaben zeigt, von großer Bedeutung, da er einen in die Lage versetzt, sich zu jedem lächerlichen Punkt zu melden. Insbesondere in eher „weichen“ Fächern wie den Sprachen, allen voran Deutsch, ist es schwierig, 15 Punkte zu erreichen. Wenn man jedoch einen gewissen Ehrgeiz zeigt und einen Drang zu Perfektionismus, den ich mir uneingeschränkt attestiere, so ist es wesentlich einfacher, selbst zu unvorstellbar belanglosen Fragen Stellung zu beziehen, was oftmals für die Höchstpunktzahl notwendig ist. Dennoch würde ich mein Auftreten im Unterricht niemals als enervierend oder gar als aus bloßen Wiederholungen von bereits genannten Aspekten bestehend beschreiben. Ganz im Gegensatz dazu nämlich hielt ich es immer für extrem bedeutsam, ungewöhnlich zu denken und überaus kreativ zu sein. All dies ist in nichtkünstlerischen Fächern für gewöhnlich sehr beeindruckend und es erleichtert zusammen mit einem erheblichen Ehrgeiz das Erreichen der Möglichkeit, 15 Punkte zu erzielen, ungemein.
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Lenin : Pseudonymous = Leningrad : ?

Fremde fürchten : Xenophobie = Bücher verbergen : ?
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#97015
 
ggg
Freiwilliger Helfer | Niedersachsen
27.06.2010 um 13:07 Uhr
Ich danke euch für eure wertvollen Beitragen und das sie künftige Abiturienten weiter helfen würde.

Aber nicht desto trotz würde ich mich weiterhin freuen, wenn sich weitere unsere Spitzen Abiturienten ihre Erfahrungen aufschreiben würden und insbesondere unsere Abiturienten mit einem Schnitt von 1,0.

Weiterhin würde mich freuen , wenn sich auch künftige Abiturienten diesen Thread bereichern würden, sodass dieses wichtige und zugleich hochinteressante Topic weiterhin im Leben bleibt.

Ansonsten wünsche ich euch allen alles gute im Abitur und im Leben

lg
ggg Augenzwinkern
4
#97072
 
booleyhook
Schüler | Niedersachsen
12.07.2010 um 11:06 Uhr
Zu meiner Lerntechnik: Es gibt sie nicht.
Im Unterricht Zuhören hilft, dann spart man sich viel Lernerei zu Hause.
Ein gutes Gedächtnis ist definitiv von Vorteil; mehr als etwaige Intelligenz.
Fleiß? Ich bin ohne ihn gut ausgekommen, wobei sicherlich ein besseres Abi möglich gewesen wäre, hätte ich regelmäßiger Hausaufgaben gemacht und gelernt. Aber es reicht für mein Wunschstudium. Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss Augenzwinkern
0
#97165
 
Franky90
Schüler | Niedersachsen
19.07.2010 um 01:26 Uhr
Ich bin zwar keiner Deiner geforderten "Spitzen-Abiturienten", allerdings schreibe ich mir dennoch eine überdurchschnittliche Intelligenz zu. Ich bin also qualifiziert, meinen Beitrag zu leisten denke ich.
Mir erging es ähnlich wie booleyhook. Fleiß oder gar Ehrgeiz waren nicht im Ansatz vorhanden. Ich wusste schon vor vielen Jahren, dass ich mein Abitur unter 3,0 bestehen würde, also interessierte mich der Rest einfach nicht.
Am Ende wurde es 1,9...1,0 wäre nicht drin gewesen, aber mit Fleiß und Ehrgeiz hätte ich 1,4 oder 1,5 problemlos geschafft, womöglich gar 1,3.
Allerdings habe ich mich schon nach der zehnten Klasse von Hausaufgaben distanziert und diese in der Oberstufe fast nie erledigt. Pauschal würde ich meinen für eben diese pro Woche ca. 30 Minuten aufgebracht zu haben.
Bei Klausuren sah es anders aus. Ich habe je nach Fach einen oder zwei Tage vor der Klausur mit dem Lernen begonnen und so insgesamt rund 3 Stunden gelernt.
Für Deutschklausuren habe ich nie gelernt, weil es einfach nicht notwendig ist (Anm. d. Red. Meine Abiturnote im Fach "Deutsch" ist nicht repräsentativ, ich hatte durchweg 12 oder 13 Punkte, die Abiturklausur war einfach ein schlechter Scherz).
Für Fächer wie Geschichte oder Biologie habe ich wie erwähnt rund 2-3 Stunden gelernt, manchmal auch 4, je nach Thema.
Meine präferierten Fächer Mathematik und Physik forderten etwas mehr meiner kostbaren Zeit. Hier habe ich je nach Thema 4-8 Stunden gelernt, wobei das Lernen in allen Fächern primär aus lesen bestand oder aus dem Nachrechnen von Aufgaben aus dem Unterricht. Ich muss hierbei anfügen, dass ich eine sehr eigene Art des Lernens nutzte. Ich lernte selten mit Mappen (ich hatte zwar Mappen, heftete aber selten etwas ein und ließ sie meist daheim) oder Büchern, ich nutzte das Internet. Abiunity entdeckte ich erst spät, ich lernte mit den Seiten, die Mr. Google mir auswarf und konnte so oftmals "Schwarzwissen" anbringen, was besonders in Biologie und Physik regelmäßig für Extrapunkte sorgte.

Nun zu meinen Abiturvorbereitungen. Ich lernte für jedes Fach rund 10 Stunden, wobei das Lernen hier hauptsächlich darin bestand, dass ich Zusammenfassungen von dieser wunderbaren Internetseite durchlas, zwei Mal.
In Mathe habe ich ehemalige Aufgaben aus dem Unterricht bearbeitet.
Ich fing jeweils 3 Tage vor den Klausuren an zu lernen, war dies wegen der Frequenz der Klausuren nicht möglich, so verlegte ich die fehlenden Lerntage vor den Zeitpunkt der ersten Klausur.

Wie zu sehen ist, muss man nicht wirklich aufpassen, mitarbeiten und schon gar nicht fleißig sein, man muss schlichtweg intelligent sein.
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P1: Mathematik - 12 Punkte...schlecht.

P2: Physik - 13 Punkte...ist okay.

P3: Deutsch - 7 Punkte...wie kann man nur so bitter sein, echt unglaublich -.-

P4: Biologie - 15 Punkte...top.

P5: Geschichte - 14 Punkte (schade)
1
#97184
 
C***�
ehm. Abiunity Nutzer
19.07.2010 um 13:56 Uhr
Wie Franky90 eindrucksvoll beweist kann man auch mit einer ordentlichen Portion Arroganz ein gutes Abi schaffen.

Alle, die ihren Abischnitt nicht fuer gottgegeben halten sollten sich eher an die Tipps ueber Frany90s Beitrag halten denke ich.

Und auch ohne 1er kann man ein glueckliches Leben fuehren, das nur am Rande. Ist natuerlich toll, so ein gutes Abi zu haben, aber man sollte nicht vergessen, dass es auch andere Dinge im Leben gibt.
Will jetzt aber niemanden davon abhalten, sich fuer einen bestimmten zulassungsbeschraenkten Studiengang anzustrengen. Behaltet nur auch ein bisschen den Rest des Lebens im Auge.
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#97186
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BBCodes