Frage: Was ist mir "Selbststilisierung als Lebensform" gemeint?
Antwort: Da hilft Wikipedia
Achtung ich zitiere:
Oder anders ausgedrückt: Punkt, Komma, Strich - fertig is Felix gesicht oder besser noch Gesichter.
Demnach Reduziert sich Felix selbst auf die Formen Punkt, Komma und Strich. Ich denke dies macht er ziemlich häufig. Am Anfang des Buches reflektiert er auf Seite 26 über sich selbst, nachdem er das Modellstehen bei seinem Paten Schimmelpreester in verschiedenen Kostümen beschrieben hatte: Ich war für jeden ,,Aufzug [..] eigentlich bestimmt und geboren[...]; jedesmal gab ich, nach dem Urteile aller, ein vortreffliches Beispiel der Menschenart ab, die ich eben vertrat; ja, mein Pate wies mich darauf hin, dass mein Gesicht mit Hilfe von Tracht und Perücke sich nicht nur den Ständen und Himmelsrichtungen, sondern auch den Zeitaltern anzupassen schiene, von denen ein jedes, wie er uns belehrte, seinen Kindern ein allgemeines physiognomisches Gepräge verleihe''.
Hier spiegelt sich sicher auch ein Aspekt der Komik wieder, denn wie sollen sich die physiognomischen Strukturen eines Gesichts verändert.
Ich denka aber, dass mit ,,Selbststilisierung als Lebensform'' gemeint ist, dass Felix sich darauf versteht siene Identität auf Modelle von Menschen auszurichten. Er hat eigentlich keine eigene Idividualität. Dies wird deutlich, wenn man seine Beschreibung von ihm Selbst zur Kenntniss nimmt: ,,Ich aber besaß seidenweiches haar, wie man es nur selten beim mänbnlichen Geschlicht findet, und welches, da es blond war, zusammen mit goldblauen Augen, einen fesselnden Gegensatz zu der goldigen Bräune meiner Haut bilkdete: so, daß es gewissermaßen unbestimmt blieb, ob ich nun eigentlich blond oder brünett von erscheinung sei, und man mich mit gleichem Rechte für beides ansprechen konnte.'' (Seite 15 oben)
Hier wird deutlich, dass er eigentlich keine eigene Identität hat: Er ist weder bründet noch blond und wirklich männlich ist sein Haar auch nicht. So könnte man sogar die Unbestimmtheit seines Geschlechts herrausdeuten.
Unterstrichen wird das Fehlen einer eigenen Identität, wenn man auf Seite 11 folgende Zeilen liest, wo er über sein Ich als kleines Baby/Kind spricht: Denn er stellt in Frage, ob er ,,jenes frühe und femde Wesen als >>ich<< bezeichnen darf''.
Oh und dann steht er auch nur in Kostüm oder nackt seinen Paten zur Schau. Als erselbst wird er aber nie gemalt. Ganz davon abgesehen beschreibt er das Gefühl, nachdem er sich verkleidet hatte und er wieder er selbst sein durfte oder besser gesagt musst, wie folgt: ,,Wenn ich aber nach beendeter Kurzweil meine schale und nichtige Alltagskleidung wieder angelegt hatte, so befiel mich wohl eine unbezwingliche Trauer und Sehnsucht, ein Gefühl unendlicher und unbeschreiblicher Langerweile, das mich den Rest des Abends mit ödem Gemüt in tiefer und wortloser Niedergeschlagenheit hinbringen ließ.''(Seite 27)
Auch hier wieder das Identitätslose. Seine Identität beschreibt er als ,,schal'' und ,,nichtig'' und ihn befiel die ,,Sehnsucht'' nach einer anderen Identität und den Spiel mit den Identitäten.
Antwort: Da hilft Wikipedia

Achtung ich zitiere:
Zitat:
Unter Stilisierung versteht man die Anpassung einer Gestalt oder Darstellung an einen bestimmten Stil oder die (oft schrittweise) abstrahierende Reduktion einer detaillierten oder naturgetreuen Vorlage (z. B. Zeichnung) hin zu einem einfachen Muster mit hohem Wiedererkennungswert und einfacher Reproduzierbarkeit (Vergleiche auch: Modell), Ein jedem bekanntes Beispiel ist die schon Schülern geläufige Stilisierung eines fliegenden Vogels zu zwei gebogenen Linien, die in der Mitte zusammenstoßen oder das Spiel „Punkt, Punkt, Komma, Strich – fertig ist das Mondgesicht“.
Oder anders ausgedrückt: Punkt, Komma, Strich - fertig is Felix gesicht oder besser noch Gesichter.
