Also ich habe jetzt lange gesucht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass es nichts bringt das zusammen zustellen, das ist einfach mega viel. Aber ich rate euch einfach mal unter diesem Link zu gucken und einfach zu stöbern. Das was ihr machen müsst wurde in Niedersachsen schon alles gemacht. Zwar mit anderen Werken, der Autoren aber der Background ist ja der gleiche.
THEMEN ZU DÜRRENMATT
THEMEN ZU KLEIST
Wenn ihr konkrete Fragen habt bitte einfach Fragen, ich versuche dann die nötigen Informationen rauszusuchen ;-)
THEMEN ZU DÜRRENMATT
THEMEN ZU KLEIST
Wenn ihr konkrete Fragen habt bitte einfach Fragen, ich versuche dann die nötigen Informationen rauszusuchen ;-)
__________________devian (Julius)
Wär lieb wenn du mir helfen könntest, wie genau sich Dürrenmatts Schreibstil definiert.
Denn mit "typisch für die Trümmerliteratur", wie man es überall liest kann ich jetzt nicht wirklich was anfangen
Danke
Denn mit "typisch für die Trümmerliteratur", wie man es überall liest kann ich jetzt nicht wirklich was anfangen
Danke
Antwort: Was ist genau typisch für die Trümmerliteratur in Dürrenmatts Werken
Ich erkläre dir erstmal was die Trümmerliteratur und die Kahlschlagliteratur auszeichnet. Generell kann ich dir empfehlen dich immer zuerst mit der Zeitgeschichte zu beschäftigen, dadurch werden einem die Stücke viel einleuchtender, da man sich in die Situation des Autors einfühlen kann. Stell dir ein Deutschland vor, welches über Jahre literarisch durch die Zensur des Nationalsozialismus abgeschnitten wurde und nur verklärte und zum größten Teil stark idealisierte Literatur zugelassen hat. Mit dem Ende des Krieges fand man sich nun in einer Situation, wo man die durch den Nationalsozialismus aufgebauten Illusionen abbauen musste. Weiter hatten die jungen Autoren - wenn Sie dann auch noch in Kriegsgefangenschaft waren - sämtlichen Bezug zu den großen Autoren vor ihrer Zeit verloren. Und zum allen übel fand man sich in einem armen und zerstörten Deutschland wieder, welches Erdrückt wurde durch Armut und Leid.
Die jungen Autoren beschäftigten sich daher mit dem was zu der Zeit das gesamte Leben in Deutschland dominiert hat: die Trümmer, das Leid und das Elend - oder besser gesagt, dass Leben in den Trümmern. Darüber hinaus wollen sie die verklärten Bilder zerschlagen und forderten daher daher eine neue Literatur, die realistisch, unpsychologisch und wahrhaftig ist. Sie erhoben ein Wahrheitspostulat, das das Geschehene und das Existierende genau erfassen soll um mit den Illusionen und Idiologien der Vergangenheit aufzuräumen.
Für die deutsche Nachkriegszeit wird sowohl in Bezug auf die Politik als auch auf die Literatur von der "Stunde Null" bzw. von dem literarischen "Kahlschlag" oder der "Trümmerliteratur" gesprochen.
Die "Kahlschlag-Literatur" zeichnete sich inhaltlich durch präzise Beobachtungen, durch korrektes Benennen der Dinge und ihren Wahrheitsanspruch sowie sprachlich durch einen spröden, nüchternen und knappen Stil aus. Kahlschlag also im Sinne von verklärten und idealisierten Darstellungen.
Die so genannte "Trümmerliteratur" sollte die Nachkriegswirklichkeit mit den Themen Ruinen, Tod, Untergang, Schuld, Gefangenschaft, Heimkehr und Not darstellen. Inhaltlich beschäftigte sich die Trümmerliteratur mit gewollt kargen und direkten Beobachtungen des notvollen Lebens in den Ruinenstädten, in Flüchtlingslagern. Ein weiteres Thema war das Schicksal isolierter und herumirrender Menschen, die vor den Trümmern ihrer Heimat und ihres Besitzes, und auch vor den Trümmern ihrer Wertevorstellungen standen und damit umgehen mussten.
