Leider bin ich nicht mehr ganz so fest drin in der Thematik, aber ich würde den Dom nicht als Ganzes Interpretieren, sondern eher wie dieser oder was in diesem geschildert wird.

Beim Prozess sollte man wissen, dass es keine wirkliche eindeutige Interpretation gibt. Ich habe mal gelesen, dass es über 300 verschiedene Interpretationen gibt. Kafkas Romanwelt ist so vieldeutig und verworren wie ein Labyrinth. Gerade der Prozess erscheint stellenweise traumartig und unwirklich und an anderen Stellen wieder grotesk und komisch.

Vor diesem Hintergrund ist der Dom sicher vielschichtig zu deuten. Zunächst einmal, ist ein Dom immer ein sakraler Ort; Ein Ort der Begegnung mit Gott. Der Umstand, dass K. eine Privatpredigt erhält und der Geistliche zudem über seinen Prozess informiert ist, also fast allwissend erscheint, verstärkt den Eindruck, dass in dieser traumartigen Szenerie ein Zwiegespräch mit einer höheren spirituellen Instanz stattfindet. Wobei ich jetzt nicht sagen würde, dass es Gott ist. Auch finde ich es interessant, dass die Zeit vor der Dombetretung thematisiert wird. In gewisser Weise könnte man den Dom dann auch als zeitlosen Raum deuten. Auch die Atmosphäre innerhalb des Doms ist interessant. Er wird als dunkel geschildert. Später, kurz vor dem Verlassen des Doms, hat K. in der Dunkelheit die Orientierung verloren. Man könnte also sagen, dass auch die geistlichen und spirituellen Aspekte K. keinen Halt geben und er sich in diesen – in der Dunkelheit – verloren fühlt.

Soweit meine bescheidenen Gedanken dazu. Vl. hilft es dir ja

vielen Dank für die Anregungen, hilft mir auf jeden Fall sehr weiter

http://www.klausschenck.de/ks/downloads/...zess1ronald.pdf

http://www.klausschenck.de/ks/downloads/...ess1philipp.pdf

Hier findest du noch mehr gute Dateien zum Prozess. Die Arbeiten wurden alle kontrolliert

http://www.klausschenck.de/ks/deutsch/li...zess/index.html