Demnach Reduziert sich Felix selbst auf die Formen Punkt, Komma und Strich. Ich denke dies macht er ziemlich häufig. Am Anfang des Buches reflektiert er auf Seite 26 über sich selbst, nachdem er das Modellstehen bei seinem Paten Schimmelpreester in verschiedenen Kostümen beschrieben hatte: Ich war für jeden ,,Aufzug [..] eigentlich bestimmt und geboren[...]; jedesmal gab ich, nach dem Urteile aller, ein vortreffliches Beispiel der Menschenart ab, die ich eben vertrat; ja, mein Pate wies mich darauf hin, dass mein Gesicht mit Hilfe von Tracht und Perücke sich nicht nur den Ständen und Himmelsrichtungen, sondern auch den Zeitaltern anzupassen schiene, von denen ein jedes, wie er uns belehrte, seinen Kindern ein allgemeines physiognomisches Gepräge verleihe''.
Hier spiegelt sich sicher auch ein Aspekt der Komik wieder, denn wie sollen sich die physiognomischen Strukturen eines Gesichts verändert.
Ich denka aber, dass mit ,,Selbststilisierung als Lebensform'' gemeint ist, dass Felix sich darauf versteht siene Identität auf Modelle von Menschen auszurichten. Er hat eigentlich keine eigene Idividualität. Dies wird deutlich, wenn man seine Beschreibung von ihm Selbst zur Kenntniss nimmt: ,,Ich aber besaß seidenweiches haar, wie man es nur selten beim mänbnlichen Geschlicht findet, und welches, da es blond war, zusammen mit goldblauen Augen, einen fesselnden Gegensatz zu der goldigen Bräune meiner Haut bilkdete: so, daß es gewissermaßen unbestimmt blieb, ob ich nun eigentlich blond oder brünett von erscheinung sei, und man mich mit gleichem Rechte für beides ansprechen konnte.'' (Seite 15 oben)
Hier wird deutlich, dass er eigentlich keine eigene Identität hat: Er ist weder bründet noch blond und wirklich männlich ist sein Haar auch nicht. So könnte man sogar die Unbestimmtheit seines Geschlechts herrausdeuten.
Unterstrichen wird das Fehlen einer eigenen Identität, wenn man auf Seite 11 folgende Zeilen liest, wo er über sein Ich als kleines Baby/Kind spricht: Denn er stellt in Frage, ob er ,,jenes frühe und femde Wesen als >>ich<< bezeichnen darf''.
Oh und dann steht er auch nur in Kostüm oder nackt seinen Paten zur Schau. Als erselbst wird er aber nie gemalt. Ganz davon abgesehen beschreibt er das Gefühl, nachdem er sich verkleidet hatte und er wieder er selbst sein durfte oder besser gesagt musst, wie folgt: ,,Wenn ich aber nach beendeter Kurzweil meine schale und nichtige Alltagskleidung wieder angelegt hatte, so befiel mich wohl eine unbezwingliche Trauer und Sehnsucht, ein Gefühl unendlicher und unbeschreiblicher Langerweile, das mich den Rest des Abends mit ödem Gemüt in tiefer und wortloser Niedergeschlagenheit hinbringen ließ.''(Seite 27)
Auch hier wieder das Identitätslose. Seine Identität beschreibt er als ,,schal'' und ,,nichtig'' und ihn befiel die ,,Sehnsucht'' nach einer anderen Identität und den Spiel mit den Identitäten.
__________________devian (Julius)
Geht das denn dann eigentlich nicht schon wieder in Richtung "Ambivalente Existenzen" ?
-----------------
zu den oberen Beiträgen:
Das Thema heißt eigentlich "Krulls Umgebung: Ambivalente Existenzen"
Damit ist nicht er selbst, sondern seine Umgebung gemeint. Vielleicht bezieht sich das immer auf diese Doppelpaare, die er so anziehend findet: Bruder und Schwester auf Balkon; Zouzou und ihre Mutter
Dadurch, dass er sich nicht für eine Person entscheiden kann, sondern die Personen immer nur als Paar gut findet, wird auch seine Amabivalenz gezeigt.
Kann seine, dass das jetzt kompletter Blödsinn ist, aber so hatte ich mir das gedacht..?!
-----------------
zu den oberen Beiträgen:
Das Thema heißt eigentlich "Krulls Umgebung: Ambivalente Existenzen"
Damit ist nicht er selbst, sondern seine Umgebung gemeint. Vielleicht bezieht sich das immer auf diese Doppelpaare, die er so anziehend findet: Bruder und Schwester auf Balkon; Zouzou und ihre Mutter
Dadurch, dass er sich nicht für eine Person entscheiden kann, sondern die Personen immer nur als Paar gut findet, wird auch seine Amabivalenz gezeigt.
