Hallo
Also wir müssen fürs Abi ja realistische und moderne Darstellungsweisen unterscheiden können, aber leider wurde mir das gar nicht beigebracht.. Blöd gelaufen..
Mag mir jemand hier den Unterschied erklären? Wäre super lieb!
Danke schon mal
Also wir müssen fürs Abi ja realistische und moderne Darstellungsweisen unterscheiden können, aber leider wurde mir das gar nicht beigebracht.. Blöd gelaufen..
Mag mir jemand hier den Unterschied erklären? Wäre super lieb!
Danke schon mal
Also wir haben das im LK als Unterscheidung von traditioneller (Realismus) und moderner Erzählweise behandelt.
Versuche mal kurz dir die wesentlichen Unterschiede der beiden Erzählweisen aufzulisten.
Realismus:
- Weltbild: geschlossen, einfach, übersichtlich, harmonisch
- Werte: klare Wertmaßstäbe (gut/böse)
- Mensch: lebt in Übersintimmung mit sich selbst; strebt nach Bildung, Kultur, Güte, Größe, Schönheit; verzichtet auf Bedürfnisse des täglichen Lebens, auf irdische Güter; sucht Erfüllung des Daseins in versch. Formen der Liebe: Gottesliebe, Elternliebe, Liebe zur Natur, ..
- Held: positiv (starke Persönlichkeit), klar benennbare Eigenschaften, ausgewogen, an Werte gebunden, sozial verpflichtet, zur Selbstbestimmung fähig
- Darstellungsform: klare Gattungsgrenzen, klarer Aufbau, abgeschlossenes Geschehen, linearer Handlungsablauf, auktoriale Erzählweise, Hochsprache
- Leitsatz der Dichtung: Das dichterische Werk soll etwas Höheres sein, das den Leser über das gewöhnliche Leben hinaushebt. Der Leser soll sich als Mensch reiner und größer empfinden.
Textbeispiel: Effi Briest
Moderne:
- Weltbild: gespalten, offen, kompliziert, verworren, abstrakt, verfremdet
- Werte: Unsicherheit, Relativiertheit, Werteflut
- Mensch: wird sich selber fragwürdig und fremd; ist unsicher; Auflösung familiärer Bindungen; Zerstörung häuslicher Gemeinschaften; Verwahrlosung, Vergügungssucht, Langeweile, Neugier; Verwilderung der Sitten (Moral); Streben nach Erhaltung der materiellen Existenz; Negatives, das Hässliche, Perversionen (vom Normalen abweichend)
- Held: negativer Held, ohne Eigenschaften, schizophren, orientierungslos, fremdbestimmt, ausgeliefert, einsam, ausgestoßen,0 sprachlos (innerer Monolog)
- Darstellungsform: Auflösung und Vermischung von Gattungsgrenzen; komplexe Gliederung, Montage, Experiment; oft fragmentarisch; Zeitsprünge, unvermittelter Beginn; Dominanz innerer Handlung; personale Erzählweise, Perspektivenwechsel; Einbau von Dialekten und Jargons
Leitsatz der Dichtung: Das dichterische Werk soll das chaotische Innenleben darstellen, es soll verunsichern, provozieren, schockieren. --> Der Leser soll über sich und seine Umwelt nachdenken.
Textbeispiel: Fräulein Else
Ist jetzt doch nicht mehr ganz so kurz
Hoffe du kannst damit was anfangen
Versuche mal kurz dir die wesentlichen Unterschiede der beiden Erzählweisen aufzulisten.
Realismus:
- Weltbild: geschlossen, einfach, übersichtlich, harmonisch
- Werte: klare Wertmaßstäbe (gut/böse)
- Mensch: lebt in Übersintimmung mit sich selbst; strebt nach Bildung, Kultur, Güte, Größe, Schönheit; verzichtet auf Bedürfnisse des täglichen Lebens, auf irdische Güter; sucht Erfüllung des Daseins in versch. Formen der Liebe: Gottesliebe, Elternliebe, Liebe zur Natur, ..
