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devian
Administrator | Nordrhein-Westfalen
11.03.2009 um 17:39 Uhr
Hallo liebe Community,
mit erschrecken musste ich heute in den Nachrichten von dem Amoklauf in Baden-Württemberg hören.

Ich frage mich, wie wahrscheinlich viele es sich gerade fragen, wie so etwas passieren kann und wie ein Mensch überhaupt auf die Idee kommen kann Amok zu laufen?! Ich persönlich bin etwas überfragt damit, da ich es in keinster Weiße nachvollziehen kann. Die häufig zuerst genannten Schuldigen; die Killerspiele, werden einer solchen Tat meiner Meinung nach nicht gerecht. Sie und die Inhalte in unseren Medien mögen zwar suggerieren, dass Gewallt eine Problemlösung ist und das (virtuelles) Töten Spaß machen kann, jedoch glaube ich nicht, dass sie bei einem Durschnitts-Menschen Mord- und Amoklaufphantasien hervorrufen können.

Es müssen, denke ich, schon starke Persönlichkeitsstörungen vorliegen oder ein sehr schlechtes sozialles Umfeld. Den Nachrichten zufolge ist dies jedoch bei dem heutigen Amoklauf scheinbar nicht der Fall. Ich bin gespannt eure Meinungen zu diesem Thema zu hören.
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devian (Julius)
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#12741
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SamMachtAbi
Schüler | Niedersachsen
11.03.2009 um 21:47 Uhr
Hi

ich war entsetzt. Ich habe so viele Freunde die zur Schule oder auf eine Universität in ganz Deutschland gehen.
Mein erster Gedanke galt denen, die diesen schrecklichen Amoklauf mitansehen mussten. Und der zweite allen Familien der Opfer.
Nur der Gedanke meine Eltern müssten diese Ungewissheit und Angst durchmachen - man muss schon irgendwie Abstand halten, sonst wird man garnicht mehr glücklich.

Und natürlich steigt riesig die Angst davor, dass der nächste Verrückte in meiner Nähe / meiner Schule solch eine Tat vollziehen will.
Niemand ist sicher vor so etwas und das macht es so grausam und so schrecklich.

Zu den Motiven des Täters ?
Ich hasse die Darstellungen in den Medien.
Jedes kleinste Detail, welches in irgendeiner Weise an Schießsport oder "Ballerspiele" erinnert wird sofort aufgepuscht.
Was wirklich in dem Menschen vor ging, ich denke das weiß niemand.

Und das ist bei allen diesen Tätern so und ich denke vor allem dort liegt der Grund.
Die Einsamkeit. Er war nie auffällig, hatte weder Freunde noch eine Freudin. Nicht jeder der in solch einer Situation ist wird ein potentieller Attentäter,
aber ich denke diese Umstände schaden der Psyche eines Menschen mehr,
als der Konsum von Gewaltmedien !

Ich hoffe, dass alle Menschen, die je so einen Gedanken hegten oder hegen noch rechtzeitig Hilfe bekommen werden, sodass es nicht ein weiteres Mal soweit kommen muss, dass 16 Unschuldige Menschen ihr Leben lassen müssen.

Sam
Zuletzt bearbeitet von SamMachtAbi am 11.03.2009 um 22:51 Uhr
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#12754
 
devian
Administrator | Nordrhein-Westfalen
12.03.2009 um 20:55 Uhr
Ja ich denke du hast recht: Isolation bzw. Einsamkeit ist sicherlich ein sehr großes Motiv. Ich glaube nicht, dass der Täter jemanden gehabt hat, dem er sich anvertrauen kann. Auch denke ich, dass der Täter ein starkes Minderwertigkeitsgefühl gehabt haben muss, welches er durch das Tagen einer Waffe kompensiert hat. Nach dem Motto: Mit einer Waffe in der Hand bin ich stark. Auch muss sich über viele Jahre etwas angestaut haben, was er letztendlich durch einen Amoklauf abgelassen hat. Der Druck bzw. das Minderwertigkeitsgefühl - die persönliche Belastung – rührt vom privaten und gesellschaftlichen Umfeld her.

