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devian
Administrator | Nordrhein-Westfalen
18.03.2008 um 18:08 Uhr
• Medien und Politik
1) Rolle und Funktion der Medien im politischen Prozess
2) Machtkontrolle durch die Medien und Mediendemokratie

  • Rolle der Medien in der Politik:
    • Information: die politische Bildung fördern.
    • • Damit die Demokratie funktioniert muss die Politik dem Volk die Ziele und die geplanten Veränderungen näher bringen. Hier sind die Medien der ideale Mittler.
    • Artikulation: die Meinung und Probleme des Volkes artikulieren
    • Kritik und Kontrolle gegenüber Regierungen, Parteien aber natürlich auch der Wirtschaft etc. So wurden in der Vergangenheit durch große Zeitungen in Deutschland schon einige Skandale, darunter Spendenskandale, von Medien aufgedeckt.
    • Wichtig dabei ist, das die Medien frei von äußeren Zwängen (abgesehen von den Inneren) in und ihre Themen selbst bestimmen können. Gefördert dabei wird dies durch die Pressefreiheit.

    Probleme die auftreten:
    - In dem Medien gibt es den Trend zur Vereinfachung, Personalisierung und Emotionalisierung
    - Folge: Politiker sprechen oft in einer plakativ-symbolischen Sprache

    Der Grund dafür liegt in der Privatisierung der Medien
    Die privaten Medienanstalten werden im Gegensatz zu öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, die überwiegend durch Rundfunkgebühren finanziert werden, ausschließlich über Werbeeinnahmen finanziert. Da sich der Preis für Anzeigen bzw. Werbespots über die Anzahl der Leser bzw. Zuschauer ergibt, sind Privatmedien bemüht, möglichst hohe Quoten zu erreichen. Daraus resultiert, dass die meisten Privatsender versuchen, ein möglichst großes Publikum zu erreichen, indem sie Inhalte vereinfachen, plakatiert darstellen oder sogar polemisieren und mit reißerischen Schlagzeilen präsentieren. Durch die Konkurrenz die die öffentlich rechtlichen Sender durch die Privaten erfahren ergibt sich die Schlussfolgerung, dass auch sie ihre Inhalte vereinfachen, polemisieren etc. müssen.

    Kritik:
    - Daraus entsteht ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit.
    - Die dramaturgischen Notwendigkeiten - Spannung, Verkürzung, Simplifizierung - lassen Kontinuität und Rationalität der Berichterstattung auf der Strecke
    - Eine solche Art der Berichterstattung weckt falsches Kompetenzbewusstsein seitens der Bürger und lähmt es zudem
  • Mediendemokratie
    Mediendemokratie bedeutet nichts anderes als dass die Politiker und die politischen Themen sich nach den Massenmedien ausrichten. So könnte man vereinfacht und überspitzt sagen, dass das Volk durch die Medien ersetzt wird, denn die Politiker achten auf die Medien beim nachgehen der Frage: Was ist gerade aktuell, wie stehe ich da, Was will das Volk etc..
    (natürlich immer im Hinblick auf die nächste Wahl).
    Häufig orientiert man sich dabei an die Berichte in auflagenstarken Boulevardzeitungen bzw. verbreiteten Boulevardmedien. Dies kann dazu führen, dass politische Veranstaltungen und Ausdrucksformen mehr oder weniger zu Inszenierungen werden. Dies gilt beispielsweise für Wahlparteitage, Fernsehreden, sog. „Fernsehduelle“ und öffentliche Auftritte von Politikern, Wahlaussagen, Emotionalisierung, Vereinfachung und Personalisierung komplizierter politischer Fragen.
    Es kann ferner dazu führen, dass Politiker sich dazu verleiten lassen, politische Inhalte den von den Massenmedien geförderten oder gar inszenierten Themen (Kampagne) anzupassen bzw. darauf eingehend zu schaffen.

    Daher werden oft Medien als vierte Gewalt bezeichnet, daher auch Mediendemokratie.

