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kratosisy
Schüler | Niedersachsen
05.05.2009 um 12:53 Uhr
Hat jemand ein paar Ideen, wie man die Motive und Kennzeichen der Romantik und des Naturalismus gegenüberstellt?

LG

Isy
0
#40711
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Amandalein
Schüler | Niedersachsen
05.05.2009 um 15:09 Uhr
Wir können ja mal versuchen, ein bisschen was zusammenzustellen, also:

Reagiert haben sie quasi auf das gleiche auchm, wenn zwischen ihnen nahezu 100 Jahre liegen. Ebenso wie der Naturalismus reagierte die Romantik auf die erodierende Gesellschaft zu diesem Zeitpunkt. Die Menschen zogen vom land in die Stadt, die Agrarwirtschaft lohnte sich immer weniger. Die Industrie forderte den menschen einiges ab: Freizeit, Konkurrenz... Es herrschte Kälte und Hässlichkeit in der Gesellschaft vor.
Es entstanden neue soziale Schichten, wie die Unternehmer und Angestellten. Dazu kommt die nationale Begeisterung, die in den Befreiungskriegen gegen Napoleon sichtbar wurde.
Gleichartige Zustände lassen sich auch zur Zeit des Naturalismus wiederfinden. Zu Zeiten des Hochimperialismus, in den ab der Wilhelminischen Ära auch Deutschland eintrat, zeigte sich die nationale Begeisterung besonders deutlich bis weit hinein in den ersten Weltkrieg. Oftmals wird vermutet, die Regierung wollte damit von den katastrophalen Zuständen ablenken, in denen die Arbeiterklasse lebte. Ihre Armut hatte sich im vergangenen Jahrhundert besonders krass herausgebildet. Es herrschte das Prinzip "hire and fire", wer krank war flog, wer nicht richtig mitarbeitete konnte das Brot für seine Familie kaum erwirtschaften. Die daraufhin propagierten sozialistischen Ideen wurden durch Gesetze unterdrückt, die auch den Katholizismus trafen.
Nun waren die Reaktionen der Kunst jedoch unterschiedlich. Die romantischen Dichter verhielten sich reaktionär, sie sehnten sich nach dem Mittelalter zurück, griffen alte Kunstformen wie das Volkslied wieder auf. Dichter wie Eichendorff, die zwar wenig politisch waren und bspw. die Französische Revolution eher kritisch sahen, sehnten sich nach einem christlichen Ständestaat, der sich im Gegensatz zur allmählichen Säkularisierung und der erodierenden Herrschaft des Adels befinden sollte.
Doch sonst bezog sich der Romatiker weitesgehend auf die Natur, mit ihr, beziehungsweise mit Gott, der sich in ihr offenbahrte (Pantheismus)
Zentrum der romantischen Dichtung ist das Ich, das Individuum, der einzelne Mensch, welcher von einer höheren göttlichen Idee geleitet durch die Welt zieht (Idealismus, vergleiche Philosophische Ideen von Fichte)
Protagonisten und Figuren in der romantischen Dichtung sind häufig gleich und stereotypisch gezeichnet, häufig unterscheiden sie stark zwischen gut und böse (Fortunato/Donati) Häufig handelt es sich um junge Menschen, die versuchen ihren weg zu finden. dabei taucht sehr häufig das Motiv der Wanderschaft und der Sehnsucht auf. Trotzdem war der einzelne Mensch das Besondere. Das Ziel der Romantiker war eine Universalpoesie, alles sollte sich also in ihre romantische Vorstellung der Welt einfügen.
In den Geschichten wie auch in der Lyrik lässt sich ein Hang zum Appell, häufig dem, sich auf dem eigenen Weg, Gottest Weisung zu unterwerfen.
Doch während die Romantiker versuchten aus dieser unliebsamen Welt zu fliehen, stellten sich die Naturalisten dem Hässlichen und Ekelhaften, der menschlichen Dummheit.
Ihre Kunst war rational, stellte besonders im Drama alles möglichst genau dar (Arno Holz: Kunst= Natur-x; Sekundenstil...)Das Ziel war nicht, alles in eine Universalpoesie einzufügen, sondern eine möglichst genaue Darstellung des Lebens der Menschen zu erreichen.
Horvath schrieb sein Volksstück "Geschichten aus dem Wiener Wald" nicht für die Menschen, sondern über die Menschen. In ihm, wie auch in "Die Ratten" von Hauptmann, hat der einzelne Mensch kaum eine Bedeutung. Die Charaktäre sind lediglich Repräsentanten ihrer Schicht und ihrem Milieu, dem sie kaum entkommen können und dessen typische Merkmale sie tragen (Dialekt bzw. Soziolekt)
Die Grundatimmung der Naturalisten war pessimistisch, sie rebellierten zwar gegen den Obrigkeitsstaat, zeigten aber keine Hoffnung und verstanden sich, trotz einer Sympathie für die Sozialdemokratie bzw. den Sozialismus schwerlich als politische Bewegung, sondern lediglich als literarische Protestbewegung.

Naja, das war jetzt mal ein bisschen so ein Brainstorming, vielleicht haben andere ja noch Ideen
12
#40880
 
Mona1590
Schüler | Nordrhein-Westfalen
06.05.2009 um 17:24 Uhr
danke smile
aber ich hab leider irgendwie immernoch nicht verstanden, ob "ratten" und auch "wiener wald" naturalistisch sind.
bei den "ratten" kann ich es nachvollziehen, weil dort wirklich alles schlecht dargestellt wird. aber bei "wiener wald" kommt das schlechte zwar zum vorschein, jedoch wird es doch ausgeschmückt mit musik und beschreibungen wie "die schöne blaue donau" usw.

unentschlossen verwirrt

wär super, wenn mir jmd helfen könnte smile
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#41843
 
miO
Schüler | Niedersachsen
07.05.2009 um 07:54 Uhr
Ratten=Naturalismus

Geschichten aus dem Wiender Wald= enthalt zwar tendenzen vom Naturalismus, spielt aber hauptsächlich keine Rolle. Hier wird eher die Gesellschaft streng kritisiert.
__________________

Zunge raus
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#42063
 
Lisi14
Schüler | Niedersachsen
07.05.2009 um 15:20 Uhr
naja bei ödön ist ja die primäre intention, due verkommenheit der gesellschaft zu zeigen. ein mittel um diese vekommenheit zu zeigen, ist die ironie die der autor benutzt.er nimmt oft halt volkslieder und solche schönen ausgeschmückten bühenbilder, um es überladen klingen zu lassen. aaah er "strapaziert". zu der damaligen zeit galt die "wiener gemütlichkeit". wien wurde eben stark verschönert und jaaa vielleicht könnte mana uch sagen romantisiertAugenzwinkern um anahnd der "wiener gemütlichkeit", die stark ironisiert wird, wird im endeffekt die verkommenheit und verottung gezeigt.
und bei den ratten ists ja irgendwie ähnlich.da werden halt eben die verschiedenen gesellschaftsebenen gezeigt und auch mit dem ende kritik ausgeübt.
hat mein lehrermir sobeigebrachtsmilesmile
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#42281
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