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KeCks
Schüler | Niedersachsen
01.04.2008 um 22:08 Uhr
Hey...

-Ich hab' mal 'ne ziemlich allgemeine Frage:

Wir haben in [bis jetzt] jeder Kunst-Klausur ein Bild /Gebäude] bekommen, dass wir analysieren und interpretieren sollten (was wahrscheinlich normal ist...?!) das Problem ist bei uns im Lk nur, dass unsere Lehrerin scheinbar unfähig ist und das beizubringen und dann mit Untrkursen um sich wirft...( böse )

Meine Frage also:

-Könnt ihr mir sagen, was in eine Interpretation dieser Art hineingehört? Oder wie man sie aufbaut und was relevant ist? verwirrt

Danke schonmal im Voraus! großes Grinsen
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#1070
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devian
Administrator | Nordrhein-Westfalen
02.04.2008 um 00:36 Uhr
Eigentlich ist es recht simple.
Du erarbeitest dir in deiner Analyse Erkenntnisse. Diese sehen von der Struktur meistens so aus:

Erkentniss 1
Erkentniss 2
Erkenntnis 3
etc...

diese sind meistens Inhaltlich aufeinander aufbauend.
Ein Beispiel wäre dies hier aus der Analyse von J. Ratgebs Auferstehung Christi:
Zitat:

Kompositorisch und im Kontext des Bildinhaltes lässt sich das Bild in zwei Flächen gliedern. In die obere, wo alles Geistliche, wie Jesus und der Himmel, zu finden ist und in eine untere, wo alles Weltliche zu finden ist. Dabei bildet die Horizontlinie, welche exakt geometrisch in der Mitte und parallel zum unteren Bildrand verläuft, die Grenze zwischen beiden Bildflächen und somit eine bildhalbierende Waagerechte (Erkentniss 1).

Das Bild lässt sich noch weiter gliedern. So finden wir im unteren Bildbereich eine Art Erhöhung des Bodens. Diesen könnte man als Sockel verstehen, auf dem der Grabfelsen steht, welcher die zweite dreieckige kompositorische Fläche mit der Spitze nach Oben bildet und deutlich über die Horizontlinie hinaus ragt. (Erkentniss 2)


Manchmal macht man es aber auch so, dass man die Wirkunk kurz mit erläutert! ACHTUNG! nicht in die Interpretation rutschen. Das sieht dan so aus:

Erknetniss 1
Wirkung von Erkentniss 1
Erknetniss 2
Wirkung von Erkentniss 2
etc..

Ein Beispiel, welches an das obere Beispiel anknüpft:

Zitat:
Auf dem Sockel befinden sich darüber hinaus die Wachen, welche jede für sich eine kleine kompositorische Fläche bildet. (Erkentniss 1) Daraus entsteht ein Aktionsraum und es steigert sich zu einer dramaturgischen Inszenierung. (Wirkung 1)


oder ein anderes Beispiel:

Zitat:
Das Bild besitzt die Maße 270 x 145 cm und ist im Hochformat gemalt worden.(Erkentniss 2) Durch diese enorme Größe und die Ausrichtung des Bildes wird der Blick des Betrachters zwangsweise nach oben geneigt. Er muss seinen Kopf in den Nacken legen um alles auf dem Bild zu erfassen. Hinzu kommt die Tatsache, dass es wahrscheinlich noch höher angebracht war, da es eben als Altarbild gedacht war und als ein solches auf dem Altar steht. (Wirkung 2)


oder beides Zusammen:

Zitat:

[Jesus] nimmt desweiteren eine zentrale Rolle im Bild ein. So ist er die einzige Person in der oberen Bildfläche und nimmt als solche dort eine in die Länge gezogene rechteckige kompositorische Fläche ein. (Erkentniss 3)
Diese Fläche steht des Weiteren in starken Kontrast zu den Körperausrichtungen der Wachen im unteren Bildteil (Erkentniss 4) und wird so erneut deutlich hervorgehoben (Wirkung aus 3 und 4) . Denn die rechteckige Fläche erzwingt eine statische Körperausrichtung Jesus Christi. Die Ausrichtungen der Wachen hingegen sind wild durcheinander. Der Eine liegt, der Andere steht und ein wieder andere krümmt sich auf dem Boden um nur ein paar Beispiele zu nennen (Begründung 2) . So findet sich hier eine weitere Kontrastierung von dem Weltlichen und dem Geistlichen (Ableitung einer weiteren Wirkung) .


Du musst es hier nach deinem eigenen Ermessen machen. Aufzupassen ist dabei, dass du nicht anfängst zu interpretieren.

So zur Interpretation:
Folgende Sachen sind zu empfehlen:
1) Kurz den Inhalt wiedergeben mit Werkdaten
2) Stilisitische Zuordnung
3) Interpretation einleiten; Zielsätzung bzw. eigenen Schwerpunkt oder ggf. Vorgehen erläutern.
4) Strukturiert deuten und zu einer Aussage finden.