    Für die Aufgaben und Probleme dieser vierten Gewalt siehe den Punkt ,, Rolle der Medien in der Politik‘‘.
  • Medien für Innerparteiliche Kommunikation
    Zum einen werden über die Massenmedien von den Parteiführungen solche Parolen wie "absolute Geschlossenheit vor der Wahl!" oder dergleichen den Mitgliedern verkündet, auf der anderen Seite werden die Massenmedien auch verwendet um innerparteiliche Grabenkämpfe zu führen.
    Das konnte man in München gerade an dem Verhalten der CSU-Gruppierungen nach Stoibers "Rückkehr" aus Berlin erleben.

    Festzustellen ist auch, dass sich oft Politiker ins Rampelicht stellen, die eigentlich dort nix zu suchen haben und somit die Arbeit eines anderen, der dort eigentlich hinsollte, aber auch einer ganzen Partei erschweren.
  • Welchen Einfluss, welche Macht haben die Medien?
    • Journalisten urteilen und filtern die Politik nach dem Unterhaltungswert. Dadurch entsteht ein verzerrtes Bild der Welt.
    • Die Medien sind in der Lage die politischen Themen zu bestimmen. Ein Beispiel: Sabine Christiansen macht eine Talkshow zum Thema Renten und schups entsteht eine neue Rentendebatte in den Medien. Dies nennt sich agenda-setting. (Medien sind auch ein politischer Akteur, sollten aber lediglich nur Moderator sein.)
    • Es besteht daher die Gefahr, dass sich die politischen Debatten in die Medien verlagern:
    Ein kleiner kreis der Politiker diskutiert ihre Probleme dann in den Medien aus, anstatt dies in der Politik, im Bundestag, auf demokratische Art und Weiße zu tun (Auch ein Aspekt der Mediendemokratie).
    • ,,Zu Skandal wird ein Missstand erst durch die Perspektive, aus der man in betrachtet''
    -Die Medien könnten die politische Lage definieren. Würden sie die Meinung des Volkes falsch artikulieren oder das Augenmerk auf bestimmte Probleme richten, so muss die Politik darauf reagieren. Diese Macht kann Karrieren zerstören aber auch Helden hervorbringen.
  • Diktieren die Medien also alles und herrschen über die Politik? Oder: Wer hat den nun die Macht?
    …das Volk?
    Oft wird behauptet die Medien diktierend die (politischen) Themen. Hier kann man gegenhalten, dass die Medien stets auf das Interesse des Publikums achten müssen. So sucht es nach Themen die das Publikum interessieren könnte. Es ist also das Publikum, das sich seine Themen sucht, die Medien auswählt und seine politische Meinung wechselt. Es sind die Massenmedien, die beständig erproben, was das Publikum sehen und hören möchte, und es ist die Wirtschaft, die beständig erprobt, was die Öffentlichkeit konsumieren möchte. So werden Produkte und Inhalte getestet, Themen werden
    geboren und sterben.
    Somit könnte man meinen, dass letztlich das Volk jene Instanz die die politische Landschaft definiert.

    …die Wirtschaft?
    Problematisch ist auch inwieweit Wirtschaftliche Interessen in Form von Werbekunden Einfluss auf die Darstellung der Politik in den Medien ist. Aus Rücksicht auf Werbekunden könnte es sein, das bestimmte politische Themen, da sie die Wirtschaft beeinflussen, außer acht gelassen werden.
  • Und welchen Einfluss hat die Politik auf die Medien?
    • Dank der Pressefreiheit einen ziemlich geringen.

    • Die Politik versucht sich die Medien zum Instrument zu machen: Sie versuchen auch sich kritischen Anfragen zu entziehen.
    Sie versucht sie zu steuern und durch ein System von Druck und Verlockungen gefügig zu machen.

    • Dabei entsteht die Gefahr, dass die Journalisten glauben, sie seinen Teile der Politik. Sie werden von ihr gelockt auf das Feld der Politik. Sie sind geschmeichelt, wenn sie mit Politikern persönlichen Umgang haben. Sie fangen schließlich an sich zu duzen und laden sich gegenseitig zu Geburtstagen, Hochzeiten und ähnlichen Feiern ein. Die kann soweit gehen, dass die Journalisten ihr Ohr an die eigene Redaktion halten um dann den Politikern über ihr Bild zu berichten.

