Also ich habe ja auch lange gesucht . Leider habe nicht das passende Sonnet gefunden. Aber hier kannst du dir auch sehr viel abgucken
"Francisci Petrarcae" Martin Opitz (1624)
http://slideplayer.org/slide/1285704/
Inhalt der Datei :
Vortrag des Sonetts
Themen
Inhalt der einzelnen Strophen
Form
Sprache
Epoche Barock
Biografie: Martin Opitz
"Francisci Petrarcae" Martin Opitz (1624)
http://slideplayer.org/slide/1285704/
Inhalt der Datei :
Vortrag des Sonetts
Themen
Inhalt der einzelnen Strophen
Form
Sprache
Epoche Barock
Biografie: Martin Opitz
Zuletzt bearbeitet von Peppi2401 am 02.10.2017 um 16:09 Uhr
__________________Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen ( Goethe )
Anonym
02.10.2017 um 16:19 Uhr
Danke dir Peppi2401, leider ist das Gedicht echt nicht einfach zu finden zumal es nur in der Straßburger Ausgabe veröffnlicht wurde und später unterdrückte.. bin hier ein wenig fündig geworden : http://scans.library.utoronto.ca/pdf/5/17/geschichtedesson00weltuoft/geschichtedesson00weltuoft.pdf Blatt 74 ich denke ich werde mich an eine Analyse versuchen.
Anonym
02.10.2017 um 16:23 Uhr
In dem Link geht es leider um verschiedene Motive, welche hier im Sonett nicht zutreffen.. und die Thematik des Sonetts ist ein anderer.. Wohingegen der Historische Kontext und die Biographie sehr nützlich sind und mir weiter helfen, danke! 
Zuletzt bearbeitet von devian am 02.10.2017 um 16:24 Uhr
Nochmal aus dem Buch herauskopiert:
„HEint als der Monde war in seinen Craiß gezogen,
Vnd mich der süße Schlaf vmbfangen durch die Nacht,
Ward mir mein Augentrost im Traume fürgebracht,
Als lege sie bey mir an meine Brust gebogen,
Ihr Hertze war in mich, mein Hertz' in sie geflogen,
Fand aber gäntzlich nichts, wie ich deß Morgens wacht
Vnd hielt den Lacken in den Armen, drumb ich lacht
Als ich recht innen ward daß ich so sehr betrogen.
Verräther, loser Traum, warumb den fleuchstu bald,
Laß mich doch länger sehen die liebliche Gestalt,
Laß sich doch mehr bey mir dieß schöne Vorbild säumen.
Betrieger, krieg ich nichts als Hohn vnd Spott von jhr,
Vnd jhrer Schönheit roß' ach bitt ich, laß doch mir
Drey tausent Jahr so süß, ohn' alles Wachen, träumen."
Gut ist übrigends auch der Wikipedia Eintrag:
Wenn du das Gedicht dahingehend analysierst und herausarbeitest, dass diese formalen Richtlinien zutreffen, hast du einen guten Analyse- und Interpretationsansatz. Auch hilfreich:
Lyrik des Barocks
Die bevorzugte Literaturform war das Gedicht, vor allem das Sonett, übliches Versmaß war der Alexandriner mit 6-hebigen Jamben mit starken Zäsuren, häufig in der Versmitte. Im Barock spielten die äußere Ästhetik und der Wohllaut eine große Rolle. Um diese Wirkung zu erreichen, wurde auf diverse Stilmittel zurückgegriffen, darunter Anaphern, Metaphern, Antithetik, Hyperbolik sowie Allegorien und Repetitio. Stilmittel wie Metaphern und Symbole wurden bevorzugt eingesetzt, um durch bildliche Darstellungen elementare Dinge wie Diesseits und Jenseits, sowie die Rolle des Menschen zu erläutern. Metaphern und Allegorien wie der „Port“ (im Gedicht „Abend“ von A. Gryphius) für eine Heimkehr zu Gott sind typisch. Ebenso wurden Embleme und Allegoresen verwendet, die hinter Namen und Dingen eine tiefere, verborgene Bedeutung erschließen und erkennen lassen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Barocklite...rik_des_Barocks
Inhaltlich beschreibt das Gedicht einen Traum das lyrische Ichs. Dieser träumt davon, dass eine Frau bei ihm liegt "Als lege sie bey mir" und sich an seine Brust schmiegt „an meine Brust gebogen“. Er beschreibt eine innige Beziehung zu dieser Frau "Ihr Hertze war in mich, mein Hertz' in sie geflogen".
