Wie man in vielen Threads bereits lesen kann, ist die Sprachnot/-skepsis ein wohlmöglich entscheidendes Thema bei der diesjährigen Abiklausur im Deutsch LK.
Jetzt wäre meine Frage, auf welche Figuren kann man die Sprachnot projezieren?
Ich habe ein wenig rumgewühlt und bin zu diesem Ergebnis gekommen:
+++ NEUES UPDATE - Noch viel mehr über Chandos +++
Philipp
-Von den Folgen des Kriedes erschüttert -> Sprachkrise
-erfolgsloser Autor
-findet keinen Zugang zur Gesellschaft
-niemand versteht ihn
-isoliert sich
-kennt den Grund seiner Schreibblockade
Edwin
-Amerikaner, hat vom Krieg nichts direkt mitbekommen
-Selbstzweifel
-Sprachlosigkeit bei Rede
-Gegenstück zu Philipp (erfolgreicher)
Tauben im Grass alg. Charaktere
-auch die anderen Charaktere leiden unter Sprachnot
-verbalen Kontakt mit anderen wird aufgrund der Vergangenheit, der Nichtakzeptanz der Gesellschaft und der Schuldzuweisung gemieden
Gustl
-ist nicht in der Lage über seine Situation zu reflektieren
-schwache Persönlickeit
-viele abgerochene Gedankensätze
-Floskeln/Militärjargon -> mangelnde Sprachfertigkeit
Woyzeck
-Verwendung von Bibelzitaten
-Dialekt
-abgebrochene Sätze
-einsilbig,stammelnd,parataktische Struktur
-Gossensprache
-andere Charaktere "sprachlich höher" als er => Isolation Woyzecks
-Charaktere reden aneinander vorbei
Chandos
-Krise im Denken = Krise in Sprache -> Abkehr von Sprache = Sprackskepsis
-verzweifelt über seine abhandene Fähigkeit sich auszudrücken
-er kann die Wirklichkeit mit Worten nicht darstellen
-sah sich vorher als Teil einer "großen Einheit"
-erkennt, dass er ohne sein Medium Sprache nicht richtig leben kann
=> realisiert grundlegende Abhängigkeit vom Medium Sprache
-Verlust von Einheit (Körper, Geist, Seele, Natur)
-reflektiert nun diesen Zustand aus einer großen Distanz
-zeigt eine wachsende Abstandnahme aller Sprache gegenüber, die in der Unfähigkeit mündet, "irgend etwas Zusammenhängendes zu denken oder zu sprechen" und ihm Wörter "im Munde wie modrige Pilze" zerfallen.
=> Befindet sich in Sprachnot
-weniger Zugang zum verbalen Kommunikationsprozeß
-benutzt viele Metaphern
-Bilder treten anstelle von Wörtern
-Flucht in eigene Realität
-Ich Krise <-> Sprachnot
-Paradox: Kann sich nicht über Sprache äußern, schreibt aber einen Brief über sein Problem
-Adressar F. Bacon (wegbereiter des empirismus)
-> Wissenschaftliches/Empiristisches Vorgehen verspricht die Wirklichkeit so zu beschreiben, wie man sie sieht, bzw. empfindet
-Übt auch Sprackkritik
-Versucht einen Weg zu finden sich neu zu definieren
-Forderung, "mit dem Herzen zu denken"
Jetzt wäre meine Frage: Ist das richtig UND was fehlt ?
Weil für mich scheint das irgendwie zu wenig. da gibt es doch bestimmt noch mehr!
Vielen Dank im Voraus an die neuen Infos, welche ich versuche immer wieder zu aktualiseren!
Über einen "Danke"-Klick würde ich mich auch freuen
Jetzt wäre meine Frage, auf welche Figuren kann man die Sprachnot projezieren?
Ich habe ein wenig rumgewühlt und bin zu diesem Ergebnis gekommen:
+++ NEUES UPDATE - Noch viel mehr über Chandos +++
Philipp
-Von den Folgen des Kriedes erschüttert -> Sprachkrise
-erfolgsloser Autor
-findet keinen Zugang zur Gesellschaft
-niemand versteht ihn
-isoliert sich
-kennt den Grund seiner Schreibblockade
Edwin
-Amerikaner, hat vom Krieg nichts direkt mitbekommen
-Selbstzweifel
-Sprachlosigkeit bei Rede
-Gegenstück zu Philipp (erfolgreicher)
Tauben im Grass alg. Charaktere
-auch die anderen Charaktere leiden unter Sprachnot
-verbalen Kontakt mit anderen wird aufgrund der Vergangenheit, der Nichtakzeptanz der Gesellschaft und der Schuldzuweisung gemieden
Gustl
-ist nicht in der Lage über seine Situation zu reflektieren
-schwache Persönlickeit
-viele abgerochene Gedankensätze
-Floskeln/Militärjargon -> mangelnde Sprachfertigkeit
Woyzeck
-Verwendung von Bibelzitaten
-Dialekt
-abgebrochene Sätze
-einsilbig,stammelnd,parataktische Struktur
-Gossensprache
-andere Charaktere "sprachlich höher" als er => Isolation Woyzecks
-Charaktere reden aneinander vorbei
Chandos
-Krise im Denken = Krise in Sprache -> Abkehr von Sprache = Sprackskepsis
-verzweifelt über seine abhandene Fähigkeit sich auszudrücken
-er kann die Wirklichkeit mit Worten nicht darstellen
-sah sich vorher als Teil einer "großen Einheit"
-erkennt, dass er ohne sein Medium Sprache nicht richtig leben kann
=> realisiert grundlegende Abhängigkeit vom Medium Sprache
-Verlust von Einheit (Körper, Geist, Seele, Natur)
-reflektiert nun diesen Zustand aus einer großen Distanz
-zeigt eine wachsende Abstandnahme aller Sprache gegenüber, die in der Unfähigkeit mündet, "irgend etwas Zusammenhängendes zu denken oder zu sprechen" und ihm Wörter "im Munde wie modrige Pilze" zerfallen.