Und jetzt noch mal was zu Dürrenmatt. Vielleicht hilft dir das ja. Dürrenmatts Werke sind von zeitkritischen und moralistischen Tendenzen gekennzeichnet, die vornehmlich die bürgerliche Welt und die Doppelbödigkeit der menschlichen Beziehungen satirisch, zynisch-sarkastisch und surrealistisch-schockierend zur Diskussion stellen.
Ähnlich wie Bertolt Brecht (1898–1956), wollte er beim Zuschauer Distanz zum Geschehen erzeugen. Der Zuschauer soll nicht weiter die Rolle eines passiven Konsumenten innehaben. Er soll zum eigenständigen Nachdenken angeregt werden. Dazu bevorzugte Dürrenmatt das Stilmittel der Verfremdung, z. B. allgemein Anerkanntes wird hinterfragt und die Widersprüchlichkeit gesellschaftlicher Strukturen offenbart. Ebenso charakteristisch sind tragisch-groteske Elemente, also eine Verbindung von scheinbar Unvereinbarem.
Ich bin nun nicht so sehr bewandert was den Besuch der alten Damen von Dürrenmatt angeht, aber ich versuche es mal trotzdem (Dies sind nur Denkanstösse, bitte münze nicht auf ihre Richtigkeit. Diese Interpretationen habe ich selbst hergeleitet und nirgends entnommen.)
Zum einen spricht die Darstellung des Bürgerlichen Lebens und ihren Gedanken, auch wenn sie direkt nicht in die Nachkriegszeit passen, für die Trümmerliteratur – denn im Mittelpunkt steht der Bürger mit seinen Gedanken, seiner Moral und seinem Tun. Weiter könnte man die alte Dame, die nach Jahren wieder zurück in ihr (ärmlicheres) Heimatdorf kommt, auch als zurückkehrenden Kriegsgefangenen interpretieren. Denn auch sie kommt in ein ihr neues und fremdes Umfeld. Allerdings ist auch hier die geschilderte Situation eine andere, nicht desto trotz ist die Thematik durchaus an die Trümmerliteratur und die Kahlschlagliteratur angelehnt, den genau wie diese Stilrichtungen, will auch Dürrenmatt die Verklärung aufheben bzw. die Illusion zerschlagen. Dafür benutzt er das Groteske und zeigt durch das unmoralische Angebot der Dame wozu die Menschen eigentlich fähig sind und im zweiten Weltkrieg fähig waren. Dadurch leitet Dürrenmatt einen ,,Reinigungsprozess’’ beim Leser durchs das eigenständige Denken ein. So deckt er indirekt die Trugbilder des Nationalsozialismus auf und zeigt damit Tendenzen zur Trümmerliteratur.
Ich erkläre dir erstmal was die Trümmerliteratur und die Kahlschlagliteratur auszeichnet. Generell kann ich dir empfehlen dich immer zuerst mit der Zeitgeschichte zu beschäftigen, dadurch werden einem die Stücke viel einleuchtender, da man sich in die Situation des Autors einfühlen kann. Stell dir ein Deutschland vor, welches über Jahre literarisch durch die Zensur des Nationalsozialismus abgeschnitten wurde und nur verklärte und zum größten Teil stark idealisierte Literatur zugelassen hat. Mit dem Ende des Krieges fand man sich nun in einer Situation, wo man die durch den Nationalsozialismus aufgebauten Illusionen abbauen musste. Weiter hatten die jungen Autoren - wenn Sie dann auch noch in Kriegsgefangenschaft waren - sämtlichen Bezug zu den großen Autoren vor ihrer Zeit verloren. Und zum allen übel fand man sich in einem armen und zerstörten Deutschland wieder, welches Erdrückt wurde durch Armut und Leid.
Die jungen Autoren beschäftigten sich daher mit dem was zu der Zeit das gesamte Leben in Deutschland dominiert hat: die Trümmer, das Leid und das Elend - oder besser gesagt, dass Leben in den Trümmern. Darüber hinaus wollen sie die verklärten Bilder zerschlagen und forderten daher daher eine neue Literatur, die realistisch, unpsychologisch und wahrhaftig ist. Sie erhoben ein Wahrheitspostulat, das das Geschehene und das Existierende genau erfassen soll um mit den Illusionen und Idiologien der Vergangenheit aufzuräumen.
