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D***e
ehm. Abiunity Nutzer
23.03.2011 um 19:07 Uhr
Es gibt die Theorie, dass er Kants Aussagen nur benutzt hat, um sein eigenes Scheitern zu rechtfertigen.

Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass Kants Erkenntnisse ihn wirklich aus der Bahn geworfen hat.

Ich lese aus seinen Briefen heraus, dass er ein Mensch war, der auf der einen Seite sehr schwankend und unsicher war, aber auf der anderen Seite auch oft dogmatisch wirkte und immer auf der Suche nach richtig und falsch war. Diese Dissonanz hat dann zu einer Identitätsstörung geführt. Dass er 1799 Ulrike davon überzeugen wollte, ein Lebensplan zu haben, wäre der einzige richtige Weg, zeigt seine dogmatische Einstellung. Dass er dann aber sich nicht entscheiden kann zwischen einem Amt, einem Studium und dem Schreiben und außerdem hin und hergerissen ist zwischen gesellschaftlichen, familären und eigenen Erwartungen, verdeutlicht seine innere Zerrissenheit. Um diese zu stabilisieren, hoffte er in den Wissenschaften etwas zu finden, was ihn und seine Identität aufrechthalten konnte.

Lange Rede, kurzer Sinn: Diese Dissonanz machte ihn sehr anfällig für Krisen, wie diese Kant-Krise. Auf einmal musste er seinen mühsam erarbeiteten Lebensplan wieder über Bord werfen und erkennen, dass auch die Wissenschaften ihn nie ans Ziel bringen werden, also auch nicht stabiliserend wirken konnten. Seine Identität hatte keine Basis mehr.

Das ist meine Theorie.
Zuletzt bearbeitet von Dickie am 23.03.2011 um 20:08 Uhr
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