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amychen
Schüler | Niedersachsen
08.05.2011 um 09:22 Uhr
Ich bräuchte Hilfe bei der Rechtfertigungslehre von Luther. Ich finde das alles noch relativ kompliziert und habe noch ein eniziges Wirrwarr im Kopf... Kann mir jemand helfen? Vielleicht den Gedanken nochmal kurz zusammenfassen?

Danke schonmal im vorraus!
Zuletzt bearbeitet von amychen am 08.05.2011 um 09:24 Uhr
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#162784
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dr.knut
Schüler | Niedersachsen
08.05.2011 um 13:16 Uhr
Genau das suche ich auch...
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#162839
 
custer92
Schüler | Niedersachsen
09.05.2011 um 12:39 Uhr
Luthers Grundfrage, die zur Rechtfertigungslehre geführt hat, war: Wie kann ich gottgefällig leben? Gemäß dem zu dieser Zeit etwas "eskalierendem" Katholizismus (Ablassbriefe etc.) glaubte Luther, er müsste die unzähligen Gebote des Christentums erfüllen, damit Gott ihn aufnehme; das hieße, dass Gott fast schon nach einem Punktesystem urteilen würde, in der die guten mit den schlechten Taten abgewogen werden.
Luther ist aber zu der Erkenntnis gelangt, dass der Mensch von sich aus nicht gut werden kann; niemals könnte er würdig werden, vor Gott zu treten. Das hängt mit der Erbsünde zusammen, nach der die gesamte Schüpfung gefallen ist. Der Mensch ist also grundsätzlich sündig (Sünde=Trennung von Gott), ist also auf Vergebung angewiesen. Bevor Jesus auf die Welt gekommen ist, hing die Vergebung Gottest mit Opfern zusammen. Ein Israeli, der Gott ein Tier opferte, machte damit deutlich, dass er dessen Vergebung braucht. Der Akt der Opferung führte damit zu der Vergebung der Sünde.
Doch diese Vergebung war natürlich nur punktuell. Der Mensch war immer noch prinzipiell sündig.
Aus diesem Grund ist Jesus für die Sünden der Menschen gestorben, als letztes Opfer von Gott selbst. Alle Sünden, die ein Mensch begeht oder noch begehen wird, sind ihm vergeben. Er ist "gerechtfertigt". Die einzige Aufgabe des Menschen ist es nun, diese Gnade anzunehmen. Der Mensch muss einsehen, dass er Gottes Vergebung braucht, da er selbst sündig und hilflos ist. Und in dem Moment, in dem der Mensch diese Einsicht hat, sind ihm seine Sünden vergeben. Weil Gott dem Menschen diese Liebe zuspricht, ist dieser nun auch in der Lage, gute Taten zu vollbringen. Nicht, um viele Punkte bei Gott zu kriegen, sondern aus dem einfachen Umstand heraus, dass er von Gott geliebt wird.

Vielleicht hilft das, ansonsten kann ich es weiter ausführen :-)
18
#163181
 
Cornmaster
Schüler | Niedersachsen
09.05.2011 um 13:57 Uhr
Das stimmt schon so wie es da steht. hätte ich nicht besser beschreiben können.
Luther bezeichnete den Menschen auch als "simul iustus et peccator"
-> zugleich gerecht und Sünder.
__________________

Abi fertig.
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#163245
 
TCITR
Schüler | Niedersachsen
09.05.2011 um 14:47 Uhr
Wichtig in diesem Zusammenhang sind wohl auch die folgenden Begrifflichkeiten:

Sola fide (allein durch den Glauben)
Sola gratia (allein durch Gnade)
Sola scriptura (allein durch die Schrift)
2
#163272
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BBCodes