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cherry_
Schüler | Nordrhein-Westfalen
28.11.2013 um 18:09 Uhr
Hallo Leute smile

Kann mir vielleicht jemand weiter helfen ? Mir fällt dazu nur ein, dass es seit der Gründung keine Weltkriege mehr gegeben hat ..

Danke im voraus für die Antworten smile
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#261771
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svenja231
Schüler | Nordrhein-Westfalen
25.04.2014 um 17:02 Uhr
Das Leitprinzip der UNO ist die Universalität: Weltfrieden wird, so die Idee, dann am besten erreicht, wenn alle Länder dieser Welt Mitglied der Vereinten Nationen sind und sich an den Leitgedanken des friedlichen Zusammenlebens halten. Auf dieser Basis kann man, wenn nötig, eventuelle Konflikte besprechen und ausräumen. Die Vision ist also, Friede durch Diplomatie und weltweite Kooperation zu erreichen. Der Grundgedanke bei der Wiederherstellung des Weltfriedens ist die "kollektive Sicherheit": Verstößt ein Staat gegen die gemeinsamen Normen, schließen sich die übrigen Mitgliedstaaten zu gemeinsamen Aktionen zusammen. Über diese Aktionen soll in der UNO der Sicherheitsrat entscheiden.

Der Sicherheitsrat untersucht Streitfälle und fordert die gegnerischen Konfliktparteien auf, den Streit ohne Gewalt zu lösen. Er kann auch mit Strafen drohen und im Notfall Soldaten einsetzen.

Die UNO hat viele andere Unterorganisationen, die sich um wichtige Fragen des Friedens kümmern: um die Umwelt, um Flüchtlinge, um Hunger und Armut oder um die Rechte von Kindern und Frauen. Die Vereinten Nationen haben ein umfassendes Verständnis von Frieden. Nicht nur die Abwesenheit von Gewalt ist wichtig, sondern auch wirtschaftliches, soziales und kulturelles Wohlergehen der Menschen. Die Weltorganisation hat deshalb ein riesiges Netz an Organisationen für ihre Mission Weltfrieden gesponnen, das System wird auch "UN-family" genannt. In einer Vielzahl von Programmen und Sonderorganisationen kümmert sich die Weltorganisation sowohl um Erziehung, Bildung oder Ernährung als auch um Flüchtlinge oder die Weltwirtschaft.

Wozu also ist die UNO gut? Sie bemüht sich um die Beilegung von Konflikten, die sonst kaum einen interessieren, wie Liberia, Kongo oder Eritrea. Sie setzt Normen, gerade im Bereich der Menschenrechte, zu denen sich ihre Mitglieder mehrheitlich, zumindest rhetorisch bekennen. Und obgleich die Vereinten Nationen diese nicht direkt durchsetzen kann, erhalten Menschenrechtsaktivisten damit eines ihrer mächtigsten Werkzeuge. Staaten, die sich zu bestimmten Normen bekennen, geraten in Erklärungsnöte gegenüber ihren eigenen Bürgern und anderen Staaten, wenn sie eben diese Normen nicht einhalten. Darüber hinaus können Aktivisten in Drittstaaten häufig ihre jeweiligen Regierungen zu Sanktionsmaßnahmen gegen die Verletzer dieser internationalen Regeln bewegen.

Die UN bietet ferner eine Plattform für die Diskussion globaler Probleme, sei es Klima, Gesundheit, Kriminalität, oder wirtschaftliche Entwicklung. Durch ihre Existenz werden auch die mächtigen, reichen Staaten gezwungen, den kleineren zumindest zuzuhören und deren Perspektiven zur Kenntnis zu nehmen.Und, last but not least, die UN ist die Grundlage einer internationalen Rechtsordnung: Die ist zwar fragil und im Zweifel nicht durchsetzbar, wie der Irakkrieg jüngst so anschaulich bewies. Aber allein die Tatsache, dass sich Amerika so sehr um eine zweite Resolution für den Krieg bemühte, zeigt, wie wichtig internationale Rechtsnormen dank der UN geworden sind.
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#269043
 
Winterkönig
Moderator | Nordrhein-Westfalen
26.04.2014 um 00:48 Uhr
Zitat:
Original von svenja231
Der Sicherheitsrat untersucht Streitfälle und fordert die gegnerischen Konfliktparteien auf, den Streit ohne Gewalt zu lösen. Er kann auch mit Strafen drohen und im Notfall Soldaten einsetzen.


