Auf der folgenden Seite hat jemand seinen aktuellen Eindruck beim Vergleich der Kurzgeschichte von Böll mit der Liebesgeschichte im Drachenwand-Roman zusammengefasst. Mich würde interessieren, was ihr dazu sagt.
https://textaussage.de/ungezaehlte-geliebte-und-unter-der-drachenwand
https://textaussage.de/ungezaehlte-geliebte-und-unter-der-drachenwand
Du hast glaube ich Recht, Dora_Abi2022: In der Kurzgeschichte ist überwiegend das Präsens vorzufinden. Ich hatte mich nur noch bewusst daran erinnert, dass der allererste Satz eben in der Vergangenheit geschrieben ist ("Die haben mir meine Beine geflickt und haben mir einen Posten gegeben, wo ich sitzen kann") und daraus fälschlicherweise abgeleitet, dass der Rest dann wahrscheinlich auch in der Vergangenheit steht (was aber nicht so ist, wie schon deine Beispiele zeigen ). Gegebenenfalls könnte man in dem Teil, in welchem der Mann kontrolliert wird und welcher dann tatsächlich wieder in der Vergangenheitsform geschrieben ist, aber wirklich ein "episches Präteritum" feststellen, das die "Spannung" aus der Sicht des Mannes in dieser Situation unterstreichen könnte, da es hier für ihn um seine "Existenz" geht?
Stimmt, das erscheint sehr plausibel, Lakrus. In meiner Analyse der Kurzgeschichte hatte ich dieses sonderbare "Machtgefühl" des Mannes über die Zufriedenheit seiner Arbeitgeber (z.B. wegen "Ihr Glück liegt meiner Hand" oder "Diese zwei Minuten gehören mir, mir ganz allein") durchaus zumindest im Ansatz herausgearbeitet und mich persönlich auch gewundert bzw. gefragt, was mir das jetzt sagen soll, aber mir darüber dann kaum mehr Gedanken gemacht und das nicht mit dem Krieg oder mit "Unter der Drachenwand" verbunden.
Die Vergleichsaspekte auf der von dir verlinkten Seite finde ich ebenfalls sehr sinnvoll - hätte ich das doch mal VOR der Klausur gelesen... xD
Was ich mich mittlerweile frage: Die literarische Gestaltung und die erzählerische Anlage beider Texte wurden hier ja teils schon besprochen und verglichen, aber laut Aufgabenstellung sollte man diese Aspekte ja auch gezielt "vor diesem Hintergrund" (gemeint ist als "Hintergrund" die Bedeutung der Beziehung zwischen Veit und Margot, die man zuvor darstellen sollte) vergleichen. Wenn man diese Formulierung genauso ernstnimmt und "auf die Goldwaage legt", heißt das ja eigentlich, dass man diese Beziehung NICHT direkt mit dem Verhältnis des Herrn aus der Kurzgeschichte zu seiner "Geliebten" vergleichen soll, sondern dass diese Beziehung eher als Art "Erklärungsgrundlage" (oder eben "Hintergrund") für den Vergleich von literarischer Gestaltung und erzählerischer Anlage der beiden Werke dienen soll. Und wie DAS gehen soll, verstehe ich nun wirklich nicht mehr. Oder hänge ich mich hier an einer Kleinigkeit auf und die Formulierung ist einfach nur irritierend, aber von den AufgabenerstellerInnen überhaupt nicht so gemeint gewesen, wie ich sie hier zu verstehen versuche? xD
Stimmt, das erscheint sehr plausibel, Lakrus. In meiner Analyse der Kurzgeschichte hatte ich dieses sonderbare "Machtgefühl" des Mannes über die Zufriedenheit seiner Arbeitgeber (z.B. wegen "Ihr Glück liegt meiner Hand" oder "Diese zwei Minuten gehören mir, mir ganz allein") durchaus zumindest im Ansatz herausgearbeitet und mich persönlich auch gewundert bzw. gefragt, was mir das jetzt sagen soll, aber mir darüber dann kaum mehr Gedanken gemacht und das nicht mit dem Krieg oder mit "Unter der Drachenwand" verbunden.
Die Vergleichsaspekte auf der von dir verlinkten Seite finde ich ebenfalls sehr sinnvoll - hätte ich das doch mal VOR der Klausur gelesen... xD
Was ich mich mittlerweile frage: Die literarische Gestaltung und die erzählerische Anlage beider Texte wurden hier ja teils schon besprochen und verglichen, aber laut Aufgabenstellung sollte man diese Aspekte ja auch gezielt "vor diesem Hintergrund" (gemeint ist als "Hintergrund" die Bedeutung der Beziehung zwischen Veit und Margot, die man zuvor darstellen sollte) vergleichen. Wenn man diese Formulierung genauso ernstnimmt und "auf die Goldwaage legt", heißt das ja eigentlich, dass man diese Beziehung NICHT direkt mit dem Verhältnis des Herrn aus der Kurzgeschichte zu seiner "Geliebten" vergleichen soll, sondern dass diese Beziehung eher als Art "Erklärungsgrundlage" (oder eben "Hintergrund") für den Vergleich von literarischer Gestaltung und erzählerischer Anlage der beiden Werke dienen soll. Und wie DAS gehen soll, verstehe ich nun wirklich nicht mehr. Oder hänge ich mich hier an einer Kleinigkeit auf und die Formulierung ist einfach nur irritierend, aber von den AufgabenerstellerInnen überhaupt nicht so gemeint gewesen, wie ich sie hier zu verstehen versuche? xD
Zuletzt bearbeitet von Niklas234 am 28.04.2022 um 02:19 Uhr
Also ich habe gar nicht zitiert in der zweiten Aufg… und hatte auch gar nicht Zeit irgendwie nochmal in den roman zu schauen… upsi