Nein Nein..!
Richtig, dass es weniger um Sprachnot geht, es geht vielmehr um Sprachkrise.
Ganz einfach als Folge des Expressionismus. (Neue Erfindungen entstehen,...)
Demzufolge entsteht auch eine "Neue Sprache".
Problem hierbei ist, dass Chandos diesen "Sprachwandel" nicht aktiv miterlebt.
Er behält seine "alte" Sprache bei, kann jedoch seine Wirklichkeit nicht mehr ausdrücken, da ein Sprachwandel stattgefunden hat.
Aus diesem Grund, den er jedoch nicht erkennt, kann er durch Sprache nicht mehr das zum Ausdruck bringen, was seiner Wirklichkeit entspricht..!

Es erscheint lediglich Paradox, dass er sagt, er könne sich nicht mehr mit Sprache ausdrücken, verfasst aber einen so komplexen Brief an Bacon.

inwiefern Macht? 2012 im LK auf jeden Fall nicht.

Macht euch doch nicht verrückt. Ihr könnt gar nicht alle Bezüge zu allen Themen auf die jeweiligen Protagonisten beziehen. Morgen werdet ihr drei Klausuren in den Händen halten und dann die für euch Beste auswählen. Was müsst ihr schon können?

Epochen, Bücher+Inhalt+Charakterisierungen, Sachtexte

Wenn ihr euch spezialisiert (zB Gedicht) dann müsst ihr einen anderen Bereich außen vor lassen. Was ich hier lese verwirrt mich. Ihr lernt Sachen die irrelevant sind....

Chandos zerteilt seine Wörter in atomare Teile. Aufgrund dieser Sache kann er seine Welt nicht mehr ordnen und gerät in diesen Kreis. Vorher sah er alles als eine große Einheit und nun ist sein Weltbild erschüttert. Danach gibt er ja erst sein Schreiben auf.

Paradoxon: rhetorisch Gewandt formuliert <--> angebliche Sprachkrise
Hier muss man nur sehen: Sieht man das Paradoxon auf chandos oder auf Hofmannsthal bezogen? Es gibt genügend parallelen zwischen den beiden

Chandos hat den Sprachwandel doch etwas miterlebt, jedoch nur nicht in seinem Ausmaß wie er heute stattfindet.

Chandos schickt einen Brief an Bacon, einem Wissenschaftler und sein Mentor, der ihm versprach, empiristisches/wissenschaftliches Vorgehen würde die Wirklichkeit so beschreiben, wie man sie wahrnimmt (durch Sinneswahrnehmungen).
Der Adressat des Briefes ist Bacon, der Wegbereiter des Empirismus und sein ehemaliger Mentor.

Doch er erkennt, dass die "Wissenschaftssprache" auch nicht zur Wirklichkeit bzw Wahrheit und Erkenntnis führt, weil Sprache generell ungeeignet als Medium ist. Da knüpft er an den Empiriokritizismus und sagt dem Empirismus ab. Die Wirklichkeit entfaltet sich nur intuitiv im Menschen selbst. Er negiert zwar nicht die Existenz einer faktischen äußeren Wirklichkeit, sondern nur die Möglichkeit, sie durch Sprache zugänglich zu machen.

Durch die immer größere Bedeutung der Wissenschaft gelangt er auch in die Sprachkrise, weil er das Gefühl hat durch Sprache nicht alles erfassen zu können.
Sprachkrise und Sprachskepsis liegen deshalb nah beieinander, weil er die Sprache als Medium kritisiert.

@ Don Karlos91:

Soll dein Beitrag eine Ergänzung oder Verbesserung meines sein, oder eine Klarstellung, dass mein Gedanke völlig falsch ist?

Ich bezog mich jetzt auf deine Passage:

Demzufolge entsteht auch eine "Neue Sprache".
Problem hierbei ist, dass Chandos diesen "Sprachwandel" nicht aktiv miterlebt.

Es soll eine kleine Ergänzung sein, dein Ansatz ist nicht falsch.
Chandos hat den Sprachwandel ja auch nicht aktiv miterlebt, nur es gibt ein paar Neuerungen durch die Wissenschaft & eine neue Wissenschaftssprache, die ihm durch seinen Mentor nahe gebracht wurde, die er aber später ablehnte.

Chandos weiß ja selbst nicht den Grund seiner Sprachkrise, anhand der obigen Feststellung, kann man aber nur vermuten und es kann ein Faktor/Auslöser für seine Sprachkrise sein.