Weiter zu epistula 98:
...Alle Dinge, die das Schicksal betrachtet, werden so fruchtbar und angenehm, wenn derjenige, der jene Dinge hat, auch sich selbst hat und sich nicht in der Gewalt seiner Dinge (->Besitz) befindet.
Die irren nämlich, Lucilius, die urteilen, dass das Schicksal entweder irgendetwas Gutes oder Schlechtes zuteilt: Das Schicksal gibt nur den Stoff zu Gutem oder Schlechtem und die Anfänge der Dinge, die bei uns zu Schlechtem oder Gutem ausgehen werden. Die Seele nämlich ist stärker als jedes Schicksal und sie selbst führt ihre Sachen in beide Richtungen und ist für sich selbst der Grund für glückliches oder unglückliches Leben. Der Schlechte wendet alles ins Schlechte, sogar die, die mit der Erscheinung des besten gekommen waren. Der Rechte und Ungeschwächte berichtigt die verkehrten und schlechten Dinge des Schicksals und sie macht die schwierigen Dinge leicht durch das Wissen, wie man sie erträgt und eben derselbe (Geist/Seele) nimmt die günstigen Dinge erfreulich und maßvoll wahr und feindliche Dinge eben stetig und dauerhaft. ...
...Alle Dinge, die das Schicksal betrachtet, werden so fruchtbar und angenehm, wenn derjenige, der jene Dinge hat, auch sich selbst hat und sich nicht in der Gewalt seiner Dinge (->Besitz) befindet.
Die irren nämlich, Lucilius, die urteilen, dass das Schicksal entweder irgendetwas Gutes oder Schlechtes zuteilt: Das Schicksal gibt nur den Stoff zu Gutem oder Schlechtem und die Anfänge der Dinge, die bei uns zu Schlechtem oder Gutem ausgehen werden. Die Seele nämlich ist stärker als jedes Schicksal und sie selbst führt ihre Sachen in beide Richtungen und ist für sich selbst der Grund für glückliches oder unglückliches Leben. Der Schlechte wendet alles ins Schlechte, sogar die, die mit der Erscheinung des besten gekommen waren. Der Rechte und Ungeschwächte berichtigt die verkehrten und schlechten Dinge des Schicksals und sie macht die schwierigen Dinge leicht durch das Wissen, wie man sie erträgt und eben derselbe (Geist/Seele) nimmt die günstigen Dinge erfreulich und maßvoll wahr und feindliche Dinge eben stetig und dauerhaft. ...
Zuletzt bearbeitet von Atzi am 11.11.2010 um 23:41 Uhr
__________________"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt"
Albert Einstein
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Huhu,
ich wollte fragen, ob ihr mir vielleicht den lateinischen Text von 98 (1) geben könntet. Ich finde ihn irgendwie leider nicht im Internet und würde ihn gerne übersetzen, um ihn dann mit der obigen Übersetzung vergleichen - Training für die Klausur
Aber leider scheiter ich bei der Suche nach dem lateinischen Text..
Wäre sehr lieb, wenn ihr mir helfen könnt
ich wollte fragen, ob ihr mir vielleicht den lateinischen Text von 98 (1) geben könntet. Ich finde ihn irgendwie leider nicht im Internet und würde ihn gerne übersetzen, um ihn dann mit der obigen Übersetzung vergleichen - Training für die Klausur

Aber leider scheiter ich bei der Suche nach dem lateinischen Text..
Wäre sehr lieb, wenn ihr mir helfen könnt
Hier der lateinische Text von Ep. 98 (1):
Numquam credideris felicem quemquam es felicitate suspensum. fragilibus innititur, qui adventicio laetus est. exibit gaudium, quod intravit. at illud ex se ortum fidele firmumqeu est et crescit et ad extremum usque prosequitur. cetera, quorum admiratio est vulgo, in diem bona sunt. "quid ergo? non usui ac voluptati esse possunt?" quis negat? sed ita, si illa ex nobis pendent, non ex illis nos.
Ich hoffe, dass alles richtig ist, und dass du viel Spaß bei der Klausurvorbereitung hast
Numquam credideris felicem quemquam es felicitate suspensum. fragilibus innititur, qui adventicio laetus est. exibit gaudium, quod intravit. at illud ex se ortum fidele firmumqeu est et crescit et ad extremum usque prosequitur. cetera, quorum admiratio est vulgo, in diem bona sunt. "quid ergo? non usui ac voluptati esse possunt?" quis negat? sed ita, si illa ex nobis pendent, non ex illis nos.
Ich hoffe, dass alles richtig ist, und dass du viel Spaß bei der Klausurvorbereitung hast

__________________„Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist."
Victor Hugo
„Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.“
Friedrich Nietzsche
Victor Hugo
„Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.“
Friedrich Nietzsche
Zu Text 98,3
Es gibt sogenannte Adiaphora (nicht unterschiedenes). Diese spielen nach stoischer Auffassung für den sittlichen Bereich der Ethik keine Rolle, d.h. sie sind neutral.
Zu den Adiaphora gehören z.B.
- Reichtum
- Ruhm
- Leben
- Schönheit
- Macht
- Ansehen
- prinzipiell alle "äußeren Dinge"
Der animus und somit die ratio kann aber die Adiaphora in das Gute oder Schlechte (bonum oder malum) wandeln. Auf dem Weg zum beata vita sind dabei natürlich nur die guten Dinge (z.B. virtus) hilfreich, alle vitia stehen im Weg.
Ich hoffe, dass euch das geholfen hat :-)
Es gibt sogenannte Adiaphora (nicht unterschiedenes). Diese spielen nach stoischer Auffassung für den sittlichen Bereich der Ethik keine Rolle, d.h. sie sind neutral.
Zu den Adiaphora gehören z.B.
- Reichtum
- Ruhm
- Leben
- Schönheit
- Macht
- Ansehen
- prinzipiell alle "äußeren Dinge"
Der animus und somit die ratio kann aber die Adiaphora in das Gute oder Schlechte (bonum oder malum) wandeln. Auf dem Weg zum beata vita sind dabei natürlich nur die guten Dinge (z.B. virtus) hilfreich, alle vitia stehen im Weg.
Ich hoffe, dass euch das geholfen hat :-)