Es wäre an dieser Stelle eventuell noch erwähnenswert - was leider viel zu oft übersehen wird - dass der Sicherheitsrat zwar formell auch militärische Zwangsmaßnahmen verhängen kann, diese jedoch nach Art. 42, Kapitel 7 der UN-Charta auf Truppen der UN-Mitglieder gestützt sein müssen, da die UNO selbst über keine Streitkräfte verfügt. Möglich ist nach der Charta nur die Bildung eines UN-Oberkommandos, welches anschließend zur Verfügung gestellte Truppen der Mitgliedstaaten in der jeweiligen Mission anführt - dies wiederum müsste theoretisch durch Sonderabkommen geregelt sein. Die aber sind bisher nicht zustande gekommen, weshalb es letzten Endes auch noch keine militärischen Maßnahmen von Seiten der UNO selbst gab, nur militärische Einsätze mit Legitimation, aber ohne wirklichen Einfluss der Vereinten Nationen als den solchen der reinen, rechtlichen "Erlaubnis".

Um es kurz zu fassen:

Die UNO hat im Laufe ihrer Geschichte unterschiedliche Prinzipien beziehungsweise Grundsätze ihrer Arbeit verinnerlicht. Ich weiß nicht, ob wir, lieber TE, von denselben Prinzipien sprechen. Trotzdem aber hier das, was wir dazu gelernt haben:

Der erste Grundsatz der UNO ist die souveräne Gleichheit aller Mitglieder. Damit ist prinzipiell gemeint, dass es innerhalb der internationalen Gemeinschaft keine allzu starken Machtgefälle zwischen den Staaten geben soll - im Sinne des Weltfriedens ist dies also einer friedlichen Ordnung zuträglich, als dass hierdurch auch den Interessen weniger mächtiger Akteure Rechnung getragen wird und so keine Spannungen / Ungerechtigkeiten entstehen.

Anschließend existiert noch der Grundsatz der friedlichen Beilegung von Streitigkeiten, woraus sich ein allgemeines Gewaltverbot ableitet - außer Kraft tritt dies nur bei individueller oder kollektiver Selbstverteidigung sowie bei den oben weiter erklärten militärischen Zwangsmaßnahmen des Sicherheitsrats (Art. 42 ff., Kap. VII der UN-Charta). Gewaltverbot, friedliche Beilegung von Streitigkeiten…ich denke, diese Punkte bedürfen keinerlei weiterer Erklärung, wenn es um deren Bedeutung für den Weltfrieden geht.

Weiterhin erwartet die UNO ihrem dritten Grundsatz zufolge den Beistand ihrer Mitgliedstaaten. Diese Beistandspflicht soll gleichermaßen die bessere Sicherung des Weltfriedens gewährleisten, da alle Staaten zur Kooperation mit der UNO in dieser Angelegenheit aufgefordert sind.

Ein Grundsatz ist natürlich auch die Sicherung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit als kollektiver Aufgabe aller Mitgliedstaaten.

Es gibt jedoch darüber hinaus auch ein paar Kritikpunkte, die aufzeigen, dass die Prinzipien der UNO teilweise anachronistisch und eben gar nicht im Sinne der Sicherung des internationalen Friedens stehen - ganz im Gegenteil: Einige Grundsätze widersprechen sich ganz stark mit der politischen Realität. Beispielsweise gilt innerhalb der UNO nach wie vor auch eine Art Verbot der Einmischung in die internen Angelegenheiten eines Staates. Dies aber steht im krassen Widerspruch zur sich verändernden Lage der internationalen Sicherheitsbeziehungen, denn innerstaatliche, asymmetrische Konflikte lösen das "klassische Kriegsbild" (Zwei oder mehr Staaten tragen Konflikte gegeneinander aus) allmählich ab und deuten auf ein Paradoxon hin: Einerseits will die UNO die Menschenrechte sowie den Weltfrieden wahren, gleichzeitig jedoch die Souveränität eines Staates nicht tangieren. Entsprechende Wege aus diesem Dilemma sind zum Beispiel das völkerrechtliche Konzept der sogenannten Humanitären Intervention respektive der Schutzverantwortung ("Responsibility to protect").

Ich hoffe, diese Informationen waren noch eine hilfreiche Ergänzung.

Gruß
Winterkönig
__________________

"Nehmen Sie die Menschen wie sie sind, andere gibt's nicht." - Konrad Adenauer
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#269181
 
cherry_
Schüler | Nordrhein-Westfalen
27.04.2014 um 15:00 Uhr
vielen Dank ! smile
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#269767
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BBCodes