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leva
Schüler | Niedersachsen
  • Abiunity Supporter
21.01.2008 um 15:33 Uhr
Seit 1534 erstmal portugiesische Schiffbrüchige an der japanischen Küste gestrandet waren, führte Japan ein Jahrhundert lang Handel mit Portugal, Spanien, den Niederlangen und England. Während dieser Zeit wurde die christliche Missionierung zugelassen, mit großem Interesse westliche Kunst und Technik studiert und, europäische Kleidung, Traditionen und Sitten rezipiert.
Seid Anfang des 17. Jahrhunderts, bis zur Mitte des 19.Jahrhunderts war Japan ein Feudalstaat. Dieser Feudalstaat wird auch Tokugawa-Shogunat (1603-1868 ) genannt.

Gesellschaftsordnung des Tokugawa-Shogunat

    An der Spitze dieser Gesellschaftordnung stand der Tenno, der „himmlische Kaiser“, seine Funktionen beschränkten sich allerdings auf die eines religiösen Oberhauptes.

    Die eigentliche Regierungsgewallt wurde durch den Shogun, den militärischen Oberbefehlshaber, ausgeübt. Dabei wird die Shogunatsverwaltung Bakufu genannt. Der Shogun war zudem oberster Lehnsherr der Daimyo, der etwa 250 mächtigen Territorialfürsten des Landes, die gemeinsam mit der ihnen unterstehenden Kriegskaste den Samurai, die gesellschaftliche Führungsschicht bildeten. Darunter sammelten sich die rund 80 Prozent der Bevölkerung bestehend aus Bauern, Handwerkern, sowie den wenig geachteten Kaufleuten.

    Seid 1603 lag der Shogunatstitel in den Händen der Familie Tokugawa, ihr war es gelungen nach langen Machtkämpfen zwischen den Territorialfürsten große Teile des Landes unter ihre Herrschaft zu bringen. Sie errichtete daraufhin einen straff zentralisierten Verwaltungs-und Militärstaat. Ihre Macht basierte dabei auf ein umfangreichen Territorialbesitz, der etwa ein Viertel des Landes betrug und mit den damit verbundenen Einträge verknüpft war.

    Die Kontrolle gewährleistete dabei ein strenges Überwachungssystem und die enge Lehnsbindung der Daimyo an das Shogunat.

    Die Tokugawa suchten das bestehende Herrschaftssystem nicht nur nach innen sondern auch nach außen zu sichern.

Aus Furcht vor den wachsenden westlichen Einflüssen schloss das Tokugawa-Shogunat das Inselreich jedoch zwischen 1633-1639 mit einer Reihe von Gesetzten für mehr als 200 Jahre von der Außenwelt ab. (Abschottung von der Außenwelt)
Fortan war Handel und Reisen in das Ausland untersagt und das Christentum unter Todesstrafe gestellt. Nur auf einer kleinen Insel vor Nagasaki wurde den Niederländern ein stark eingeschränkter Handel erlaubt.

Diese Abschottung hatte zuerst die Folge, dass die Wirtschaft in Japan ein Wachstum erfuhr. Es entstanden große Städte in denen sich Handel und Gewerbe entwickelte, zudem gewann der Waren- und Kapitalverkehr an Bedeutung und der Handel stieg an.

Ende des 18. Jahrhunderts geriet das Land allerding in eine schwere Wirtschafts- und Finanzkrise. Steuererhöhung, Missernten und Hungersnöte verschärften die Lage und führten seid den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts zu sozialen Unruhen und zahlreichen Bauernaufständen. Das Bakufu reagierte zwar mit einem Reformversuch, dieser blieb jedoch nur wirkungslos und oberflächig.

Zu diesen inneren Krisen kam in der Mitte des 19. Jahrhunderts eine zunehmende äußere Bedrohung. Seid der Jahrhundertwende tauchten immer häufiger russische, englische und amerikanische Schiffe vor der Küste Japans auf, um auf die Öffnung der japanischen Märkte zu drängten.