Als er am Morgen aber erwacht und feststellt, dass die Frau nicht da ist fühlt er sich "betrogen". Er spricht von "Hohn und Spot" und dem Wunsch die Frau im Traum noch länger bei sich zu haben „Laß mich doch länger sehen die liebliche Gestalt“.
Von wem er sich betrogen fühlt, wird für mich nicht eindeutig klar. Es ist wahrscheinlich der Traum, der ihm erst die Frau schenkt und sie ihm dann wieder nimmt als er aufwacht und der Tag gekommen ist. Dafür spricht, dass er den Traum als „Verräther, loser Traum“ bezeichnet. Oder eventuell ist es aber auch die Frau selbst, die ihm vielleicht in der Realität keine Beachtung schenkt. Dafür spricht die Zeile „Betrieger, krieg ich nichts als Hohn vnd Spott von jhr,“, wo er über die Frau direkt zu sprechen scheint.
Auffällige Motive sind natürlich Tag und Nacht. Die Nacht und besonders der Mond scheinen die Bringer dieser schönen Träume zu sein "Ward mir mein Augentrost im Traume fürgebracht". Die Nacht ist also die Erfüllung seiner Sehnsucht. Wohingegen der Tag die Realität und die Erkenntnis bringt.
----
Wenn du dann noch Stylmittel analysierst und den obigen Aufbau dem Barok zuordnest, bist du eigentlich gut vorbereitet.
„HEint als der Monde war in seinen Craiß gezogen,
Vnd mich der süße Schlaf vmbfangen durch die Nacht,
Ward mir mein Augentrost im Traume fürgebracht,
Als lege sie bey mir an meine Brust gebogen,
Ihr Hertze war in mich, mein Hertz' in sie geflogen,
Fand aber gäntzlich nichts, wie ich deß Morgens wacht
Vnd hielt den Lacken in den Armen, drumb ich lacht
Als ich recht innen ward daß ich so sehr betrogen.
Verräther, loser Traum, warumb den fleuchstu bald,
Laß mich doch länger sehen die liebliche Gestalt,
Laß sich doch mehr bey mir dieß schöne Vorbild säumen.
Betrieger, krieg ich nichts als Hohn vnd Spott von jhr,
Vnd jhrer Schönheit roß' ach bitt ich, laß doch mir
Drey tausent Jahr so süß, ohn' alles Wachen, träumen."
Gut ist übrigends auch der Wikipedia Eintrag:
Zitat:
Opitz wurde von seinen Anhängern Vater und Wiederhersteller der Dichtkunst genannt. Er verfolgte das Ziel, die deutsche Dichtung auf Basis von Humanismus und antiken Formen zu einem Kunstgegenstand höchsten Ranges zu erheben, und es gelang ihm, eine neue Art der Poetik zu schaffen.
Mit seinen Betrachtungen über Sprache, Stil und Verskunst gab Opitz der deutschen Poesie eine formale Grundlage. Dabei stellte er verschiedene Gesetze auf, welche über ein Jahrhundert hinaus als Richtlinie und Maßstab aller deutschen Poesie galten:
Er forderte eine strenge Beachtung des Versmaßes unter zwingender Berücksichtigung des natürlichen Wortakzents.
Er lehnte unreine Reime ab.
Er verbot Wortverkürzungen und Zusammenziehungen.
Auch Fremdwörter schloss er aus.
Den Knittelvers lehnte Opitz ab, er empfahl den Alexandriner.
Zu Opitz' ästhetischen Grundsätzen gehörte das Horaz-Prinzip, dass die Poesie, indem sie ergötze, zugleich nützen und belehren müsse (siehe auch Regeldrama). Er verlangte auch, dass die Dichtung eine lebendige Malerei sei. Der ernsthaften Dichtung gab Opitz die Gegenüberstellung von Vergänglichem und Ewigem als zentrales Thema vor.
https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Opitz
Mit seinen Betrachtungen über Sprache, Stil und Verskunst gab Opitz der deutschen Poesie eine formale Grundlage. Dabei stellte er verschiedene Gesetze auf, welche über ein Jahrhundert hinaus als Richtlinie und Maßstab aller deutschen Poesie galten:
Er forderte eine strenge Beachtung des Versmaßes unter zwingender Berücksichtigung des natürlichen Wortakzents.