Kann seine, dass das jetzt kompletter Blödsinn ist, aber so hatte ich mir das gedacht..?!

__________________Wenn die Menschen nur über Dinge reden würden, von denen sie etwas verstehen - das Schweigen wäre bedrückend. (Robert Lembke)
Also wir haben zwei Themen:
Selbststilisierung als Lebensform
Krulls Umgebung: Ambivalente Existenzen
Mhh mit Umgebung ist sicher nicht Felix gemeint. Von daher muss ich dir zustimmen. Sicher ist damit Zaza; Zuzu aber auch das Doppelpaar-Motiv gemeint.
Eben wie du sagst. Aber sicherlich auch die androgynen (richtig geschrieben?) Typen in seiner Umgebung.
Dann kann es sein, dass das was in den zuvor genannten Beiträgen unter Selbststilisierung als Lebensform fällt. Somit wäre das von mir zutreffend.
Selbststilisierung als Lebensform
Krulls Umgebung: Ambivalente Existenzen
Mhh mit Umgebung ist sicher nicht Felix gemeint. Von daher muss ich dir zustimmen. Sicher ist damit Zaza; Zuzu aber auch das Doppelpaar-Motiv gemeint.
Eben wie du sagst. Aber sicherlich auch die androgynen (richtig geschrieben?) Typen in seiner Umgebung.
Dann kann es sein, dass das was in den zuvor genannten Beiträgen unter Selbststilisierung als Lebensform fällt. Somit wäre das von mir zutreffend.
__________________devian (Julius)
mh da muss ich mal zustimmen ... hab gar nic beachtet das sich das auf krulls umgebung bezieht :/ sry dafür ^^
aber die ambivalenz würde ich nicht nur auf die paare beziehen die krull so gern hat... es gibt denke ich mehrere sachen auf die die ambivalenz bezogen werden kann.... ich würde auf jeden fall noch die klassenunterschiede bzw die unterschiedlichen "welten" (wenn man so will) in denen er sich bewegt mit einbeziehen.... die zwiespätigkeit der klassengesellschaft spielt ja eine große rolle in felix krull
aber die ambivalenz würde ich nicht nur auf die paare beziehen die krull so gern hat... es gibt denke ich mehrere sachen auf die die ambivalenz bezogen werden kann.... ich würde auf jeden fall noch die klassenunterschiede bzw die unterschiedlichen "welten" (wenn man so will) in denen er sich bewegt mit einbeziehen.... die zwiespätigkeit der klassengesellschaft spielt ja eine große rolle in felix krull

__________________ Man Muss Nicht Groß Sein Um Groß Zu Sein
Info für einige Unwissende ^^: man kann sich für JEDEN EINZELNEN Beitrag bedanken
Info für einige Unwissende ^^: man kann sich für JEDEN EINZELNEN Beitrag bedanken
mit ambivalente existenzen ist im allgemeinene der schein/sein konflikt fast aller figuren gemeint, meiner meiinung nach. beispielsweise müller-rosé vor und hinter den kulissen.
der vater als weinbesitzer, welcher gern in gehobenen kreisen rangiert, aber doch ein erbärmlicher schaumwein-fabrikant ist.
schimmelpreester der sich als professor betitelt und doch nur einfacher künstler und karnevalist ist... und natürlich zum schluss felix krull, welcher sich aus allem etwas nimmt und schlussentlich dem göttlichem hermes gleicht und durch seine "schein-verführung" die welt im griff hat. [ zb. der schon erwähnte rollentausch / marquis de venosta ]
" nicht er dreht sich um die welt, sondern die welt um ihn".
in dem zusammenhang kann ich euch die "oldenbourg interpretationen" zu felix krull empfehlen.... steht alles drin. + bezüge zu nietzsche, wagner, schoperhauer etc. bla.
isbn: 978 - 3 - 486 - 01425 - 9
der vater als weinbesitzer, welcher gern in gehobenen kreisen rangiert, aber doch ein erbärmlicher schaumwein-fabrikant ist.
schimmelpreester der sich als professor betitelt und doch nur einfacher künstler und karnevalist ist... und natürlich zum schluss felix krull, welcher sich aus allem etwas nimmt und schlussentlich dem göttlichem hermes gleicht und durch seine "schein-verführung" die welt im griff hat. [ zb. der schon erwähnte rollentausch / marquis de venosta ]
" nicht er dreht sich um die welt, sondern die welt um ihn".
in dem zusammenhang kann ich euch die "oldenbourg interpretationen" zu felix krull empfehlen.... steht alles drin. + bezüge zu nietzsche, wagner, schoperhauer etc. bla.
isbn: 978 - 3 - 486 - 01425 - 9
__________________-