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janna =)
Schüler | Niedersachsen
18.04.2009 um 18:22 Uhr
Hallo! Hoffentlich findet hier jetzt mal eine Disskussion über ein wichtiges Thema bei Mahler statt! Mich würds freuen! cheesy


stimmt es denn eigentlich, dass Mahler als er "Titan" komponiert hat bis kurz vor der Veröffentlichung der Vierten Programmatik befürwortet hat und erst nach dieser öffentlichen Kundgebung von seiner Haltung her völlig die absolute Musik für richtig hielt und seine Musik auch so aufgefasst haben wollte?
Ich finde es etwas verwirrend, denn anfänglich hatten ja viele seiner Symphonien Programme (vor allem die Erste) und zu dem späteren besagten Termin hat er die dann glaube ich erst wieder zurückgezogen.
Und dann sagen immer alle man darf das ja nicht programmatisch verstehen. Kann man da differenzieren mit seiner frühen und späteren Haltung?
Und hängt das von der Mode der damaligen Zeit ab?


... eine Erklärung wäre für mich, dass Mahlers Musik schon immer eher absoluten u metaphysischen Gehalt hatte, aber er vermutete, dass ein Programm ein Anreiz wäre bei dem der Zuschauer (wie bei einer Parabel) dann noch darüber hinaus denken sollte (was ja leider fast niemand tat) da er Angst hatte, dass seine Musik sonst gar nicht verstanden werden würde (was ihn sehr traurig machte)... deshalb schwankte er dann ja ständig dazwischen den Zuschauern etwas an die Hand zu geben (was dann ja aber nur die oberflächliche Sichtweise wäre) oder sie ins kalte Wasser zu werfen (denn jeder muss eine subjektive Empfindung entwickeln, die hoffentlich damit übereinstimmt, was er erreichen wollte).

Die Erste Symphonie wurde ja zuerst in Budapest als "Symphonische Dichtung in zwei Abteilungen" (programmatisch ist nur der Titel "Titan") aufgeführt ... auch die Aufführung in Hamburg wurde eindeutig als Programmmusik aufgeführt und hatte auch im Gegensatz ein ausführliches Programm... dann hat ihn ein Kritiker dafür verurteilt ein schlechtes Programm zu benutzen und triviale Musik ("Bluminen-Satz") zu machen und in den Aufführungen in Berlin wurde die Erste als "Symphonie in D-dur" ohne Programm und "Bluminen-Satz" aufgeführt.

fand er nun das Programm von Anfang an blöd oder hat er seine Meinung erst später geändert?

Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr mal sagt was ihr dazu denkt, ob meine Vermutungen richtig sind oder was euer(e) Lehrer(in) euch dazu erzählt hat!
Lehren ... wir haben festgehalten, dass Mahler beim Komponieren durchaus konkrete Vorstellungen zugrunde liegen, aber diese nicht der eigentliche, wichtige Gehalt seien, ... der sei der Metagehalt (hängt u. a. mit dem Zwei-Welten-Modell zusammen und ist abstrakter übergeordneter, auf die Welt bezogen denke ich)
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#24979
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lia89
Schüler | Niedersachsen
18.04.2009 um 19:40 Uhr
Hey,
also ich habe das ähnlich verstanden: ich glaube zuerst wollte er der Titulierung "Sinfonie" entgehen, da die durch Beethoven eigentlich unübertrefflich geworden war. Außerdem war Mahler gegen den akademischen Klassizismus und wollte durch eine moderene Bezeichung Aktualität herstellen.
Seine programmatischen Überschriften führten dann allerdings zu Missverständnissen beim Publikum und stießen auf Kritik.
Die metaphysischen Inhalte waren für eine Mitteilung an eine breite Öffentlichkeit somit eher ungeeignet und so wurde er zum Gegner von Programmmusik.
Er hat dann ja auch irgendwann gesagt: Zitat "Die Sache muss für sich selber sprechen"
Außerdem wollte er sich glaube ich von aktuellen Richtungen der Programmmusik distanzieren...

Joa, soweit hab ich das verstanden Augenzwinkern
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#25069
 
NINAB
Schüler | Niedersachsen
18.04.2009 um 20:05 Uhr
Soweit ich weiß, war das Publikum nach derUraufführung der Sinfonie zwiegspalten und es gab Kritik über die, die beim dritten Satz lachten, weil ihn einige als ernsten Trauermarsch auffassten. Aufrgund weiterer schlechter Zeitungskritiken hat Mahler dann zunächst das PRogramm geschrieben, es aber dann wieder zurückgezogen und sich von der Programmusik ausdrücklich distanziert.

Mahlers Musik an sich hat vor allem im dritten Satz definitiv programatische Züge, wie den Ländler oder auch den Kuckuksruf. Das macht die 1. Sinfonie zu einem Zwischending zu absoluter und programatischer Musik, weil MAhler sein Weltbild als außermusikalischen Inhalt mit einfließen lassen hat.

Aufrgund seiner eigenen Distanzierung zur Programmusik und der Überlegung, dass die Darstellung der Zwiespätligkeit der Welt epochentypisch ist, bin ich aber nicht der Meinung, dass es sich um Programmusik handelt...
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#25110
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BBCodes