Er lehnte unreine Reime ab.
Er verbot Wortverkürzungen und Zusammenziehungen.
Auch Fremdwörter schloss er aus.
Den Knittelvers lehnte Opitz ab, er empfahl den Alexandriner.
Zu Opitz' ästhetischen Grundsätzen gehörte das Horaz-Prinzip, dass die Poesie, indem sie ergötze, zugleich nützen und belehren müsse (siehe auch Regeldrama). Er verlangte auch, dass die Dichtung eine lebendige Malerei sei. Der ernsthaften Dichtung gab Opitz die Gegenüberstellung von Vergänglichem und Ewigem als zentrales Thema vor.
https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Opitz
Wenn du das Gedicht dahingehend analysierst und herausarbeitest, dass diese formalen Richtlinien zutreffen, hast du einen guten Analyse- und Interpretationsansatz. Auch hilfreich:
Zitat:
Lyrik des Barocks
Die bevorzugte Literaturform war das Gedicht, vor allem das Sonett, übliches Versmaß war der Alexandriner mit 6-hebigen Jamben mit starken Zäsuren, häufig in der Versmitte. Im Barock spielten die äußere Ästhetik und der Wohllaut eine große Rolle. Um diese Wirkung zu erreichen, wurde auf diverse Stilmittel zurückgegriffen, darunter Anaphern, Metaphern, Antithetik, Hyperbolik sowie Allegorien und Repetitio. Stilmittel wie Metaphern und Symbole wurden bevorzugt eingesetzt, um durch bildliche Darstellungen elementare Dinge wie Diesseits und Jenseits, sowie die Rolle des Menschen zu erläutern. Metaphern und Allegorien wie der „Port“ (im Gedicht „Abend“ von A. Gryphius) für eine Heimkehr zu Gott sind typisch. Ebenso wurden Embleme und Allegoresen verwendet, die hinter Namen und Dingen eine tiefere, verborgene Bedeutung erschließen und erkennen lassen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Barocklite...rik_des_Barocks
Inhaltlich beschreibt das Gedicht einen Traum das lyrische Ichs. Dieser träumt davon, dass eine Frau bei ihm liegt "Als lege sie bey mir" und sich an seine Brust schmiegt „an meine Brust gebogen“. Er beschreibt eine innige Beziehung zu dieser Frau "Ihr Hertze war in mich, mein Hertz' in sie geflogen".
Als er am Morgen aber erwacht und feststellt, dass die Frau nicht da ist fühlt er sich "betrogen". Er spricht von "Hohn und Spot" und dem Wunsch die Frau im Traum noch länger bei sich zu haben „Laß mich doch länger sehen die liebliche Gestalt“.
Von wem er sich betrogen fühlt, wird für mich nicht eindeutig klar. Es ist wahrscheinlich der Traum, der ihm erst die Frau schenkt und sie ihm dann wieder nimmt als er aufwacht und der Tag gekommen ist. Dafür spricht, dass er den Traum als „Verräther, loser Traum“ bezeichnet. Oder eventuell ist es aber auch die Frau selbst, die ihm vielleicht in der Realität keine Beachtung schenkt. Dafür spricht die Zeile „Betrieger, krieg ich nichts als Hohn vnd Spott von jhr,“, wo er über die Frau direkt zu sprechen scheint.
Auffällige Motive sind natürlich Tag und Nacht. Die Nacht und besonders der Mond scheinen die Bringer dieser schönen Träume zu sein "Ward mir mein Augentrost im Traume fürgebracht". Die Nacht ist also die Erfüllung seiner Sehnsucht. Wohingegen der Tag die Realität und die Erkenntnis bringt.
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Wenn du dann noch Stylmittel analysierst und den obigen Aufbau dem Barok zuordnest, bist du eigentlich gut vorbereitet.
Zuletzt bearbeitet von devian am 02.10.2017 um 17:08 Uhr
__________________devian (Julius)
Anonym
02.10.2017 um 17:17 Uhr
Tausend dank! Ich werde versuchen dies in meiner Analyse mit einzubauen.
Melde mich später nochmal!
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