- Held: positiv (starke Persönlichkeit), klar benennbare Eigenschaften, ausgewogen, an Werte gebunden, sozial verpflichtet, zur Selbstbestimmung fähig
- Darstellungsform: klare Gattungsgrenzen, klarer Aufbau, abgeschlossenes Geschehen, linearer Handlungsablauf, auktoriale Erzählweise, Hochsprache
- Leitsatz der Dichtung: Das dichterische Werk soll etwas Höheres sein, das den Leser über das gewöhnliche Leben hinaushebt. Der Leser soll sich als Mensch reiner und größer empfinden.
Textbeispiel: Effi Briest
Moderne:
- Weltbild: gespalten, offen, kompliziert, verworren, abstrakt, verfremdet
- Werte: Unsicherheit, Relativiertheit, Werteflut
- Mensch: wird sich selber fragwürdig und fremd; ist unsicher; Auflösung familiärer Bindungen; Zerstörung häuslicher Gemeinschaften; Verwahrlosung, Vergügungssucht, Langeweile, Neugier; Verwilderung der Sitten (Moral); Streben nach Erhaltung der materiellen Existenz; Negatives, das Hässliche, Perversionen (vom Normalen abweichend)
- Held: negativer Held, ohne Eigenschaften, schizophren, orientierungslos, fremdbestimmt, ausgeliefert, einsam, ausgestoßen,0 sprachlos (innerer Monolog)
- Darstellungsform: Auflösung und Vermischung von Gattungsgrenzen; komplexe Gliederung, Montage, Experiment; oft fragmentarisch; Zeitsprünge, unvermittelter Beginn; Dominanz innerer Handlung; personale Erzählweise, Perspektivenwechsel; Einbau von Dialekten und Jargons
Leitsatz der Dichtung: Das dichterische Werk soll das chaotische Innenleben darstellen, es soll verunsichern, provozieren, schockieren. --> Der Leser soll über sich und seine Umwelt nachdenken.
Textbeispiel: Fräulein Else
Ist jetzt doch nicht mehr ganz so kurz
Hoffe du kannst damit was anfangen
B***0
ehm. Abiunity Nutzer
04.04.2012 um 14:02 Uhr
Zitat:
Original von Luud
Also wir haben das im LK als Unterscheidung von traditioneller (Realismus) und moderner Erzählweise behandelt.
Versuche mal kurz dir die wesentlichen Unterschiede der beiden Erzählweisen aufzulisten.
Realismus:
- Weltbild: geschlossen, einfach, übersichtlich, harmonisch
- Werte: klare Wertmaßstäbe (gut/böse)
- Mensch: lebt in Übersintimmung mit sich selbst; strebt nach Bildung, Kultur, Güte, Größe, Schönheit; verzichtet auf Bedürfnisse des täglichen Lebens, auf irdische Güter; sucht Erfüllung des Daseins in versch. Formen der Liebe: Gottesliebe, Elternliebe, Liebe zur Natur, ..
- Held: positiv (starke Persönlichkeit), klar benennbare Eigenschaften, ausgewogen, an Werte gebunden, sozial verpflichtet, zur Selbstbestimmung fähig
- Darstellungsform: klare Gattungsgrenzen, klarer Aufbau, abgeschlossenes Geschehen, linearer Handlungsablauf, auktoriale Erzählweise, Hochsprache
- Leitsatz der Dichtung: Das dichterische Werk soll etwas Höheres sein, das den Leser über das gewöhnliche Leben hinaushebt. Der Leser soll sich als Mensch reiner und größer empfinden.
Textbeispiel: Effi Briest
Moderne:
- Weltbild: gespalten, offen, kompliziert, verworren, abstrakt, verfremdet
- Werte: Unsicherheit, Relativiertheit, Werteflut
- Mensch: wird sich selber fragwürdig und fremd; ist unsicher; Auflösung familiärer Bindungen; Zerstörung häuslicher Gemeinschaften; Verwahrlosung, Vergügungssucht, Langeweile, Neugier; Verwilderung der Sitten (Moral); Streben nach Erhaltung der materiellen Existenz; Negatives, das Hässliche, Perversionen (vom Normalen abweichend)
- Held: negativer Held, ohne Eigenschaften, schizophren, orientierungslos, fremdbestimmt, ausgeliefert, einsam, ausgestoßen,0 sprachlos (innerer Monolog)
- Darstellungsform: Auflösung und Vermischung von Gattungsgrenzen; komplexe Gliederung, Montage, Experiment; oft fragmentarisch; Zeitsprünge, unvermittelter Beginn; Dominanz innerer Handlung; personale Erzählweise, Perspektivenwechsel; Einbau von Dialekten und Jargons
Leitsatz der Dichtung: Das dichterische Werk soll das chaotische Innenleben darstellen, es soll verunsichern, provozieren, schockieren. --> Der Leser soll über sich und seine Umwelt nachdenken.
