Cooler Adblocker Abiunity kannst du auch ohne Adblocker werbefrei nutzen ;) Einfach registrieren und mehr als 10 Bedankungen sammeln!
 
der517
Schüler | Nordrhein-Westfalen
16.05.2017 um 21:03 Uhr
Da in den letzten Tagen doch viele Fragen dazu aufkamen, wie die mündliche Prüfung aufgebaut ist, wollte ich euch meine eindrücke schildern. Ich hatte heute nämlich eine Simulation in Deutsch.

Teil 1:
Vorgelegt wurde mir ein Textauszug aus Kafkas Verwandlung. Thematisch ging es dort um den Prozess des Todes Gregors, erzähltheoretisch um den Wechsel des personalen zum auktorialen Erzähler. Zunächst war ich über die Länge des Textauszugs schockiert - es waren ganze 60 Zeilen. Die 30 Minuten haben dennoch recht gut gereicht. Bei der Präsentation war ich dann anfangs sehr aufgeregt, das hat sich im Verlauf aber gelegt.

Ich würde euch auf alle Fälle den Tipp geben, dass ihr euch eine Uhr hinlegt, um die Zeit im Überblick zu haben. Das hatte ich nämlich nicht - ich dachte, die Zeit wäre schon am Ende, wollte aber eigentlich noch mehr hinzufügen!

Und schreibt euch auch eine Gliederung bei der Vorbereitungszeit auf:
1. Einleitung: Autor, Titel, Textsorte, Epoche
2. Inhaltsparaphrase
3. Kontext
4. Deutungshypothese
....
xy. Fazit
Das habe ich nämlich nicht getan und mitten im Vortrag fällt mir ein: Du hast die Deutungshypothese gar nicht genannt (und die ist für meinen Lehrer von entscheidender Bedeutung). Ich habe sie dann zwar noch im Fazit aufgegriffen, aber natürlich hat es an der passenden Stelle gefehlt, wie er auch kritisch angemerkt hat.

Arbeitet auch mit Textverweisen: Die Zeilen 14 - 18 zeigen, wie ... (NICHT: In den Zeilen findet die Bedienerin den toten Gregor)

Die Aufgabenstellung war übrigens zweigeteilt:
1. Analyse der Textstelle unter besonderer Beachtung der Umstände des Todes Gregors und der Innen- und Außensicht auf den Tod
2. Fazit zur Verwandlung insgesamt formulieren --> Deutung


Teil 2:
Ich hatte mir am Tag vorher nur noch einmal grob den Stoff angeschaut, war also nicht wirklich vorbereitet und hatte so am meisten Angst vor diesem Prüfungsteil. Das müsst ihr aber gar nicht haben!
Denn: Euer Prüfer wird sehr genau auf euch eingehen und euch unterstützen wollen, insbesondere wenn ihr gerade am Thema vorbeiredet!
Eingestiegen ist er bei mir noch mit einer kurzen Frage zur Verwandlung (es ging um die Deutung der Käfergestalt).
Danach kamen sehr allgemeine Fragen, die auch mehrere Antworten offen lassen:
1. Familiäre Strukturen anderer Werke - Effi Briest (1)
2. Da ich die Epoche des poetischen Realismus genannt hatte, sollte ich diese auch an Beispielen erläutern -->

Tipp: Nennt nichts, was ihr nicht wisst! Sonst seid ihr aufgeschmissen! Erläutert eure Beispiele. Redet einfach, solange es in irgendeiner Form zur Thematik passt!

3. Meinem Lehrer waren "Aktualitätsfragen" besonders wichtig: So musste ich mich zur Inszenierung der Verfilmung von Effi äußern und auch die Bedeutung Fausts für die Gegenwart beschreiben!

Tipp: Ich wusste absolut nicht mehr, worum es in dem Film ging! Als mein Lehrer dieses Stichwort nannte, habe ich ihn leicht schockiert angeguckt und er hat reagiert! Anstatt die Frage direkt zu stellen, hat er das Ende des Films noch einmal klar beschrieben - vertraut euerm Lehrer also und gebt ihm direkt eine Rückmeldung, sei es auch nur durch Augenkontakt! Er will euch doch auch eine gute Note geben und kann die Fragen so anpassen.

4. Wie ihr seht, sind das Fragen, die sich insbesondere in den AFB 2 und 3 bewegt haben. Zum Abschluss sollte ich dann aber noch einmal den Faust referieren - sollte dies bei euch schon am Anfang gefragt werden, zeigt euer ganzes Wissen! Ich habe diese Frage noch ganze 3 Minuten beantwortet, was mein Lehrer gar nicht negativ fand, sondern besonders gewürdigt hat! Zeigt euer Wissen, stellt es strukturiert da und baut auch mal Zitate ein.

Was ich vielleicht noch erwähnen sollte, ist, dass euer Prüfer euch auch zwischendurch Detailfragen stellen wird. Macht euch dadurch nicht verrückt, beantwortet diese soweit ihr könnt und geht dann auf die eigentliche Frage zurück!

Zusammenfassung:
1. Habt eine Uhr dabei!
2. Nutzt die 30 Minuten Vorbereitungszeit! Macht euch Notizen! Erstellt eine Gliederung!
3. Redet drauf los! (Ich hatte das Gefühl im zweiten Teil total an den Fragen vorbei zu reden, mein Lehrer fand die Antworten jedoch gut)
4. Gibt dem Lehrer eine Rückmeldung! Er will euch doch auch nur durchs Abi bringen!
5. Entspannt euch, auch ohne wirkliche Vorbereitung kommt ihr spontan auf Antworten!

Ich hoffe, ich konnte euch helfen! Viel Glück allen, die ihre mündliche Prüfung in den nächsten Wochen vor sich haben!
21
#363687
Melde dich an oder registriere dich, um zu kommentieren. AnmeldenRegistrieren
 
facilitymanager
Schüler | Nordrhein-Westfalen
16.05.2017 um 21:28 Uhr
Sind die Vorgaben für das schriftliche Abitur insbesondere die Lektüren nicht die selben wie für das mündliche? In den Vorgaben steht nur Faust und Verwandlung.
1
#363689
 
der517
Schüler | Nordrhein-Westfalen
16.05.2017 um 23:04 Uhr
Nein, die Vorgaben sind euer INDIVIDUELLER UNTERRICHTSINHALT! Die Vorgaben sind nur für die zentralgestellten Klausuren verbindlich! Abgefragt wird, was DU IM UNTERRICHT gemacht wirst - nix anderes!
3
#363691
 
sicher123
Schüler | Hessen
17.05.2017 um 09:04 Uhr
Danke dir smile

Muss man die Fragen während dem Vortrag nochmal vorstellen oder einfach drauf los antworten?
Zuletzt bearbeitet von sicher123 am 17.05.2017 um 09:04 Uhr
1
#363702
 
Leistungslinus
Schüler | Nordrhein-Westfalen
17.05.2017 um 09:20 Uhr
Vielen Dank für die Darstellung!!
__________________

surrealsurreal.com
1
#363704
Cooler Adblocker Abiunity kannst du auch ohne Adblocker werbefrei nutzen ;) Einfach registrieren und mehr als 10 Bedankungen sammeln!
x
BBCodes