    Das Problem: Eine kritische Distanz und die Glaubwürdigkeit der Medien in Frage gestellt. Eine mögliche Problemlösung wäre hier: Einen Kodex, der es Journalisten verbietet über Politiker, mit denen sie persönlichen Kontakt haben,
    zu berichten.
  • Die Rolle des Internets:

    • Das Internet ist längst keine Ein-weg-Kommunikation: Es wird schon lange nicht mehr nur das Wissen von einer Quelle zusammengetragen, sonder von jedem Benutzer: So haben Internet-Foren aber auch freie Enzyklopädien eine Basis geschaffen, die den Austausch auch auf politscher Ebene ermöglichen und somit eine neue Instanz der Medien schafft.

    • Im Internett entstehen so ,,intelligente-Netzwerkknoten''.

    • Das Internett ermöglicht es so auf einfache Weise jedem sich eine differenzierte politische Meinung zu bilden.

    • Mann könnte vl. auch sagen, dass die großen Medialen Instanzen (TV,Radio und Zeitung) Anregungen aus solchen Internetforen holen. Damit würden das Volk, das Publikum, die politischen Inhalte direkt bestimmen. Und in der Tat ist es so, dass immer öfters Meinungen aus Internetblogs, Foren uvm... in Zeitungen und Film zitiert werden.

    • Gefahr: Es dürfen sich keine wirtschaftliche Interessen (durch Netzanbieter zB.), ausbreiten und anfangen die Architektur des Netzes zu dominieren und deren Inhalte zu lenken.

  • Über das Zusammenwirken der Medien und die Gefahr eine “Medienspirale“

    Auf der Suche nach der Antwort zu der Frage: ,,Wer hat die Macht?‘‘ möchte ich auch >>Verschwörungstheorien<< bzw. einige auffällige Tatsache beleuchten die Skepsis aber auch ein neues Phänomen in Erscheinung treten lassen: das Phänomen der “Medienspirale“. (Achtung: Der Begriff Medienspirale stammt von mir, da ich fand das er am Treffendsten das Beschreibt, was ich im Folgenden schildern möchte).

    Am 11. September und in dessen folge war die Medienlandschaft überseht von Schlagwörtern wie Terror, Osama Bin Laden, Al Quaida, Irak, Atombombe, Massenvernichtung u.v.m.
    Doch zunächst möchte ich festhalten, dass eine Meinung in den Medien sehr stark dominierte und zwar dass es Terroranschläge waren, die dort mittels Flugzeugen verübt worden sind. Dabei ist bemerkenswert, dass es viele Gründe gibt, von dieser Annahme abzusehen. So ist immer noch fraglich, wo die Flugzeugteile um das Pentagon waren und warum Gebäude 7 zusammenstürzte. Viele Augenzeugen berichteten in den ersten Minuten auch von mehreren Explosionen. Doch dies nur am Rande. Ich will niemanden überzeugen, sondern vielmehr verdeutlichen, dass dieser Aspekt von den Medien, weltweit im Verhältnis betrachtet, stark ausgeblendet wurde. Deswegen lässt sich die differenzierte Berichterstattung in Frage stellen. Und bei genaueren Betrachtungen fällt es auf, dass es so etwas wie eine Medienspirale gibt:
    Ein Thema erfreut sich beim Publikum starker Beliebtheit. Andere Berichterstatter springen darauf ein und verschießen sich somit auf ein Thema. Die folge ist, dass eine spirale Entsteht die aktuelle Debatte zwangläufig in eine Richtung führt. Dominiert diese Meinung die Medienlandschaft haben es andere gegenläufige Meinungen schwer sich zu behaupten.

    Somit ist ein Auswahlkriterium, welches die Medien benutzen um zu entscheiden, welches (politische) Thema behandelt wird der >>Mainstream<<.