=> Befindet sich in Sprachnot
-weniger Zugang zum verbalen Kommunikationsprozeß
-benutzt viele Metaphern
-Bilder treten anstelle von Wörtern
-Flucht in eigene Realität
-Ich Krise <-> Sprachnot
-Paradox: Kann sich nicht über Sprache äußern, schreibt aber einen Brief über sein Problem
-Adressar F. Bacon (wegbereiter des empirismus)
-> Wissenschaftliches/Empiristisches Vorgehen verspricht die Wirklichkeit so zu beschreiben, wie man sie sieht, bzw. empfindet
-Übt auch Sprackkritik
-Versucht einen Weg zu finden sich neu zu definieren
-Forderung, "mit dem Herzen zu denken"
Jetzt wäre meine Frage: Ist das richtig UND was fehlt ?
Weil für mich scheint das irgendwie zu wenig. da gibt es doch bestimmt noch mehr!
Vielen Dank im Voraus an die neuen Infos, welche ich versuche immer wieder zu aktualiseren!
Über einen "Danke"-Klick würde ich mich auch freuen
Zuletzt bearbeitet von FallenCoffee am 01.05.2011 um 20:02 Uhr
__________________Die drei ? ? ? sind viel besser als TKKG
Aber Edwin selber steckt ja nicht in Sprachnot!
Nur die Menschen verstehen ihn nicht..eigentlich drückt er sich ja schon ganz gut aus..und das ausfallen des Mikros und so ist ja nur zur Demontage! Also das die Nachricht bei denen nicht ankommen kannt, weil sie aus einer anderen Zeit stammt und so...
Oder hab ich das jetzt total falsch verstanden? o.O
Nur die Menschen verstehen ihn nicht..eigentlich drückt er sich ja schon ganz gut aus..und das ausfallen des Mikros und so ist ja nur zur Demontage! Also das die Nachricht bei denen nicht ankommen kannt, weil sie aus einer anderen Zeit stammt und so...
Oder hab ich das jetzt total falsch verstanden? o.O
Zitat:
Original von vimy
Aber Edwin selber steckt ja nicht in Sprachnot!
Nur die Menschen verstehen ihn nicht..eigentlich drückt er sich ja schon ganz gut aus..und das ausfallen des Mikros und so ist ja nur zur Demontage! Also das die Nachricht bei denen nicht ankommen kannt, weil sie aus einer anderen Zeit stammt und so...
Oder hab ich das jetzt total falsch verstanden? o.O
Aber Edwin selber steckt ja nicht in Sprachnot!
Nur die Menschen verstehen ihn nicht..eigentlich drückt er sich ja schon ganz gut aus..und das ausfallen des Mikros und so ist ja nur zur Demontage! Also das die Nachricht bei denen nicht ankommen kannt, weil sie aus einer anderen Zeit stammt und so...
Oder hab ich das jetzt total falsch verstanden? o.O
Genauso habe ich es auch verstanden. Nur leider schreiben auch einige, dass er in einer sprachkrise steckt.
Das ganze geht echt drunter und drüber, weil jeder anderen Senf dazu gibt
Wenn so ein Sprachen vergleich im Abi kommen würde, wäre dass so richtig klasse!
__________________Die drei ? ? ? sind viel besser als TKKG
Bei Woyzeck würde ich noch anfügen, dass es Unterschiede zwischen der Sprache gibt, wenn man den Hauptmann oder allgemein die höherstehenden Charaktere mit Marie und Woyzeck vergleicht.
Inwiefern sich die Fachsprache der Charaktere die einen bestimmten Beruf implizieren, von der Sprache Woyzecks unterscheidet, hast du ja schon aufgegriffen.
Bezüge zur Sprachnot bei Philipp finde ich persönlich nicht.
Bei Edwin würde ich dir beipflichten, würde aber noch anmerken, dass auch die anderen Charaktere unter Sprachnot leiden, da sie den verbalen Kontakt mit anderen aufgrund der Vergangenheit, der Nichtakzeptanz der Gesellschaft und der Schuldzuweisung meiden.
Inwiefern sich die Fachsprache der Charaktere die einen bestimmten Beruf implizieren, von der Sprache Woyzecks unterscheidet, hast du ja schon aufgegriffen.
Bezüge zur Sprachnot bei Philipp finde ich persönlich nicht.
Bei Edwin würde ich dir beipflichten, würde aber noch anmerken, dass auch die anderen Charaktere unter Sprachnot leiden, da sie den verbalen Kontakt mit anderen aufgrund der Vergangenheit, der Nichtakzeptanz der Gesellschaft und der Schuldzuweisung meiden.
