Hey Leute
Welche Epochen sind eurer Meinung nach am wahrscheinlichsten für den Gedichtsvergleich und welche Aufgabenstellung könntet ihr euch in Aufgabe 2 vorstellen?
Welche Epochen sind eurer Meinung nach am wahrscheinlichsten für den Gedichtsvergleich und welche Aufgabenstellung könntet ihr euch in Aufgabe 2 vorstellen?
l***i
ehm. Abiunity Nutzer
28.04.2019 um 22:51 Uhr
Yep das würde mich auch brennend interessieren, genau wie man den Vergleich angeht.
Expressionismus und Romantik halte ich für am wahrscheinlichsten (ich mache Abi in NRW.)
Wenn man sich die Abiaufgaben der letzten Jahre anschaut, gibt es eigentlich immer nur zwei Muster:
a) 1. Aufgabe: Analysieren Sie XY, auch unter Berücksichtigung Ihres Wissens zu Literatur und Kultur der Entstehungszeit.
2. Aufgabe: Analysieren Sie YX und vergleichen Sie, wie in beiden Gedichten die Krisenerfahrungen der jeweiligen Zeit dargestellt und gestaltet werden.
( Abi 2018 ) -> Hier ist der Vergleichsaspekt deutlich, man weiß, worauf man bei den Gedichten besonders achten muss
b) Die andere Möglichkeit ist, dass der Vergleichsaspekt sehr allgemein oder gar nicht formuliert wird. Dann muss der Schwerpunkt selbst ausgesucht werden. Für manche ist das ein gutes Los, weil man eine größere Freiheit hat. Allerdings muss man den Fokus sinnig setzen und im Text hinreichend belegen können...
Wenn man sich die Abiaufgaben der letzten Jahre anschaut, gibt es eigentlich immer nur zwei Muster:
a) 1. Aufgabe: Analysieren Sie XY, auch unter Berücksichtigung Ihres Wissens zu Literatur und Kultur der Entstehungszeit.
2. Aufgabe: Analysieren Sie YX und vergleichen Sie, wie in beiden Gedichten die Krisenerfahrungen der jeweiligen Zeit dargestellt und gestaltet werden.
( Abi 2018 ) -> Hier ist der Vergleichsaspekt deutlich, man weiß, worauf man bei den Gedichten besonders achten muss
b) Die andere Möglichkeit ist, dass der Vergleichsaspekt sehr allgemein oder gar nicht formuliert wird. Dann muss der Schwerpunkt selbst ausgesucht werden. Für manche ist das ein gutes Los, weil man eine größere Freiheit hat. Allerdings muss man den Fokus sinnig setzen und im Text hinreichend belegen können...
Zuletzt bearbeitet von besserspaetalsnie am 29.04.2019 um 09:37 Uhr
l***i
ehm. Abiunity Nutzer
29.04.2019 um 09:41 Uhr
also ich komme aus Niedersachsen und wir hätten Expressionismus echt 0,0000 besprochen, aber vor allem Aufklärung und Romantik auch im Vergleich. Daher bin ich verwundert dass viele Expressionismus schreiben. Wo sind da denn Unterschiede und gemeinsamkeiten?
Hast du schonmal in eure Standardsicherung geschaut? Bei uns in NRW ist Expressionismus als einziger Unterpunkt der Lyrik rot markiert, also als Schwerpunktthema gekennzeichnet. Das ist meine Zusammenfassung:
Romantik (1795-1840)
→ Gegenentwurf zur Aufklärung (überbetonte Vernunft) und Klassik (formale Strenge)
→ Betonung des regen menschlichen Innenlebens
→ Freiheit des Individuums: Einzigartigkeit, Loslösung von Konventionen und Bekanntem, dabei hohe Wertschätzung von Liebe, Freundschaft und Geselligkeit
→ Wiederherstellung der Einheit Mensch-Gott-Natur; dieses Gefühl wird hauptsächlich in unmittelbarem Kontakt mit der Natur gesucht (Motiv der Wanderung/Ferne/des Reisens)
→ Poetisierung der Welt sowie Emotionales, Mystisches, Fantastisches und Paradoxes als Ablehnung gegen das vernunftorientierte Denken
→ Wiener Kongress 1814-15: Wertschätzung d. kult. Erbes/“Volksgeists“, Nationalismus: Volkslieder, Märchen, Sagen, Idealisierung des Mittelalters
→ Spätromantik: Aufgreifen der dunklen Seite der menschlichen Psyche (Schrecken und Böses in der Welt, Wahnsinn) durch bspw. E.T.A. Hoffmann: Schauerromantik
→ Konflikte: Fantasie, Nacht, Traum ↔ Tag, Wirklichkeit; Künstler ↔ (Spieß)Bürger
