Heey, ich habe mal eine Gedichtanalyse verfasst, da ich am Donnerstag zum Thema Expressionismus eine Klausur schreibe.
Ich bitte um Rückmeldungen und evtl Verbesserungen, Hilfestellungen falls nötig, Meinungen etc. Ich bin nicht die beste bei Gedichten, hoffe allerdings dass ich die einigermaßen hinbekommen habe
Gedichtanalyse
Das expressionistische Gedicht "Städter" von Alfred Wolfenstein, 1914 geschrieben, proklamiert die Enge der Stadt und die fehlende Privatsphäre, die aus dieser Enge resultiert. Der Dichter spricht die Schrecken des Großstadtlebens während der Epoche des Expressionismus an. Auffällig ist die unregelmäßige Form des Gedichtes, welches mit dem Inhalt vereinbar ist.
Das vorliegende Gedicht ist ein Sonnet, welches aus zwei Quartetten und zwei Terzetten besteht. Dieser Sonnet sorgt für einen Bruch und spiegelt sich auch im Inhalt wieder. Zudem verwendet Wolfenstein ein Trochäus, welches normalerweise für einen regelmäßigen Aufbau sorgt, aber durch den Inhalt einen unregelmäßigen bekommt. Im Gedicht wird folgendes Reimschema verwendet. In den ersten beiden Strophen ist ein umarmender Reim vorzufinden, während in den letzten beiden Strophen kein Reimschema zu finden ist. Dass hier ein Wendepunkt stattfindet, wird auch durch den Inhalt des Gedichtes gespiegelt, denn das Gedicht berührt zwei große Themenbereiche. Zum einen geht es in den ersten beiden Strophen um das Leben in einer Großstadt und die Enge, die sich daraus ergibt. Dazu kommt aber noch ein zweiter Themenbereich, nämlich die fehlende Privatsphäre, die die Menschen durch die Enge der Häuser empfinden. Im Folgenden werde ich meinen Fokus auf die sprachliche Gestaltung legen.
In der Stadtbeschreibung verwendet Wolfenstein Adjektive wie "Dicht" (V.1), "drängend" (V.2), "grau" (V.2). Hierdurch entsteht beim Leser der Eindruck einer gräulichen, trostlosen Stadtkulisse, die sich menschenfeindlich darstellt. Auch die Vergleiche unterstützen die Wirkung des Gedichtes ausdrucksvoll rüber zu bringen, um den Leser die Enge nahe zu bringen. Desweiteren verdinglicht der Dichter, die Menschen. Auch an dem Titel "Städter", erkennt man dass damit eigentlich Menschen gemeint sind, die in der Stadt leben. Aber auch die "Fassaden" (V.7), stellen zwei Personen dar. Durch seine Metapher: "Leute, ihre nahen Blicke baden Ineinander, ohne Scheu befragt" (V.7-
verschafft er ein Gefühl von Emotionslosigkeit zwischen den Menschen. Die Menschen in der Stadt offenbaren ihre Gefühle nicht . Mit dem Wendepunkt beschreibt Wolfenstein den Verlust der Privatsphäre, die aus der Großstadt entsteht. Mit dem Vergleich: "Unsre Wände sind so dünn wie Haut, Dass ein jeder teilnimmt, wenn ich weine" V.(11-12) beschreibt der Dichter die eng beieinander liegenden Häuser, die so dicht bei einander sind, dass sogar bloßes "flüstern" (V.14) und "denken" V(14) zu "Gegröle" (V.14) wird. Auch in Strophe vier wird die bedrückende Atmosphäre und Einsamkeit deutlich. Trotz der bedrückenden Enge nimmt niemand Anteil an den Gefühlen der Menschen. Niemand bleibt hinter die Fassade, sondern man bleibt allein. Dies wird besonders durch die Verwendung von Adjektiven wie "unangerührt" (V.17) und "unangetastet" (V.17) deutlich, aber auch durch den Doppelpunkt, welches das nachfolgende Wort "alleine" betont (V.1. Die Menschen interessieren sich nicht für die Gefühle anderer und leben ihr eigenes Leben.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass viele Menschen sich während der Zeit des Expressionismus eingeengt gefühlt haben und durch die Enge eine sogenannte Ich-Dissoziation stattfand. Meine anfängliche Deutungshypothese hat sich durch den Inhalt und meiner Interpretation bestätigt. Mit der Aussage des Gedichtes weist der Autor besonders auf den Umstand hin, wie schwer es war sich selbst in der Masse zu finden. Der Aufbruch der Moderne, das expressionistische Leitmotiv wird durch die Enge der Stadt deutlich. Damit liefert Wolfenstein ein Abbild der expressionistischen Mentalität.
