Zitat:
Original von Annabelle123
Generell ist Effi doch noch ein Roman mit einem auktorialen Erzähler, "der den leser an die Hand nimmt" und ihn durchs Buch führt. Das löst sich ja bei Koeppen auf, der fordert den Leser ja mehr heraus durch die Montagetechnik und die vielen Figuren bzw. Schauplätze.
Generell ist Effi doch noch ein Roman mit einem auktorialen Erzähler, "der den leser an die Hand nimmt" und ihn durchs Buch führt. Das löst sich ja bei Koeppen auf, der fordert den Leser ja mehr heraus durch die Montagetechnik und die vielen Figuren bzw. Schauplätze.
das stimmt so nicht ganz.
In Effi gibt es auch sehr viele passagen, in denen sich der Erzähler sehr zurücknimmt und eher neutral erzählt, z.B. bei den gesprächen wo dann die Inquit-Formel sogar fehlt (Er sagte, sie sagte). Das entspricht auch dem poetischen Realismus, in dem die dichter ja versuchen möglichst objektiv und ohne Parteinahme zu berichten --> nach der Reichsgründung durch bismarck macht sich Ernüchterung breit, die Leute passen sich an und äußern keine Kritik mehr.
Ergebnis: Objektivität!!
auch das mit Koeppen, dass sich bei dem der auktoriale erzähler auflöst stimmt nicht. Vielmehr taucht der Erzähler als ein"pessimistischer Zeitdeuter" auf, der nicht nur erzählt, sondern gleichzeitig deutet und kommentiert (siehe zum Beispiel den allerersten Abschnitt: "Flieger waren über der stadt, unheilkundende Vögel" )
der auktoriale erzähler zieht sich aber durchs ganze Buch. Aber die Anfangs- und Endsequenz (ist ja ein Rahmen) machen es besonders deutlich !
Ich hoffe, ich konnte etwas Licht ins Dunkle bringen
Perfekt danke! Aber heißt das dann dass es bezüglich der Erzählweise, Erzählhaltung und Darbietungsform keine Entwicklung gibt? Falls sowas kommt wie "erklären Sie den unterschied zwischen einem traditionellen und modernen roman" was genau kann man dann sagen?
Noch eine andere Frage zu der Epoche, ich habe hundert Epochenübersichten, allerdings erinnere ich mich nicht mehr zu welchem Buch der Naturalismus mit den drei Kategorien "race" "Temps" "milieu" gehört. Bei Woyzeck ist der Mensch ja dadurch determiniert, aber das buch entspricht ja der Epoche des Vormärz. Hat da einer von euch eine bessere Erinnerung?
Noch eine andere Frage zu der Epoche, ich habe hundert Epochenübersichten, allerdings erinnere ich mich nicht mehr zu welchem Buch der Naturalismus mit den drei Kategorien "race" "Temps" "milieu" gehört. Bei Woyzeck ist der Mensch ja dadurch determiniert, aber das buch entspricht ja der Epoche des Vormärz. Hat da einer von euch eine bessere Erinnerung?
Es gibt meistens (in einem GUTEN buch) keine einzige seite, wo Erzählweise, Erzählhaltung und Darbietungsform nicht die ganze zeit wechseln und ineinander übergehen.
Besonders bei Tauben im Gras --> ist ja ein moderner Roman, da macht man das so und außerdem passt das zu TiG besonders als Nachkriegsroman mit all der Verwirrung der zeit, denn auch dieses ständige Ineinanderübergehen der versch. Formen schafft beim Leser Verwirrung und Perspektivlosigkeit. Oft weiß er nicht, ob jetzt Erzählkommentar oder innerer Monolog oder sonst was dran ist und kann nur raten. So wird ihm auch die Identifikationsmöglichkeit genommen.
Man kann bei keinem Roman pauschalisierend sagen "nur auktorial" oder "nur neutral", wenn man das sagt, dann nämlich nur um einen groben überblick zu geben, wie das in den meisten passagen ist. Wenn du einen Text analisierst ist es wichtig ins Detail zu gehen und sich Satz für Satz durchzuarbeiten bezüglich Darbietungsform..., ansonsten wirkt eine einseitige Aussage, wie "durchgängig neutral" zu undifferenziert. (Natürlich gibt es diesen Fall auch, ist aber eher selten.)
zu moderner und traditioneller roman hab ich eine übersicht, die ich hier mal hochlade.
Ich hoffe ich konnte helfen
Besonders bei Tauben im Gras --> ist ja ein moderner Roman, da macht man das so und außerdem passt das zu TiG besonders als Nachkriegsroman mit all der Verwirrung der zeit, denn auch dieses ständige Ineinanderübergehen der versch. Formen schafft beim Leser Verwirrung und Perspektivlosigkeit. Oft weiß er nicht, ob jetzt Erzählkommentar oder innerer Monolog oder sonst was dran ist und kann nur raten. So wird ihm auch die Identifikationsmöglichkeit genommen.
Man kann bei keinem Roman pauschalisierend sagen "nur auktorial" oder "nur neutral", wenn man das sagt, dann nämlich nur um einen groben überblick zu geben, wie das in den meisten passagen ist. Wenn du einen Text analisierst ist es wichtig ins Detail zu gehen und sich Satz für Satz durchzuarbeiten bezüglich Darbietungsform..., ansonsten wirkt eine einseitige Aussage, wie "durchgängig neutral" zu undifferenziert. (Natürlich gibt es diesen Fall auch, ist aber eher selten.)
zu moderner und traditioneller roman hab ich eine übersicht, die ich hier mal hochlade.
Ich hoffe ich konnte helfen
Hallo
Ich muss am Montag in die Deutschnachprüfung und hab es als LK. Mir wurde von einigen Deutsch-GK Schülern, die es als 4. Abifach haben, erzählt, dass man frei heraus, sprich mit Notizen die man sich in der Vorbereitungszeit macht, vorträgt.
Ich hatte meine mündliche Prüfung in Mathe und dort wurden die Ergebnisse etc. alles auf Folie übertragen und ich hab es mit Hilfe des Overhead-Projektors vorgetragen.
Ist das in Deutsch nicht der Fall? o.o Das würde mich ziemlich irritieren und ich weiß nicht so recht ob mir ein freier Vortrag damit gelingen würde! :/
Ich muss am Montag in die Deutschnachprüfung und hab es als LK. Mir wurde von einigen Deutsch-GK Schülern, die es als 4. Abifach haben, erzählt, dass man frei heraus, sprich mit Notizen die man sich in der Vorbereitungszeit macht, vorträgt.
Ich hatte meine mündliche Prüfung in Mathe und dort wurden die Ergebnisse etc. alles auf Folie übertragen und ich hab es mit Hilfe des Overhead-Projektors vorgetragen.
Ist das in Deutsch nicht der Fall? o.o Das würde mich ziemlich irritieren und ich weiß nicht so recht ob mir ein freier Vortrag damit gelingen würde! :/
