so hab ich das auch

Ich fand die Auswahl auch nicht so dolle, und fand auch die Zeit relativ knapp. Ich hab bei der Analyse vom Proceß geschrieben, dass mich sein Verhalten, bzw. seine innere Verfassung stark an die eines Kleinkindes erinnert, weil die ja auch immer schreien um auf sich Aufmerksam zumachen und ihren Willen durchzusetzen. Meint ihr, dass das richtig sein könnte? Hab im Vergleich der Atmosphären geschrieben, dass beide sich teilweise ähneln, da beide Gebäude sehr verwirrend sind mit den vielen Türen, bzw. Nummern, außerdem werden beide sehr dunkel beschrieben (dunkle Farben). Ein wesentlicher Unterschied ist, dass Josef K. selbst nicht genau weiß, was er im Gericht soll/macht und bei Mendel hab ich geschrieben, dass er ein Ziel vor Augen hat, dass er unbedingt die Papiere für die Auswanderung nach Amerika braucht.

Ich hatte auch relativ wenig Zeit für die 2. Aufgabe :-(

Ich hab das Ganze eher auf die Bürokratie übertragen...wir hatten das mal im Zusammenhang mit Kafka im Unterricht gemacht. In Hiob ist Mendel auf dem Amt mit einem Machtapparat konfrontiert, der eine klare hierarchische Struktur aufweisst. Dazu zählt zum einen, dass die Männer Uniformen getragen haben: Man kann direkt an der Kleidung und den Abzeichen ihre Position/Stellung im System erkennen. Ausserdem ist eine Uniform die totale aufgabe der Identität, es findet also eine absolute Angleichung an das System statt. Dafür spricht auch, dass die Beamte keine Namen haben sondern nur als Beamte, Nummern oder Männer bezeichnet werden. Gleichzeitig kennzeichnet sich das System durch Bestechlichkeit(Schreiber), Unmenschlichkeit bzw. Macht der Überlegenen (die Fliege) und Ausnutzen dieser Macht und Autorität (Verhalten der Nummer 84). Zusätzlich hat jedder seinen Zuständigkeitsbereich auf den er beharrt und macht nichts darüber hinausgehendes (Mendel wird weitergeschickt). Jeder ist also nur ein Glied in einem großen System, an dessen Spitze der Zar steht .Insgesamt hab ich wegen der Struktur und Vorgänge den Schluss gezogen, dass das Amt eine staatliche Instanz ist.

Bei Mendel ist hingegen keine staatliche Instanz sondern vielmehr ein psychischer Prozess. Er ist räumlich Orientierungslos und will flüchten. Dies spricht dafür, das sein innerer Ordnungszwang von den unkontrollierbaren Ereignissen die von außen herangetragen werden nicht mehr ankommt und er so völlig überfordert ist. Aufgrund der Intransparenz des Gerichts ´bekommt er keinen tieferen Einblick. Vor allem ist auffällig, dass es sich um eine konventionelle (also staatl. Institution) handelt, die Vorgänge sind unorganisiert und die Hierarchie nicht klar erkennbar.
Letztendlich deutet der Schwächeanfall am Ende Ks Tod voraus, ausserdem zeigt es, dass es kein Entrinnen vor dem Prozess gibt (K kann nicht füchten, alleine den Weg finden)

Somit steht einer hierarchisch geordneten staatlichen Institution K. Psyche mit Ordnungszwang gegenber, die gegen die Unordnung und Euneinsichtigkeit nicht ankommt- bei ihm handelt es sich eher um ein Gericht mit sich selbst.

Das war meine Deutung knapp zusammengefasst....ob das richtig ist weiss ich nicht :-/

Ja, dass er wie ein Kind wirkt habe ich auch geschrieben, wenn man die Dinge gut und logisch begründet können sie auf jeden fall nicht falsch sein
Aber insgesamt war die Klausur irgendwie blöd :/