Textbeispiel: Fräulein Else
Ist jetzt doch nicht mehr ganz so kurz
Hoffe du kannst damit was anfangen
Also wir haben das im LK als Unterscheidung von traditioneller (Realismus) und moderner Erzählweise behandelt.
Versuche mal kurz dir die wesentlichen Unterschiede der beiden Erzählweisen aufzulisten.
Realismus:
- Weltbild: geschlossen, einfach, übersichtlich, harmonisch
- Werte: klare Wertmaßstäbe (gut/böse)
- Mensch: lebt in Übersintimmung mit sich selbst; strebt nach Bildung, Kultur, Güte, Größe, Schönheit; verzichtet auf Bedürfnisse des täglichen Lebens, auf irdische Güter; sucht Erfüllung des Daseins in versch. Formen der Liebe: Gottesliebe, Elternliebe, Liebe zur Natur, ..
- Held: positiv (starke Persönlichkeit), klar benennbare Eigenschaften, ausgewogen, an Werte gebunden, sozial verpflichtet, zur Selbstbestimmung fähig
- Darstellungsform: klare Gattungsgrenzen, klarer Aufbau, abgeschlossenes Geschehen, linearer Handlungsablauf, auktoriale Erzählweise, Hochsprache
- Leitsatz der Dichtung: Das dichterische Werk soll etwas Höheres sein, das den Leser über das gewöhnliche Leben hinaushebt. Der Leser soll sich als Mensch reiner und größer empfinden.
Textbeispiel: Effi Briest
Moderne:
- Weltbild: gespalten, offen, kompliziert, verworren, abstrakt, verfremdet
- Werte: Unsicherheit, Relativiertheit, Werteflut
- Mensch: wird sich selber fragwürdig und fremd; ist unsicher; Auflösung familiärer Bindungen; Zerstörung häuslicher Gemeinschaften; Verwahrlosung, Vergügungssucht, Langeweile, Neugier; Verwilderung der Sitten (Moral); Streben nach Erhaltung der materiellen Existenz; Negatives, das Hässliche, Perversionen (vom Normalen abweichend)
- Held: negativer Held, ohne Eigenschaften, schizophren, orientierungslos, fremdbestimmt, ausgeliefert, einsam, ausgestoßen,0 sprachlos (innerer Monolog)
- Darstellungsform: Auflösung und Vermischung von Gattungsgrenzen; komplexe Gliederung, Montage, Experiment; oft fragmentarisch; Zeitsprünge, unvermittelter Beginn; Dominanz innerer Handlung; personale Erzählweise, Perspektivenwechsel; Einbau von Dialekten und Jargons
Leitsatz der Dichtung: Das dichterische Werk soll das chaotische Innenleben darstellen, es soll verunsichern, provozieren, schockieren. --> Der Leser soll über sich und seine Umwelt nachdenken.
Textbeispiel: Fräulein Else
Ist jetzt doch nicht mehr ganz so kurz
Hoffe du kannst damit was anfangen
Redest du von Frührealismus oder Realismus, weil in unserem Deutschbuch steht irgendwie andere Merkmale. Nämliche gerade das das alltägliche Leben im Vordergrund stand (das es viel um menschliche Grunderfahrungen ging wie Liebe, Leid, Tod etc) und auch die Sprache eher Alltagssprache war
Also kurz und knapp kann man sagen, dass die Erzählweise im Realismus traditionell und z.B. im Impressionismus modern ist, oder?
Wo ordnet man denn dann den Naturalismus ein?
Wo ordnet man denn dann den Naturalismus ein?