    Ein weiterer Beleg dafür bietet die aktuelle Klimadiskussion. Worte wie Co2, Klimawandel, fatale Folgen, Co2 Emissionen, Kyoto-Protokoll u.v.m. zeugen von eben jener Spirale. Dem Empfänger wird dadurch nicht zu letzt auch gelenkt: Denn wer bestreitet mittlerweile nichtmehr den Klimawandel? Dabei ist erstaunlich, dass uns die Meinung bzw. die Gewichtung eines Themas und in diesem Fall die Gewichtung des Themas Klimawandel durch die Medien diktiert wird. Völlig ungeachtet des Inhalts ist es der Begriff des Klimawandels, der immer häufiger an uns heran tritt und uns somit seine Wichtigkeit suggeriert. Dadurch gewinnt er für uns an Bedeutung. Ich will nicht sagen, dass es eine Organisation dahinter gibt, sondern, dass es bedingt durch eben jene Medienspirale zu einer verzerrten Wirklichkeitswahrnehmung kommen kann.

    In wie weit diese Wirklichkeitswahrnehmung von Dritten gelenkt wird, kann ich nicht beurteilen. Unbestritten bleibt jedoch und das macht so wie ich finde skeptisch, das viele wirtschaftliche Interessenten von eben jenen Medienspiralen profitieren. Sei es zum Thema Klima oder zum Thema Terrorismus.

    Die Medienspirale mag zwar weite Ausläufe haben, jedoch bleibt immer die Möglichkeit sich differenziert eine Meinung zu bilden! Zeitungen und vor allem das Internett spielen hierbei eine große Rolle.
    Demnach bleibt festzuhalten, dass die Medienspirale hauptsächlich nur >>passive Empfänger<< betrifft!
    Am Ende zu diesem Unterpunkt sollte noch folgende Frage in den Raum gestellt werden: Würde es ohne die sog. Medienspirale und demzufolge dem weniger medienbrisanten Thema Terrorismus nicht dem Terrorismus selbst der Wind aus den Segeln genommen?
  • Schlussfolgerung:
    Die Frage, bei wem die Macht liegt lässt sich nicht Eindeutig sagen. Zum einen richten die Medien sich nach dem Volk zum anderen sicher auch nach ihren Werbekunden, der Wirtschaft also. Andererseits ist deutlich wahrzunehmen, dass die Medien die politischen Debatten bestimmen und lenken können (agenda-setting) und somit schon als vierte Gewallt gesehen werden können. Das dieses agenda-setting jedoch beliebig von den Medien gelenkt wird, halte ich für nicht ganz richtig, sicher haben sie die Möglichkeit müssen dies aber immer mit dem Interesse der Zuschauer im Einklang bringen.
    Desweiteren ist festzuhalten, dass die von mir benannte Medienspirale eine sicher unfreiwillige negative Auswirkung hat.

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devian (Julius)
27
#694
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Angeal
Schüler | Niedersachsen
18.11.2010 um 20:17 Uhr
Deine erwähnte Medienspirale ist meines Erachtens die sogenannte Schweigespirale. Sie stammt von Elisabeth Noelle-Neumann, erschienen in dem Artikel "Neue Forschungen im Zusammenhang mit der Schweigespiralen-Theorie" in dem Werk "Politik und Kommunikation. Neue Forschungsansätze." Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaften Band 12, München 1983, S.133-144.

Schweigespirale:

Die Schweigespirale geht davon aus das Menschen ihre Umgebung bewusst wahrnehmen und sich nicht gerne isolieren. Dabei erkennen sie welche Meinung zunimmt und welche abnimmt. Derjenige dessen Meinung gestärkt wird, der redet öffentlich. Jedoch wenn sie geschwächt wird, verfällt derjenigen ins Schweigen. Dadurch wirken die einen stärker als sie sind und die anderen Schwächer als sie sind.
Das heißt eine Vortäuschung falscher Mehrheitsverhältnisse ist möglich.
Gleiches gilt für die Massenmedien die selbstverständlich ihre Umgebung wahrnehmen und die Verantwortlichen reden wenn sie sich in ihrer Meinung gestärkt fühlen. Das heißt die Schweigespirale innerhalb der Konzerne führt zu einer eingeschränkten publizistischen Vielfalt.
Aber sonst hat mir deine Ausfertigung sehr gefallen.
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#108184
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BBCodes