Cooler Adblocker Abiunity kannst du auch ohne Adblocker werbefrei nutzen ;) Einfach registrieren und mehr als 10 Bedankungen sammeln!
 
lana.0208
Schüler | Nordrhein-Westfalen
03.05.2021 um 11:25 Uhr
hab den Text nochmal überflogen und das Wort Affäre kam tatsächlich nur ein mal vor, nämlich als der Ehemann die Situation beschrieben hat. "Beide atmeten erschöpft in den letzten Zügen eines
langen Streits, eines die Affäre beendenden, wie es
schien", ist wortgetreu. Das ist auch das einzige mal wo man ne Affäre interpretieren könnte. Durch das "wie es schien" wird es aber auch wieder widerlegt. da keine eindeutige Affäre identifiziert wird. Es schien nur für den Ehemann wie eine Beziehung der "Affäre". Am Ende des Textes wird aber deutlich gezeigt, dass es sich bei dem "fremden Mann" nicht um eine weitere Person handelt, sondern um eine Reflexion des Mannes, mit der er sich aber nicht identifiziert (Zitat ". Doch ein dritter Mensch befand sich augenscheinlich nicht mehr
in seinen vier Wänden.")
Das augenscheinlich spielt hier die Hauptrolle. Der fremde Mann ist nicht mehr zu sehen, aber trotzdem im Raum vorhanden, daher es sich um den Ehemann handelt, der sich nur in der Situation nicht sieht.
Die "Affäre" ist dann dementsprechend nicht eine wirkliche Affäre, sondern die Ehe an sich, die eben nur noch wie eine Affäre ist, also jederzeit zu beenden und nur noch körperlich. Falls du dachtest dass der Satz "Auch begrüßte ihn wie an jedem Feierabend
seine Frau, wenn auch die Zeichen der Erschöpfung nicht ganz von ihr gewichen waren" die Affäre unterstützt, muss ich auch das Widerlegen. Zunächst eben dadurch, dass der fremde Mann ein Ebenbild des Ehemanns war. Um zu zeigen dass es wirklich nur eine eingebildete Situation des Ehemanns war, sieht man bei den Worten " unbegreiflichen oder unzugänglichen Realität", dass es offensichtlich nicht die wirkliche Realität war. Die Zeichen der Erschöpfung stehen somit dafür, dass Die Ehefrau von der Ehe erschöpft ist, eben weil alle Probleme immer in den Hintergrund geschoben werden und ihre Wünsche nicht erfüllt werden (Hierbei eben die Probleme zu klären und auch nach ihren Bedürfnissen zu handeln). Wenn man dann noch bedenkt, dass es im "Haus in der Dorotheenstraße" auch noch um Kommunikationsprobleme und unerfüllte Wünsche Xenias geht, ist diese Deutung schon als richtig zu beurteilen. Und falls du meinst, dass es im "Haus in der Dorotheenstraße" ja auch um eine eventuelle Affäre geht, ist das ja auch nicht so falsch. Nur ist hier in "die Möbel" die eventuelle Affäre ein Abbild der Ehe, vergleichend kann man aber trotzdem sagen, dass auch hier die "Affäre" nicht geklärt wird und der Mann auf seinen Vermutungen bleibt. Ich hoffe ich konnte dir damit jetzt meine Aussage erklären smile
Zuletzt bearbeitet von lana.0208 am 03.05.2021 um 11:27 Uhr
0
#427538
 
derluan
Schüler | Nordrhein-Westfalen
03.05.2021 um 11:36 Uhr
Interessante Interpretation, klingt einleuchtend. Kann man natürlich auch so sehen, denke da gibt es konkret kein Richtig oder Falsch, einfach eine Frage der Deutung
1
#427548
 
Sehohari
Schüler | Nordrhein-Westfalen
03.05.2021 um 13:33 Uhr
Ich hätte nur eine Frage an euch, die mich echt schon lange beschäftigt:
Was habt ihr zu den Erzählperspektiven geschrieben? Ich hab geschriebenhalt, dass beide auktorial und unzuverlässig sind und dem Leser so ein bisschen in der Schwebe lassen (Bei beiden erfahren wir weder den Namen des vermeintlichen Geliebten noch wie real die Affäre eigentlich ist), der Erzähler bei Lange sich aber deutlich mehr "einmischt" (Er macht Kommentare und am Ende sogar Mutmaßungen, wie das Ende ausgeht) und es weniger direkte Rede gibt (v.a. in Bezug auf Ehefrau und vermeintliche Geliebte). Wie viel sollte man zu den Erzählperspektiven überhaupt schreiben?
0
#427640
 
lana.0208
Schüler | Nordrhein-Westfalen
03.05.2021 um 13:38 Uhr
hab geschrieben dass es ein auktorialer Erzähler ist. Die Erzählperspektive an sich war aber die Außenperspektive, heißt bei beiden war der Erzähler nicht im Geschehen sondern hat von außen erzählt. So an sich kann man das bei Lange so deuten, dass die Erzählperspektive beide Realitäten erfasst, also die imaginäre Vorstellung des Mannes sowie die Realität. Außerdem (wenn man es ganz weit fasst) könnte man das auch als die Entfernung der beiden Eheleute in der Ehe an sich sehen smile Da kommt man dann eben wieder auf die fehlende Kommunikation und dass durch das nicht ansprechen der Probleme eine Distanzierung zwischen den beiden stattfindet
0
#427655
 
derluan
Schüler | Nordrhein-Westfalen
03.05.2021 um 15:23 Uhr
Der Erzähler war nicht allwissend. Er war unsicher, nicht autoritär und hat die Handlung 100% (unabhängig von der Deutungsebene)aus der Sicht des Protagonisten erzählt. Durch die Unsicheren Formulierungen wurden auch die Gedanken des Protagonisten ausgedrückt, da dieser selber unsicher ist. Der Erzähler wusste auch nicht mehr, als der Protagonist, im Gegensatz zum Haus in der Dorotheenstraße und hat auch keine wertenden Kommentare abgegeben, also = personales Erzählverhalten.
2
#427924
Cooler Adblocker Abiunity kannst du auch ohne Adblocker werbefrei nutzen ;) Einfach registrieren und mehr als 10 Bedankungen sammeln!
x
BBCodes