Für die deutsche Nachkriegszeit wird sowohl in Bezug auf die Politik als auch auf die Literatur von der "Stunde Null" bzw. von dem literarischen "Kahlschlag" oder der "Trümmerliteratur" gesprochen.
Die "Kahlschlag-Literatur" zeichnete sich inhaltlich durch präzise Beobachtungen, durch korrektes Benennen der Dinge und ihren Wahrheitsanspruch sowie sprachlich durch einen spröden, nüchternen und knappen Stil aus. Kahlschlag also im Sinne von verklärten und idealisierten Darstellungen.
Die so genannte "Trümmerliteratur" sollte die Nachkriegswirklichkeit mit den Themen Ruinen, Tod, Untergang, Schuld, Gefangenschaft, Heimkehr und Not darstellen. Inhaltlich beschäftigte sich die Trümmerliteratur mit gewollt kargen und direkten Beobachtungen des notvollen Lebens in den Ruinenstädten, in Flüchtlingslagern. Ein weiteres Thema war das Schicksal isolierter und herumirrender Menschen, die vor den Trümmern ihrer Heimat und ihres Besitzes, und auch vor den Trümmern ihrer Wertevorstellungen standen und damit umgehen mussten.
Und jetzt noch mal was zu Dürrenmatt. Vielleicht hilft dir das ja. Dürrenmatts Werke sind von zeitkritischen und moralistischen Tendenzen gekennzeichnet, die vornehmlich die bürgerliche Welt und die Doppelbödigkeit der menschlichen Beziehungen satirisch, zynisch-sarkastisch und surrealistisch-schockierend zur Diskussion stellen.
Ähnlich wie Bertolt Brecht (1898–1956), wollte er beim Zuschauer Distanz zum Geschehen erzeugen. Der Zuschauer soll nicht weiter die Rolle eines passiven Konsumenten innehaben. Er soll zum eigenständigen Nachdenken angeregt werden. Dazu bevorzugte Dürrenmatt das Stilmittel der Verfremdung, z. B. allgemein Anerkanntes wird hinterfragt und die Widersprüchlichkeit gesellschaftlicher Strukturen offenbart. Ebenso charakteristisch sind tragisch-groteske Elemente, also eine Verbindung von scheinbar Unvereinbarem.
Ich bin nun nicht so sehr bewandert was den Besuch der alten Damen von Dürrenmatt angeht, aber ich versuche es mal trotzdem (Dies sind nur Denkanstösse, bitte münze nicht auf ihre Richtigkeit. Diese Interpretationen habe ich selbst hergeleitet und nirgends entnommen.)
Zum einen spricht die Darstellung des Bürgerlichen Lebens und ihren Gedanken, auch wenn sie direkt nicht in die Nachkriegszeit passen, für die Trümmerliteratur – denn im Mittelpunkt steht der Bürger mit seinen Gedanken, seiner Moral und seinem Tun. Weiter könnte man die alte Dame, die nach Jahren wieder zurück in ihr (ärmlicheres) Heimatdorf kommt, auch als zurückkehrenden Kriegsgefangenen interpretieren. Denn auch sie kommt in ein ihr neues und fremdes Umfeld. Allerdings ist auch hier die geschilderte Situation eine andere, nicht desto trotz ist die Thematik durchaus an die Trümmerliteratur und die Kahlschlagliteratur angelehnt, den genau wie diese Stilrichtungen, will auch Dürrenmatt die Verklärung aufheben bzw. die Illusion zerschlagen. Dafür benutzt er das Groteske und zeigt durch das unmoralische Angebot der Dame wozu die Menschen eigentlich fähig sind und im zweiten Weltkrieg fähig waren. Dadurch leitet Dürrenmatt einen ,,Reinigungsprozess’’ beim Leser durchs das eigenständige Denken ein. So deckt er indirekt die Trugbilder des Nationalsozialismus auf und zeigt damit Tendenzen zur Trümmerliteratur.
__________________devian (Julius)