Im Juni 1853 wurde unter der Führung des Commander Matthew Calbraith Perry ein Flottengeschwader in die Bucht von Edo(dem heutigem Tokio) entsandt, um den nach außen abgeschotteten Inselstaat für den Handel zu öffnen. Angesichts dieser Bedrohung spaltete sich die japanische Führungsschicht in zwei Lager. Das eine Lager war hierbei für die Öffnung Japans und das andere Lager gegen die Öffnung, also für eine gewaltsame Auseinandersetzung.

Am 31.März 1854 willigte daraufhin die Shogunatsregierung dem erstem amerikanisch-japanischen „Freundschaftsvertrag“ (Vertrag von Kanagawa) ein.
    In diesem Vertrag wurden die Häfen Shimoda und Hakodate für amerikanische Schiffe als geöffnet erklärt. Eine gute Behandlung von Schiffbrüchigen wurde gewährleistet und eine Errichtung eines amerikanischen Konsulates zugesagt.

1858 erreichte die USA zudem eine Handelsvertrag , der den USA weitergehende Rechte einräumte.
Dies war der Erste von weiteren „ungleichen Verträgen“.

    Ungleiche Verträge mit: Großbritannien(1854), Russland(1855), den Niederlanden(1856), Frankreich und Preußen(1861)
Japan war somit einem wachsendem Einfluss der westlichen Mächten ausgesetzt und verlor ebenso wie China seine Zollhoheit und musste den Ausländern Extraterritorialität (Gebiete unterstehen nicht mehr der japanischen Gerichtsbarkeit sondern den der Fremdmächten) garantieren.

Ausgehend von den ungleichen Verträgen strömten immer mehr fremdländische Kaufleute nach Japan und mit ihnen die christliche Missionierung. Daraus resultierte eine Welle der Fremdenfeindlichkeit . Zudem kam, dass der Shogun die Verträge ohne Zustimmung des Tenno unterschrieben hatte, dies nutzten die Shogun-Gegner und gingen offen gegen die ausländerfreundliche Politik des Shogun vor. Es formierte sich eine nationalistische, fremdenfeindliche Front die mit der Parole „Verehrt den Tenno – vertreibt die Barbaren“ für die Wiederherstellung der Kaisermacht und für den Sturz des Shogunats eintrat. Daraufhin kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, in denen die im Hafen liegenden westlichen Schiffe beschossen wurden und erst als die westliche Flotte daraufhin zwei japanische Städte bombardierte, änderten die Shogunats-Gegner ihre Haltung und waren fortan der Meinung, dass man der fremdländische Bedrohung/Besatzung nur durch eine zunehmende Modernisierung und Militarisierung des Landes begegnen könnte.

Diese Auseinandersetzungen zwischen den kaisertreuen Reformern und den Anhängern der Tokugawa brachten Japan an den Rand eines Bürgerkrieges und erst als der letzte Shogun zum Rücktritt gezwungen wurde und die kaiserliche Macht wieder hergestellt wurde, beruhigte sich die Situation. Offiziell wurde der Shogun am 3. Januar 1868 vom erst 15. jährigen Kaiser Mutsuhito (1867-1912) abgeschafft und die neue Regierung in Kraft gesetzt. Geleitet wurde diese Regierung hauptsächlich von jungen Reformen und Angehörigen des alten Hofadels.

Mit diesem Machtwechsel wurde die durch die starke Modernisierung geprägte Meiji-Ära (1868-1912) eingeleitet. In ihr wurde die Modernisierung Japans nach westlichen Vorbildern vorangetrieben. Ziel war es soviel wie möglichen von den Westmächten zu lernen, aber dabei nicht die traditionellen japanischen Lebensgewohnheiten, Moral- und Wertvorstellung aufzugeben.

So wurden japanische Delegationen ins Ausland entsandt, um möglichst viel von dem fremdländischen Wissen und Strukturen in Erfahrung zu bringen. Diese wurden dann kopiert und auf das eigene Land übertragen. So folgte Japan dem französischen Justizsystem, der britischen Flottenrüstung und der preußischen Verwaltung von Militär.

