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Soldrak
Schüler | Niedersachsen
14.04.2009 um 14:35 Uhr
Marcus Tullius Cicero


Ciceros politischer Weg

Cicero gehörte den Optimaten an. Er vertrat somit die konservative Form der römischen Politik, die seit hunderten von Jahren das römische Reich bestimmt hatte. Er wollte eine Republik, die unter der Regierung des Senats ein friedliches Leben führte. Nachdem Cicero 77 v. Chr. von seinen Studien aus Griechenland zurückkehrt, entbindet er den Stadthalter Siziliens durch eine Anklage wegen schweren Betrugs und schickt ihn in die Verbannung. Cicero ist jetzt in aller Munde, denn er hatte Roms bedeutendsten Redner Hortensius geschlagen. Mit seinem Namen bahnte er sich eine politische Traumkarriere, den Weg des „homo novus“. Seine Familie war zwar bei weitem nicht arm, doch gehörte sie nicht zu den Aristokraten. Demnach war es ungewöhnlich, dass Cicero sich seinen Weg durch alle Ämter des römischen Reiches innerhalb kürzester Zeit bahnte. Im Mindestalter von 43 Jahren trat er das Amt des Konsuls an, verhinderte kurze Zeit später die catilinarische Verschwörung und versuchte dem Senat zur Allmacht über den Staat zu verhelfen. Seine Gegner waren jedoch zu zahlreich, sorgten für seine Verbannung im Jahr 58 v. Chr.. Ein Jahr später wurde er vom Senat zurückgerufen, worauf er seine Rückkehr feierte. Er schaffte es aber nicht mehr, seinen vorigen Einfluss zurückzuerlangen. Nach dem Tod Caesars im Jahre 44 v. Chr. hoffte Cicero noch einmal, die Republik retten zu können. Er hielt die phillipischen Reden gegen Marcus Antonius, der nach der Diktatur strebte. Cicero erschien aber ein Jahr nach Caesars Tod auf der römischen Proskriptionsliste und wird ermordet.

Mit Cicero stirbt der Traum der Republik. Der Senat erlangte seine einstige Macht nie wieder. Rom war von dem Zeitpunkt bis zu seinem Untergang ein Kaiserreich.
Ciceros Aufstieg

Im Jahre 106 v. Chr. wurde am 3. Januar in Arpinum bei Rom der Sohn des römischen Ritters Marcus Tullius Cicero und seiner Frau Helvia geboren. Als Erstgeborener trug dieser den Namen des Vaters.
Der Name Marcus Tullius Cicero sollte aber in den nächsten sieben Jahrzehnten der römischen Geschichte nicht nur in der Region von Arpinum ein Begriff sein, sondern dem gesamten Volk des Weltreiches. Als Anwalt, Philosoph und Rethoriker bereiste er die antike Welt, besetzte alle politischen Ämter Roms bei Erreichen des dafür vorgesehenen Mindestalters und hatte den Traum von einer durch den Senat geführten Republik.
Die politische Bildung wurde durch seinen Vater geprägt und unterstützt, wurde dann aber auch sehr von Cicero geschätzt. Während seiner Ausbildung lernte er Titus Pomponius Atticus kennen, der ihn fortan durch sein Leben begleiten sollte. Cicero studierte in Rom Rethorik, Literatur und Philosophie. Die römische Rechtskunde wurde ihm von Quintus Mucius Scaevola näher gebracht.
Nach seinem Militärdienst unter Sulla begann Cicero seine Karriere als Anwalt im Jahre 81 v. Chr.. In den späten 20ern seines Lebens heiratete er Terentia, eine Patriziertochter, die ihn und seine Karriere mit ihrem aus der Familie mitgebrachten Vermögen unterstützte.
In Rom – inzwischen als Anwalt - beschuldigte er Chrysogonus, einen Günstling Sullas, der aus Habsucht den Vater des Sextus Roscius ermordet zu haben. Der Beschuldigte wurde jedoch freigesprochen und setzte seine Proskriptionen fort. Mit deswegen reiste Cicero 79 v. Chr. nach Griechenland und Rhodos, wo er Philosophen und berühmte Redner besuchte und somit seinen Horizont erweiterte. 77 v. Chr. kehrte Cicero zurück und wurde Quästor, also Finanzbeauftragter, auf Sizilien.
Dort hielt er eine seiner berühmtesten Reden in dem Prozess gegen den korrupten Prätor Siziliens Gaius Verres, der seine Provinz erpresste und beraubte, und repräsentierte die Bevölkerung. Er gewann den Prozess gegen Verres und schlug gleichzeitig den berühmtesten Redner Roms, Quintus Hortensius Hortalus, der den Politiker verteidigt hatte. Der Prätor verließ Sizilien vor dem Ende der Anklage und floh ins Exil. Cicero war nun, 70 v. Chr. der berühmteste Redner des Reiches.
In den folgenden zehn Jahren durchlief er die römischen Posten des Ädils(Milizhauptmanns), des Prätors(hohen Richters), und im Jahre 63 v. Chr. waren er und Cato die Konsuln in Rom.
Während des Konsulats wollte Catilina, gegen den Cicero bei der Senatswahl gewann, die politische Ordnung vernichten. Er ließ aus mehreren Provinzen Truppenverbände zusammenziehen und wollte in der Nacht des 27. Oktober 63 v. Chr. in Rom Brände legen lassen, strategische Punkte besetzen und am Folgetag alle Optimaten in Rom exekutieren lassen. Der Plan Catilinas und seiner Helfer wurde jedoch verraten und unter Mitwirkung Ciceros im Ansatz vereitelt. Die Catilinarier waren in dem herrschenden Ausnahmezustand ohne weitere Prozesse hingerichtet worden. Für die Fehlentscheidung schickte der Senat auf Anraten Caesars Cicero 58 v. Chr. in die Verbannung nach Makedonien. Er hätte die Catilinarier, die auch römische Staatsbürger waren, nach römischem Recht nicht ohne gerichtlichen Prozess töten lassen dürfen. 57 v. Chr. kehrte Cicero auf Drängen des Senats zurück nach Rom und stellte sich ein Jahr später in die Dienste des Triumvirats von Pompeius, Crassus und Caesar und leistete diese bis 52 v. Chr.. Anschließend wurde er zum Prokonsul von Kikilien erklärt. Drei Jahre später besiegte Cicero in seiner Provinz Aufständische und sorgte für Frieden. Zurück in Rom stand der Stadt ein Bürgerkrieg zwischen Caesar und Pompeius bevor. Cicero musste sich auf eine Seite stellen und entschied sich für Pompeius und verließ Italien.
Ciceros Niedergang

