Eigentlich ganz einfach: Fraenkels Kerngedanke ist, dass die Interessen von Individuum zu Individuum verschieden sind. Diese Gegensätze sind nicht aufzulösen, ohne die individuelle Freiheit einzuschränken. Daher ist es Aufgabe des Staates jedem so weit möglich die Individuelle Entfaltung zu ermöglichen, Einschränkungen sind dabei nur zulässig wenn ihnen ein eklatanter Nutzen gegenübersteht.
Konkret umgesetzt wird das über das Subsudiaritätsprinzip: Übergeordnete Einheiten sollen nur Regeln was kleinere Einheiten nicht Regeln können. An unterster Stelle steht dabei das Individuum, es folgen staatliche Einheiten(in Deutschland):Kommunen, Landkreise, Bundesländer, Bund und im Prinzip auch die EU und die UNO.
Anmerkung: Teilweise wird in den Quellentexten nur zwischen Individuum und Staat unterschieden. Die Anwendung auf staatliche Instanzen ist eine zusätzliche Abstraktion. (Bei Wikipedia steht dazu " 'so verstößt es gegen die Gerechtigkeit, das, was die kleineren und untergeordneten Gemeinwesen leisten können, für die weitere und übergeordnete Gemeinschaft in Anspruch zu nehmen' " ohne Quelle)

Einige Beispiele:
Die Bundeswehr hat bis in die 60er Jahre hinein ihren Rekruten den Haarschnitt vorgeschrieben. Da es dazu nur bedingt sinnvolle Gründe gibt ist diese Regelung allgemein eine unzulässige Einschränkung der individuellen Freiheit.
Die Kinderbetreung kann der einzelnen nicht wirtschaftlich Organisieren, daher hilft hier die Kommune weiter.
In der BRD ist heute eine fünfstellige Zahl von Chemikalien erhältlich. Die Risikobewertung ist so komplex und aufwendig das diese Aufgabe selbst für den Bund einen erheblichen Aufwand darstellt. Außerdem behindern unterschiedliche Nationale Vorgaben den Handel miut Gütern, daher soll die Risikobewertung und Zulassung europaweit einheitlich durchgeführt werden("REACH")

Grüße über die Weser

PS: Der Wikipedia Artikel ist eigentlich gut zu lesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Pluralismus_(Politik)

vielen dank das bringt mich schon ein ganzes stück weiter

grüße über die weser zurück

In unserem Buch sind Konkurrenztheorie und Fraenkels Pluralismusmodell getrennt und hier im Forum lese ich ständig, dass er die Konkurrenztheorie weiterentwickelt hat. Aber irgendwie sehe ich da keine Unterschiede zwischen der eigentlichen Konkurrenztheorie und Fränkels "Neopluralismus".
Inwiefern hat der gute Mann sie denn nun weiterentwickelt?

PS: GK

so einen großen Unterschied gibts da wirklich nicht! Vielleicht kann man einfach sagen, dass Fraenkel dem Ganzen einen moderneren Anstrich gegeben hat und einzelne Aspekte noch ein wenig weiter gedacht hat. Z.B das für einen Kompromiss zwischen verschiedenen Interessen ein Grundkonsens über Werte und Normen existieren muss.