Neben dem Sammeln von Wissen im Ausland versuchte man durch die Schaffung eines starken, modernen Zentralstaates der Bedrohung der Fremdmächten zu begegnen und die Aufhebung der ungleichen Verträge zu erreichen. Zudem gab es eine starke Reformpolitik, in der die Privilegien der Territorialfürsten und der Samurai abgeschafft, die Gewerbefreiheit und die die allgemeine Schulpflicht erlassen wurden.

Durch den Ankauf fremdländischer Technologie verzeichnete Japan zudem eine rasante Industrialisierung, was zur Verbesserung des Kommunikationswesen, Verkehrswesen etc.. führte. Auch wurde im Rahmen einer Neuorganisation von Armee und Flotte die allgemeine Wehrpflicht eingeführt.

Allerdings blieb diese Reformpolitik der Meiji-Reformer nicht ohne soziale und ökonomische Probleme, so war z.B. die Lage der neuentstandenen Arbeiterschaft zeitweise verheerender als in Europa zur Zeit des Frühimperialismus. Zudem wurden Selbstorganisationen der Arbeiter stark unterdrückt.


Im Jahre 1889 wird in Japan die Meiji- Verfassung verabschiedet und Japan somit zur konstitutionelle
Monarchie. Die Meiji-Verfassung ( seid 29. November 1890 in Kraft ) festigte hierbei den Rahmen von Reformen, die das japanische Staatswesen seit der Öffnung Mitte des 19. Jahrhunderts in allen Bereichen grundlegend geändert hatten.
Ziel war es hierbei die „zivilisatorischen“ Voraussetzungen zu erfüllen und somit die Aufhebung der ungleichen Verträge zu erzielen.
Anders als in anderen Staatssystem erhielt der Tenno jedoch eine größere Machtstellung, diese „gottähnliche“ Stellung wurde sogar in der Verfassung festgeschrieben. Dem entgegengesetzt hatte das Parlament und das Volk nur einen sehr geringen Einfluss.

Nach 20 Jahren imperialistischen Expansionsstreben sah sich Japan bereits stark genug um 1875 die Kurile und 1876 die Ryuku-Inseln zu annektieren . Zudem erzwang Japan im selben Jahr ( 1876 ) mit einem „ ungleichen Vertrag “ die Öffnung Koreas . Im Jahre 1894/95 sicherte sich daraufhin Japan mit einem Krieg gegen China die Vorherrschaft in Korea.
Weiteres Expansionsstreben verhinderte jedoch eine zu starke Konkurrenz der Westmächte in China.
Mit dem Sieg über China erhielt Japan große Mengen an Kriegsentschädigung, dadurch verstärkte sich die Industriealisierung und das Aufrüstungsprogram, sodass es Japan im Jahre 1894 endlich gelang die Auflösung aller „ungleicher Verträge“ zu erzielen. Dadurch wurde Japan bei den Westmächten als gleichberechtigter „Juniorpartner“ gesehen.
Japan gelang es sogar im Jahre 1904 mit Großbritannien ein Bündnis einzugehen. Dabei fungierte Japan als Gegengewicht zum russischen Expansionsstreben in Ostasien. Durch dieses Bündnis gestärkt griff Japan ohne Kriegserklärung 1904 (japanisch-russischer Krieg) die russische Flotte an. Nach einer verheerenden Niederlage kapitulierte Russland und Korea, Südachalin und die südliche Mandschurei gingen endgültig in den japanischen Besitzt über.

Somit wurde Japan zu einem bedeutendem imperialistischen Machtfaktor.



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......kann sein, dass noch einige Fehler sich irgendwo tummeln, aber darauf könntet ihr mich ja aufmerksam machen ;-)

LG leva
Zuletzt bearbeitet von leva am 21.01.2008 um 16:35 Uhr
8
#75
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pienen
Schüler | Niedersachsen
03.04.2008 um 18:54 Uhr
Ich hab´s noch ein bisschen kürzer und in Stichpunkten Augenzwinkern


LG
  • Japan ... 34 KB Ø Punkte 0 Bewertung
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-- Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist --
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#1188
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