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Dominik83
Schüler | Niedersachsen
23.04.2018 um 20:06 Uhr
Moin!
Ich werde mich mal am Aufbau versuchen. Ein Redeanalyse ist (wie jede andere Deutschklausur aus) in Einleitung, Hauptteil und Schluss gegliedert. Wichtig ist, dass du während der Interpretation deine Thesen immer belegst und deutest.

1. Einleitung

Hier gehören die Basisinfos der Rede hin:
>Titel der Rede?
>Was ist es für eine Rede? (z.B. politische Rede)
>Wer hat die Rede gehalten?
>Wann wurde die Rede gehalten?/veröffentlicht?
>Wo wurde die Rede gehalten?

Diese Fragen kannst oft in 1-2 Sätzen beantworten.

Zudem sollte man in der Einleitung kurz den (geschichtlichen/politischen) Zusammenhang bzw. die Problemstellung (Ein Rede wird selten aus Spaß gehalten) sowie die Intention des Redners erklären. (->Deutungshypothese)

2. Hauptteil

2.1 Kommunikationssituation
>Hier würde ich mit der Biografie des Redners anfangen, soweit das möglich ist. Hier sind besondere Erlebnisse/Erfahrungen und politische Überzeugungen (z.B. Parteizugehörigkeit) wichtig, die ausschlaggebend für die Intention der Rede sein könnten.
> Wer sind die Adressaten/das Publikum? Wie ist der Bezug du diesen? (z.B. Erzeugung eines Wir-Gefühls), evtl. Umgang mit Gegnern?
>Ort und Zeit: Welche Tageszeit? Welcher Ort? (Bundestag/Marktplatz/Platz historischer Ereignisse?) Die Ergebnisse sollten gedeutet werden: z.B. Warum nachts? Warum vor einem bestimmten Denkmal?
>Medium: Wie wurde die Rede verbreitet? TV, Presse, Radio, Internet-Stream?

2.2 Inhalt und Aufbau
>Hier empfiehlt es sich, die Rede erst kurz zusammenzufassen und darauf den Inhalt von Einleitung, Hauptteil und Schluss der Rede nach einander zu untersuchen.
> Auch Begrüßung und Schlussformel sollten mit einfließen
> Argumentation: Wie ist die Argumentation aufgebaut? Sie die Argumente schlüssig? belegt?
> Welche Absichten hat der Redner/ welche Intention? Begründung wichtig!

2.3 Sprachanalyse
Hier werden alle gefundenen Stilmittel sowie sonstige Sprachliche Auffälligkeiten genannt und gedeutet.
> Bei Stilmitteln sind insbesondere relevant, welche etwas verdeutlichen und veranschaulichen sollen. Beliebt sind z.B Metaphern, Symbole, Antithesen, rhetorische Fragen und Anaphern
> Gibt es Auffälligkeiten im Satzbau (Hypotaktisch/Parataktisch)? Viele Adjektive? Kommen bestimmte Worte besonders häufig vor?

3. Schluss

>Zusammenfassung der Erkenntnisse aus dem Hauptteil -> Fazit in Bezug auf die Intention: Wurde die Deutungshypothese bestätigt? Welche Redestrategie verfolgt der Redner? (Logos, Ethos, Pathos)

Der weitere Verlauf des Schlusses ist der weitgehend offengelassen. Möglichkeiten wären...
>Aktualität: Ist das behandeltet Thema noch aktuell? Gibt es Analogien zu Gegenwart?
>Eigene Meinung zur Rede: Wurdest du überzeugt? Warum/Warum nicht?
>Ausblick: Hat die Rede etwas auf lange Sicht bewirkt? Einen Skandal ausgelöst?

Wichtig ist immer, dass Reden (besonders die, die in der Schule vorkommen) bis ins kleinste Detail ausgeklügelt sind, um die Adressaten so gut wie möglich zu überzeugen. Du kannst also quasi alles deuten. Hierbei solltest du dich aber nicht zu sehr in Details verlieren, da du ja nur 6 Schulstunden Zeit hast.

Viel Erfolg für Freitag! Bin zwar GK, aber ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen
Zuletzt bearbeitet von Dominik83 am 24.04.2018 um 12:12 Uhr
8
#372563
 
majolisarah
Schüler | Niedersachsen
24.04.2018 um 11:28 Uhr
Ich hoffe es auch sehr! Habe noch nie materialgestütztes Schreiben gehabt und meine Interpretationen gefallen meiner Lehrerin nie so wirklich.
Daher würde mich eine Redeanalyse retten.
Lernt ihr auch die Stilmittel der relevanten Reden oder nur ihren Inhalt, bzw. hättet ihr dazu gute Aufzeichnungen?
0
#372700
 
Smilla
Schüler | Niedersachsen
24.04.2018 um 14:35 Uhr
Als "Vergleichstext" würde sich die Rede von Außenminister Steinmeyer vom 02.05.2015 anbieten. Der Text ist im Internet zu finden. Dort gibt es m.e. viele Vergleichsmöglichkeiten....
__________________

1709
0
#372753
 
Dominik83
Schüler | Niedersachsen
24.04.2018 um 15:27 Uhr
Alle Stilmittel wirst du eher nicht können müssen. Da bei einer Redeanalyse als 2. Aufgabe ein Reden-Vergleich aber nicht unwahrscheinlich ist, würde ich mir zumindest die wichtigsten angucken.

Goebbels Brandrede: Goebbels verwendet massenweise Kontrastierungen durch z.B. Antithesen. Damit möchte er seine ausgerufene "Revolution" von der "schlechten" Vergangenheit sowie den Gegnern (Juden, Sozialisten, etc.) absetzen. Das wird durch die auffällig häufige Verwendung des Wortes "wir" noch verstärkt. Das "wir" weckt zudem ein sogenanntes "Wir-Gefühl" unter den Zuschauern/Adressaten. Zudem sind gesteigerte Trikola sowie Metaphern noch recht häufig zu finden.

Apologie des Sokrates: Sokrates verwendet eher weniger Stilmittel. Neben dem Hypotaktischen Satzbau sind vor allem Ironie und Rhetorische Fragen zu finden.

Von Weizsäcker zum 8. Mai: Von Weizsäcker verwendet viele Metaphern und Personifikationen, um den Inhalt seiner Rede zu veranschaulichen. Auch Anaphern sind mehrfach zu finden. Diese dienen z.B. der Erzeugung von Mitgefühl. Des Weiteren benutzt er Aufzählungen (Teilweile als Trikolon), um die Auswirkungen des 8. Mai 1945 zu beschreiben.
3
#372759
 
m***e
ehm. Abiunity Nutzer
24.04.2018 um 15:30 Uhr
Unser Lehrer meinte Redeanalyse, materialgestütztes Schreiben und "irgendwas mit Fontane". Das waren so seine Prognosen fröhlich
1
#372762
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BBCodes