Bei Jerg Ratgeb bietet sich folgende Struktur an:

Werkdaten, Inhalt, Stiistische Zuordnung, Bibelstelle betrachten, Schlußfolgerung: Simultandarstellung bzw. besondere Bedeutung der Zeit, Grund für genauere Untersuchungen: Wo ist Zeit?, Dynamik, Dynamik Wodurch etc...

Wichtig ist hier, dass du deine Schlüße an deinen zuvor erarbeiten Erkentnissen belegst.
So musst du die Aussage die du gefunden hast durch die Erkentnisse belegen. Bei Dynamik wären es die Blickführung und die Bildbestimenden Linien.
Also folgende Struktur:

Das Bild hat die und die Wirkung, unterschrichen wird das durch Erkentniss 1, 3 und 5. Oder Andersrum geht es auch: Anhand von Erkentniss 6 und 7 sehen wir, dass ... dadurch entsteht Wirkung 9 und somit lässt sich folgender Schluss ableiten.

Falls du intresse hast an einem Muster, gucke hier im Forum hier sind Bildanalysen zur Wildschweinjagd und zur Auferstehung Christi.
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devian (Julius)
1
#1080
 
KeCks
Schüler | Niedersachsen
02.04.2008 um 17:00 Uhr
Danke!

Ja, eine Analyse erarbeiten kann ich... smile
Auch, wenn wir das mit den Erkenntnissen nicht so explizit gemacht haben (-was vielen vllt. geholfen hätte...Naja, zu spät...)
Auch die Wirkung ist eigentlich kein Problem...

Aber so Informationen wie deinen Punkt 1 stellen wir immer einleitend vor die Analyse, aber das wird wohl an den unterschiedlichen Schulen liegen...

Aber das:

Zitat:
Original von devian

Das Bild hat die und die Wirkung, unterschrichen wird das durch Erkentniss 1, 3 und 5. Oder Andersrum geht es auch: Anhand von Erkentniss 6 und 7 sehen wir, dass ... dadurch entsteht Wirkung 9 und somit lässt sich folgender Schluss ableiten.


versteh' ich nciht so richtig...*räusper* unglücklich
Ich mach' doch meine Analyse mit Wirkung verfasse dann am Ende eine Gesamtwirkung und starte dann erst mit der Interpretation?
Und dann muss das in der Analyse erarbeitete in der Interpretation wieder aufgegriffen und ausgeführt werden oder was daraus folgt?

Naja, ich werd' mit erstmal die anderen Analysen angucken...
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#1115
 
devian
Administrator | Nordrhein-Westfalen
02.04.2008 um 18:45 Uhr
Der Punkt eins steht gewöhnlich auch am Anfang der Analyse sowie kurz am Anfang der Interpretation.
Stell dir vor jemand liest den Text und kommt nach 4 Seiten bei der Interpretation an, dann ist dies sozusagen ein ,,Wiederauffrischen''.

In der Analyse leitest du die direkte Wirkung des jeweiligen Erkentniss ab und in der Interpretation fasst du deine Erkenntnisse zusammen um auf einen tieferen Sinn zu kommen.


So kannst du herraus deuten, für wehn das Bild gemalt wurde (Bei Rubens ein Jagdliebhaber) oder wie der Maler zu dem gemalten steht (Betrachterstandpunkt, Einbindung des Betrachters oder klare Abgrenzung). Du kannst aber auch nach Zeit Interpretieren; wie Zeit im Bild dargestellt wird.
Ich mach mal ein Brain-Storming für mögliche Interpretations-Zielsetzungen
- Werkdaten und Inhalt
- Stilistische Einordung
- Untersuchen nach einem tieferen Sinn und Zielsetzung festlegen:
--- Für wehn wurde es gemalt (Auftraggeber)?
--- Im welcher Beziehung steht der Betrachter zu dem Bild? Aussage des Malers?
--- Wie wird Zeit verdeutlicht (Simultan Darstellung?)
--- Gesellschaftkritische Aspekte?
--- Wie lässt es sich in die Epoche einordnen?
--- Geschichtsbezüge: Welche Philosophie und welche Ansichten waren prägend.


Ich geb dir mal ein paar Beispiele:

In der Analyse von der Wildschweinjagd sagst du, dass du eine offene Komposition hast, dass die Bildbestimmenden Linien zu einem Zentrum Laufen, dass der Betrachter in höhe der Reiter ist etc.. In der Interpretation greifst du das auf und schließt daraus, dass der Betrachter in das Jagdgeschen eingebunden wird, praktisch mit Jagd.


Guck dir die Interpretationen hier im Forum an, dort siehst du ein Muster und ich denke du verstehst, wie es gemeint ist.
Bei Rubens wird sogar sehr gewagt ein Bezug zu Gott bzw. dem Himmlischen in der Natur über die Verschmelzung des Jagdgeschen und die Diagonale erdeutet.
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devian (Julius)
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#1119
 
Mieke
Schüler | Niedersachsen
08.04.2008 um 19:55 Uhr
ich habe den titel geändert um den inhalt dieses themas besser zu bestimmen
lg mieke Augenzwinkern
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Man Muss Nicht Groß Sein Um Groß Zu Sein

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#1528
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