Jz fällt mir auch auf, dass man zu der Sozialgesetzgebung wenigstens die vielen Unfälle in der Fabrik hätte erwähnen können.... Wie hast du denn das mit der Sozioökonomie hinbekommen, wenn du die Industrialisierung außen vorgelassen hast? Habe die Phasen grob erklärt und dass diese Grund für die soziale Frage sind. Dass England das Mutterland war/Spinning Jenny habe ich mal weggelassen, ging ja nicht um die Anfänge, sondern eher gezielt um die Arbeiter und die Ignoranz des Reiches gegenüber diesen. Je mehr man nachdenkt, desto mehr fällt einem auf...
Zuletzt bearbeitet von Shahawat am 14.05.2020 um 17:05 Uhr
Richtig war, dass die SPD nicht mehr machen konnte, als Gesetzesentwürfe anzunehmen/abzulehnen oder selbst welche einzubringen. Da sie nur in der Opposition waren, konnten die eigenen Vorschläge logischerweise auch nicht die notwendige Mehrheit im Reichstag erhalten. Bebels Vorausdeutung, dass die imperialistische Außenpolitik Wilhelms II. zu einem Weltkrieg führen würde, ist mit dem Ersten Weltkrieg ja so eingetreten. Ebenfalls hat er im letzten Abschnitt gesagt "die Zukunft gehört uns und nur uns", die Regierung würde Deutschland in den Abgrund treiben und das die alte Ordnung plötzlich in sich zusammenbrechen wird. Das kann man im Hinblick auf die Novemberrevolution 1918, die Niederlage im Ersten Weltkrieg und die Gründung der Weimarer Republik bestätigen. Dort stellte die SPD ja auch die erste Regierung und bestimmte maßgeblich den Inhalt der Verfassung. Falsch war stattdessen die Aussage, die Arbeiterschicht würde vor allem deshalb die SPD wählen, weil sie "praktische Politik" betreiben würde. Die Sozialdemokraten profitierten vielmehr von der Politik Bismarcks, als durch eigene Leistungen. Festmachen kann man das beispielsweise an den sprunghaft gestiegen Stimmanteilen nach den Sozialgesetzgebungen. Diese waren zwar ein Kernthema der SPD, aber nicht deren Verdienst. Dann sagte Bebel im ersten Abschnitt, die SPD würde immer einheitlich mit den selben Aussagen handeln. Das stimmt so nicht, innerhalb der SPD gab es sowohl Politiker, die einen kommunistischen Staat aufbauen als auch Demokraten. Ein klarer Kurs war das nicht. Das sieht man beispielsweise an den Abspaltungen von der SPD (Spartakusbund, USPD). Im letzten Abschnitt prognostizierte Bebel, es würde neben dem Krieg auch zu einer schwerwiegenden Wirtschaftskrise inklusive Massenarmut kommen. Bis zum Ersten Weltrkieg trat eine solche Krise allerdings nicht mehr ein, die Wirtschaft prosperierte im Gegenteil und der Wohlstand in der Arbeiterklasse stieg.