Die Idee Amok zu laufen, den Grundgedanken also diesen Druck loszuwerden, den lieferten meiner Meinung nach aber die Medien. Zumindest suggerierten sie diesen Gedanken als Problemlösung. Ich denke zum Beispiel an Filme wie Taken, wo die Tochter eines Agenten Vaters entführt wird und dieser daraufhin in einem blutrünstigen Rachefeldzug alle Menschen tötet, die auch nur irgendwie in die Entführung verwickelt sind. Auch das Gefühl mit einer Waffe stark zu sein, wird durch Filme suggeriert. Ein Mensch der sich mit vielen solcher Filme umgibt identifiziert sich, sobald er eine Waffe trägt, zum Teil mit diesen “Helden“ .

Welcher normale Mensch kommt denn von sich aus auf die Idee seine persönlichen Probleme in einer Gewalttat an Mitmenschen zu übertragen?!
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devian (Julius)
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#12771
 
Malabar
Super Moderator | Niedersachsen
12.03.2009 um 23:31 Uhr
So äußere ich mich also auch noch dazu...

Keiner von uns kann eine solche Situation, in der die Betroffenen jetzt sind, nachvollziehen und ich wünsche auch, dass es keiner von uns jemals muss...
Des Weiteren denke ich, kann sich keiner anmaßen, in irgendeiner Form jemandem "Schuld" zuzusprechen.
Mögen die Eltern versagt haben in der Erziehung oder die Schulkameraden beim Ausgrenzen aus der Gruppe oder die "bösen" (gewaltverherrlichenden) Spiele und Filme oder die Waffen- und Jugendschutzgesetze, eins bleibt und wird sich nie ändern: Der Mensch ist ein Gewaltwesen, es wird immer wieder zu solchen schrecklichen Taten kommen, egal was man für Gesetze und Bestimmungen erlässt oder was für Schuldige (Spiele, Filme, Schützenvereine, Eltern, usw.) man findet. Das steckt viel tiefer, in der Persönlichkeit, manchmal kann man es schon vor einer solchen Tat erahnen, manchmal sogar dagegen angehen und manchmal wird es sich nie in solch einer Tat äußern.
Aber das kann niemand vorhersagen und darum gilt für uns alle: Wie gehen wir mit unseren Mitmenschen um, achten wir darauf, wie sie sich verhalten? Bemerken wir, wenn sich Menschen zurückziehen oder ausgegrenzt werden? Schauen wir weg, wenn jemand gemobbt wird? Das kann und sollte sich jeder einmal selber fragen...Ich zuerst...
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Zitat:
Original von Kollegah
leute, mala hat recht. smile
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#12774
 
SamMachtAbi
Schüler | Niedersachsen
13.03.2009 um 13:26 Uhr
Hi

ich denke Malabar setzt richtig an.
Es geht ( wenn auch nicht ausschließlich, aber ) hauptsächlich um den Umgang in Gesellschaft und Gemeinschaften.
Niemand ist an solch einer Tat alleine Schuld,
aber viele Komponenten kommen zusammen.
Und Schuld an sich ist nur der Täter allein.

Es könnte jemand eine geladene Waffe auf die Straße legen,
dass ist dann vielleicht fahrlässig, aber das macht ihn noch nicht zum Mörder.

Das aller schlimmste ist jedoch, dass diese Täter es immer ankündigen.
Im Nachhinein werden in Tagebüchern, Blogs, SMS, Foren, Briefen usw. immer (!) Hinweise gefunden darauf,
dass der/die, wobei nur 4 von 100 Amokläufern weiblich sind, eine ziemlich dramtische Bilanz meiner Meinung nach und gerade Jungs sollten sich daher vielleicht mehr Gedanken über ihr provokantes "Machtgehabe" machen , .. ihre Taten ankündigten und sehr lange planten.
Und meiner Meinung nach muss daran gearbeitet werden DAS zu entdecken. Sei es von den Eltern, der Schule, Schulkameraden, Freunden.

Man muss sich nicht mit einer "verdächtigen" Person selbst auseinander setzen, aber mit anderen reden,
sei es Polizei, den eigenen oder anderen Eltern, Vertrauenslehrern oder anderen Freunden um gemeinsam etwas zu unternehmen.
Aber man muss was tun - nicht wegschauen.

Genau ein Grund warum ich Psychologie studieren möchte.

Sam
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