Die Ursachen einer "gespaltenen Kurve" aus Sicht der Fangruppe "Ultras" am Beispiel der Fanszene in Braunschweig
Seminarfach - Politik
14 Punkte

Behandelndes Thema:
Auszug aus meinem Abstract: "Ultras, welche der Gesellschaftsform einer Subkultur gleichen, sind Anhänger eines Vereins und verfolgen dabei das Ziel diesen bestmöglich immer und überall zu unterstützen. Allein durch dieses Grundprinzip kommt es zu Konflikten mit anderen Fangruppen, welche die Art der Unterstützung seitens der Ultras nicht akzeptieren wollen, da diese viele Neuerungen und kompliziertes Gedankengut mit in die Fankurve bringen. Hierbei ist ein Generationenkonflikt zu erkennen zwischen jungen Ultras und älteren Kuttenfans, welcher auch außerhalb Braunschweigs als gespaltene Kurve bekannt ist. Vermutlich werden Ultras einmal die Überhand ergreifen, da der traditionelle Fan ‚ausstirbt’."

Kommentar/ Kritik des Lehrers:
Äußeres Erscheinungsbild/Formalia: Die vorliegende Arbeit umfasst knapp 16 (inhaltliche) Seiten und hält somit den vorgegebenen Rahmen ein.
Die Arbeit ist übersichtlich gestaltet und hält den vorgegebenen Aufbau ein. Das Layout ist sehr ansprechend und berücksichtigt die Formatvorgaben, illustrierende Fotos sind zielgerichtet eingesetzt - lediglich längere Zitate wurden des öfteren nicht gemäß der Vorgaben formatiert.
Sprachliche Richtigkeit und sprachliche Gestaltung: Hinsichtlich der Rechtschreibung ist die Arbeit nahezu mängelfrei. Einige "Sätze" sind jedoch unvollständig bzw. unverständlich. Gelegentlich sind Formulierungen etwas umgangssprachlich bzw. unsachlich (Wörter wie "Erzfeind", "Kutten" etc. sollten in Anführungszeichen). Mit Relativsätzen steht der Autor durchgängig auf "Kriegsfuß". Insgesamt erreicht die Arbeit aber ein gutes sprachliches Niveau und ist flüssig geschrieben.
Inhaltliche Gestaltung/wissenschaftliche Arbeitsweise: Abstract: Das Abstract ist knapp und präzise, lässt jedoch die Untersuchungsmethode vermissen.
Die Arbeit wurde unter die interessante Frage gestellt, welche Ursachen die "gespaltene Kurve" in Braunschweig aus Sicht einer der beteiligten Fangruppen hat. Hier gelingt die Spannung des inhaltlichen Bogens gut, sodass die Frage im Abschluss auch beantwortet wird. Wichtige Zusammenhänge werden erklärt und zielgerichtet eingeordnet.
Ein kleines Manko der Arbeit ist, dass z.T. nicht trennscharf zwischen sachlicher Darstellung und eigener Meinung (auch die der Interviewten) getrennt wird. Dies wird durch die in der Einleitung dargestellte eigene Involviertheit des Autors in sein "Forschungsobjekt" verständlich, d.h. die Objektivität des "Forschenden" ist zu relativieren (jedoch nicht aufzuheben!)
Methodisch ist die Arbeit recht vielfältig, so werden Internetforen, Fanzines, Zeitungstexte und Interviews für die Hintergrundinformationen hinzugezogen, Leitsprüche analysiert und Bezüge zur soziologischen Diskussion hergestellt - letztere leider nur indirekt durch Zitate. Hier hätte ein eigener, wissenschaftlicher Exkurs der Arbeit den "letzten Schliff" gegeben. Zitate und Quellen werden (zumeist) wissenschaftlich korrekt belegt - zu den Internetquellen fehlen jedoch durchgängig die Daten (im Anhang jedoch zu finden). Fußnoten werden sinnvoll eingesetzt. Ein Abkürzungsverzeichnis wäre z.T. hilfreich gewesen.
Insgesamt ist die Arbeit sehr ansprechend gelungen und zeigt, dass der Autor das sehr innovative Thema selbstständig wissenschaftlich aufzubereiten und inhaltlich zu bewältigen versteht - neue Einsichten werden selbsttätig gewonnen und so wird das wissenschaftspropädeutische Ziel der Facharbeit vollständig erreicht.

Eigene Anmerkungen:
Nach Schreiben meiner Facharbeit geschahen noch einige Vorfälle, die die Situation in Braunschweig so gesehen noch verschlimmerten. Wenn jemand konkretes Interesse an den Vorfällen und deren Folgen hat, melde er sich per PN bei mir, ich würde ihm eine zusammenfassende Schilderung der aktuellen Situation zukommen lassen.
PS. Die Arbeit ist im Zustand ihrer Abgabe! Also bitte ich mögliche Kommafehler, etc. zu entschuldigen.

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