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ToXoT
Schüler | Niedersachsen
04.02.2010 um 11:06 Uhr
Schönen guten Tag alle zusammen (=

Also, ich hätte mal eine Frage:
Ich bin gerade dabei über "Über das Marionettentheater" von Heinrich v. Kleist zu schreiben, bzw. arbeite ich diese gerade durch.
Ich habe nur meine Probleme, mich durch die "Geschichte" durchzufinden.
Kann mir vielleicht jemand den Inhalt sowie Verlauf näher erläutern?
Im Internet finde ich soweit keine brauchbaren Materialien.
Ich würde mich riesig über Hilfe eurerseits freuen.

Grüße

PS: Auch nciht verstehen tue ich, was genau Kleist mit "Grazien" bezweckt.
Meint er damit die negative Hochmütigkeit oder ähnliches? Oder denke ich da völlig quer?
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#54084
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Giulio
Schüler | Niedersachsen
09.02.2010 um 22:03 Uhr
Genau das Problem habe ich auch Augenzwinkern
Habe auch im Internet recherchiert, jedoch auch keine wirklichen Materialien (außer Wikipedia) gefunden. Wenn keiner helfen kann muss ich es wohl noch zweimal lesen bis ich zu 100% durchblicke Zunge raus
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#54745
 
7X5I2
Schüler | Niedersachsen
04.03.2010 um 22:51 Uhr
kommt jetzt vielleicht ein bisschen spät, aber wir hatten den Text auch letzte Woche durchgenommen. Das hier ist eine Zusammenfassung, die uns unsere Lehrerin gegeben hat:

Über das Marionettentheater

- fingierter Dialog zwischen dem Ich-Erzähler und einem Tänzer
- Anmut/Grazie vs. Bewusstsein/Reflexion, die sich antiproportional
zueinander verhalten
- Marionette als vollkommene Verkörperung von Grazie: Fehlen von Ziererei;
Antigravität

- Beispiel des Bären für Grazie, unbewusste Sicherheit des Instinkts
- Beispiel des Jünglings ("Dornauszieher") für unglückliches
(Selbst-)Bewusstsein, Reflexion
- triadisches Geschichtsmodell: ursprünglicher Zustand paradiesischer
Unschuld (Grazie); abgelöst durch das Stadium der Reflexion, des
unglücklichen (Selbst-)Bewusstseins; schlussendliche Wiedergewinnung
der ursprünglichen Einheit im Zustand unendlichen Bewusstseins
- Paradoxie, Grazie durch den Widerpart des Bewusstseins
wiederzugewinnen

Die wesentliche These dieses Aufsatzes ist die Aussage, dass Anmut und Grazie durch das reflektierende Bewusstsein gefährdet seien. Die Marionette
stellt durch ihre natürliche Grazie das Gegenbild (Symbol) jeder "Ziererei" dar. Ziererei werde immer dort erkennbar, wo sich die Seele ("vis motrix") in einem anderen Punkt als im Schwerpunkt des Gliedermannes befinde. Dadurch werde die natürliche Grazie der Bewegung (und des Daseins) gestört.
Wesentlich an Kleists Gedanken ist aber das Unglück des Verlustes der Grazie - die er als gottgleich bezeichnet - durch das Bewusstsein des Menschen, der aus dem Paradies vertrieben wurde:
"[...] so findet sich auch, wenn die Erkenntnis gleichsam durch ein Unendliches gegangen ist, die Grazie wieder ein, so, dass sie, zu gleicher Zeit, in demjenigen menschlichen Körperbau am reinsten erscheint, der entweder gar keins, oder ein unendliches Bewusstsein hat, d.h. in dem Gliedermann, oder in dem Gott." (Zn 255-260)

Das eigentliche Thema der Kleist'schen Abhandlung sind also weniger Grazie und Anmut, sondern der Verlust derselben.
Die beiden in den Text eingefügten Anekdoten (der Jüngling, der durch den Blick in den Spiegel seine natürliche Anmut verliert, und der fechtende Bär) illustrieren in diesem Zusammenhang das Verständnis Kleists im positiven wie im negativen Sinne über die Begriffe Anmut, Grazie und Ziererei.
Diese Begriffe werden bei Kleist nicht an ethisch-sittliche Kategorien gebunden, sondern sie werden als ein unbewusstes und naturgegebenes Handeln eines jeden Menschen begriffen.
Die Frage nach einer möglichen Versöhnung von Grazie und Bewusstsein, die Kleist aufwirft, wird hier abschließend nicht beantwortet, sondern am Schluss der Ausführungen bloß angedeutet als paradiesische Utopie.

[Quelle: Königs Abi-Trainer: Heinrich von Kleist]

ich hoff' ich konnt euch ein wenig weiterhelfen Augenzwinkern
lg
169
#56952
 
Annika92
Schüler | Niedersachsen
29.04.2010 um 13:02 Uhr
Wir haben noch den Bezug zu der Novelle Marquise von O. hergestellt..
-Marquise ahnt im Unterbewusstsein von der vergewaltigung
-Graf vergleichbar mit dem Bären konzentriert auf sein Ziel die Marquise zu gewinnen
-Gesellschaft lässt sich in ihrer Künstlichkeit mit dem Jüngling vergleichen, der verkrampft eine Position einnehmen will->scheitert
-die M.verliert ihre Natürlichkeit nicht,bekennt sich zur Situation, sie "bleibt bei sich"
-Gesellschaft->Maschinist,der die Marionette bewegt
->M->Marionette: zwar auch durch aussen bewegt, aber sie bewegt sich in natürlichen Formen

Dabei ist für Kliest Wichtig:
Handeln nach Eingebungen, Natürlichkeit, auf sich selbst konzentrieren als dem Wesentlichen, Beibehaltung von Freiheit und Unabhängigkeit
32
#90638
 
Jenny18
Schüler | Niedersachsen
06.05.2010 um 15:18 Uhr
Ich habe ein ähnliches Problem. Wir sollen den Anlass des Gesprächs, die Gesprächssituation und die struktur + wesentlichen Inhalt ermitteln. Außerdem sollen wir die Art des Gesprächs charakterisieren.
Kann mir da jemand helfen? Wäre super !

LG,Jenny
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#93442
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