→ Lyrik: als (Wort)Musik, verzaubernde Wortlaute vermitteln Sinneseindrücke; kunstvolle sprachliche Bilder, die in der Wahrnehmung verschmelzen (bishin zu Chiffren); fließende Rhythmen, Reime; Universalpoesie; Figuren oft gsll. Außenseiter, Taugenichtse, Liebende
→ Berühmte Vertreter: Novalis, E.T.A. Hoffmann, Joseph von Eichendorff
Expressionismus (1905-1925)
→ Krisenphänomene d. Jhd.wende: Mechanisierung/Beschleunigung des Alltags, Krieg, Verfall, Weltende, Sinnesrausch (Liebe, Eros, Sexus), Anonymität d.Großstadt, Atheismus (Theodizee-Frage)
→ Unmöglichkeit, die Wirklichkeit zu definieren bzw. zu verdichten: Sprachskepsis
→ Warnung vor rücksichtsloser, entmoralisierter und kapitalistischer (Arbeits)Welt
→ Unsicherheit und Brüchigkeit innerhalb der eigenen Identität/Individualität, Ich-Zerfall
→ Gesellschaftliche Anklage in Form von Ästhetisierung des Hässlichen
→ Lyrik: Sonett und Hymne (pahetisch); Provokation (durch Ä.d.H., Kontextverschiebung, Verdinglichung des Menschen, Aufwertung des Morbiden, Ekel); distanzert-unbeteiligte Haltung des Sprechers, keine euphemistischen Wirklichkeitsdarstellungen
→ Berühmte Vertreter: Else Lasker-Schüler, Gottfried Benn, Georg Heym
Ist nicht wirklich schwer! Wir haben viele expressionistische Gedichte behandelt und man kann nahezu alle auf den ersten Blick als solche ausmachen und die Motive/Leitideen erkennen
Romantik (1795-1840)
→ Gegenentwurf zur Aufklärung (überbetonte Vernunft) und Klassik (formale Strenge)
→ Betonung des regen menschlichen Innenlebens
→ Freiheit des Individuums: Einzigartigkeit, Loslösung von Konventionen und Bekanntem, dabei hohe Wertschätzung von Liebe, Freundschaft und Geselligkeit
→ Wiederherstellung der Einheit Mensch-Gott-Natur; dieses Gefühl wird hauptsächlich in unmittelbarem Kontakt mit der Natur gesucht (Motiv der Wanderung/Ferne/des Reisens)
→ Poetisierung der Welt sowie Emotionales, Mystisches, Fantastisches und Paradoxes als Ablehnung gegen das vernunftorientierte Denken
→ Wiener Kongress 1814-15: Wertschätzung d. kult. Erbes/“Volksgeists“, Nationalismus: Volkslieder, Märchen, Sagen, Idealisierung des Mittelalters
→ Spätromantik: Aufgreifen der dunklen Seite der menschlichen Psyche (Schrecken und Böses in der Welt, Wahnsinn) durch bspw. E.T.A. Hoffmann: Schauerromantik
→ Konflikte: Fantasie, Nacht, Traum ↔ Tag, Wirklichkeit; Künstler ↔ (Spieß)Bürger
→ Lyrik: als (Wort)Musik, verzaubernde Wortlaute vermitteln Sinneseindrücke; kunstvolle sprachliche Bilder, die in der Wahrnehmung verschmelzen (bishin zu Chiffren); fließende Rhythmen, Reime; Universalpoesie; Figuren oft gsll. Außenseiter, Taugenichtse, Liebende
→ Berühmte Vertreter: Novalis, E.T.A. Hoffmann, Joseph von Eichendorff
Expressionismus (1905-1925)
→ Krisenphänomene d. Jhd.wende: Mechanisierung/Beschleunigung des Alltags, Krieg, Verfall, Weltende, Sinnesrausch (Liebe, Eros, Sexus), Anonymität d.Großstadt, Atheismus (Theodizee-Frage)
→ Unmöglichkeit, die Wirklichkeit zu definieren bzw. zu verdichten: Sprachskepsis
→ Warnung vor rücksichtsloser, entmoralisierter und kapitalistischer (Arbeits)Welt
→ Unsicherheit und Brüchigkeit innerhalb der eigenen Identität/Individualität, Ich-Zerfall
→ Gesellschaftliche Anklage in Form von Ästhetisierung des Hässlichen
→ Lyrik: Sonett und Hymne (pahetisch); Provokation (durch Ä.d.H., Kontextverschiebung, Verdinglichung des Menschen, Aufwertung des Morbiden, Ekel); distanzert-unbeteiligte Haltung des Sprechers, keine euphemistischen Wirklichkeitsdarstellungen
→ Berühmte Vertreter: Else Lasker-Schüler, Gottfried Benn, Georg Heym
Ist nicht wirklich schwer! Wir haben viele expressionistische Gedichte behandelt und man kann nahezu alle auf den ersten Blick als solche ausmachen und die Motive/Leitideen erkennen