48 v. Chr. wird Pompeius von Caesar geschlagen. Wenig später Cicero kehrte nach Rom zurück und wurde von Cesar begnadigt. Trotz der politischen Lage hielt er Reden für die Anhänger Pompeius. Caesar wurde beim Volk immer beliebter, aber in Ciceros Augen gingen die politischen Wege Caesars auf Kosten der „libera res publica“. Die beiden unternahmen nichts gegeneinander, hatten aber komplementäre Vorstellungen, wie das Land geführt werden sollte. 46 v. Chr. starb seine Gattin Terentia. Ein Jahr später scheiterte eine neu begonnene Ehe und seine Tochter Tullia verstarb ebenfalls. 44 v. Chr. wurde Caesar ermordet, was in Cicero wieder die Hoffnung der Republik weckte. Jedoch wollte sich nun Mark Anton, ein Günstling und Verbündeter Caesars, zum Alleinherrscher Roms machen. In den phillipischen Reden versuchte Cicero, den neuen Feind als Staats- und Verfassungsfeind darzustellen. Mark Anton zog sich in die Alpen zurück, sorgte aber dafür dass Cicero 43 v. Chr. auf der Proskriptionsliste erschien. Cicero beschloss, aus Rom zu fliehen und wurde am 7. Dezember bei der Flucht aus Rom durch Soldaten von Antonius ermordet. Seine Hände und sein Kopf, aus dem die Zunge rausgerissen wurde, wurden abgetrennt und auf dem Forum zur Schau gestellt.
Nach Ciceros Tod bildet Mark Anton mit Octavian und Lepidus das zweite römische Triumvirat.









Tabellarischer Lebenslauf Ciceros


3.Januar 106 v. Chr. Cicero wird in Arpinum geboren

90 v. Chr. Erhalt der toga virilis, im Vertrautenkreis von Scaevola

89 v. Chr. Militärdienst unter Sulla

bis 81 v. Chr. Juristenlehre in Rom, Veröffentlichung des ersten Werks

81 bis 79 v. Chr. Anwalt in Rom

79 bis 77 v. Chr. Studium in Athen und auf Rhodos, Freundschaft zu Atticus

75 v. Chr. Quästor auf Sizilien

70 v. Chr. Anklage gegen Verres, juristischer Sieg über Hortensius

69 v. Chr. Aufnahme des Ädil-Amtes

66 v. Chr. Prätor

bis 64 v. Chr. mehr Prozesse

63 v. Chr. Konsul

62 bis 59 v. Chr. Verteidigung der Konsulatspolitik, Verschwörung des Catilina

58 bis 57 v. Chr. Verbannung nach Makedonien wegen unrechter Hinrichtungen

56 bis 52 v. Chr. Dienste für das Triumvirat Cesar, Pompeius, Crassus

51 v. Chr. Prokonsul in Kikilien

49 bis 48 v. Chr. Entscheidung für die Seite des Pompeius

47 v. Chr. nach Pompeius Niederlage Begnadigung durch Cesar

46 v. Chr. Gattin Terentia stirbt

45 v. Chr. Tochter Tullia stirbt

bis 44 v. Chr. Veröffentlichung rethorischer und philosophischer Schriften

44 bis 43 v. Chr. Phillipische Reden gegen Mark Anton

November 43 v. Chr. Eintragung in die staatliche Proskriptionsliste

7.Dezember 43 v. Chr. Ermordung bei der Flucht aus Rom







Das ist jetzt mehr als das Rednerische Ciceros, aber vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen...
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