Ich bitte um Rückmeldungen und evtl Verbesserungen, Hilfestellungen falls nötig, Meinungen etc. Ich bin nicht die beste bei Gedichten, hoffe allerdings dass ich die einigermaßen hinbekommen habe
Gedichtanalyse
Das expressionistische Gedicht "Städter" von Alfred Wolfenstein, 1914 geschrieben, proklamiert die Enge der Stadt und die fehlende Privatsphäre, die aus dieser Enge resultiert. Der Dichter spricht die Schrecken des Großstadtlebens während der Epoche des Expressionismus an. Auffällig ist die unregelmäßige Form des Gedichtes, welches mit dem Inhalt vereinbar ist.
Das vorliegende Gedicht ist ein Sonnet, welches aus zwei Quartetten und zwei Terzetten besteht. Dieser Sonnet sorgt für einen Bruch und spiegelt sich auch im Inhalt wieder. Zudem verwendet Wolfenstein ein Trochäus, welches normalerweise für einen regelmäßigen Aufbau sorgt, aber durch den Inhalt einen unregelmäßigen bekommt. Im Gedicht wird folgendes Reimschema verwendet. In den ersten beiden Strophen ist ein umarmender Reim vorzufinden, während in den letzten beiden Strophen kein Reimschema zu finden ist. Dass hier ein Wendepunkt stattfindet, wird auch durch den Inhalt des Gedichtes gespiegelt, denn das Gedicht berührt zwei große Themenbereiche. Zum einen geht es in den ersten beiden Strophen um das Leben in einer Großstadt und die Enge, die sich daraus ergibt. Dazu kommt aber noch ein zweiter Themenbereich, nämlich die fehlende Privatsphäre, die die Menschen durch die Enge der Häuser empfinden. Im Folgenden werde ich meinen Fokus auf die sprachliche Gestaltung legen.
In der Stadtbeschreibung verwendet Wolfenstein Adjektive wie "Dicht" (V.1), "drängend" (V.2), "grau" (V.2). Hierdurch entsteht beim Leser der Eindruck einer gräulichen, trostlosen Stadtkulisse, die sich menschenfeindlich darstellt. Auch die Vergleiche unterstützen die Wirkung des Gedichtes ausdrucksvoll rüber zu bringen, um den Leser die Enge nahe zu bringen. Desweiteren verdinglicht der Dichter, die Menschen. Auch an dem Titel "Städter", erkennt man dass damit eigentlich Menschen gemeint sind, die in der Stadt leben. Aber auch die "Fassaden" (V.7), stellen zwei Personen dar. Durch seine Metapher: "Leute, ihre nahen Blicke baden Ineinander, ohne Scheu befragt" (V.7-
verschafft er ein Gefühl von Emotionslosigkeit zwischen den Menschen. Die Menschen in der Stadt offenbaren ihre Gefühle nicht . Mit dem Wendepunkt beschreibt Wolfenstein den Verlust der Privatsphäre, die aus der Großstadt entsteht. Mit dem Vergleich: "Unsre Wände sind so dünn wie Haut, Dass ein jeder teilnimmt, wenn ich weine" V.(11-12) beschreibt der Dichter die eng beieinander liegenden Häuser, die so dicht bei einander sind, dass sogar bloßes "flüstern" (V.14) und "denken" V(14) zu "Gegröle" (V.14) wird. Auch in Strophe vier wird die bedrückende Atmosphäre und Einsamkeit deutlich. Trotz der bedrückenden Enge nimmt niemand Anteil an den Gefühlen der Menschen. Niemand bleibt hinter die Fassade, sondern man bleibt allein. Dies wird besonders durch die Verwendung von Adjektiven wie "unangerührt" (V.17) und "unangetastet" (V.17) deutlich, aber auch durch den Doppelpunkt, welches das nachfolgende Wort "alleine" betont (V.1. Die Menschen interessieren sich nicht für die Gefühle anderer und leben ihr eigenes Leben. Zusammenfassend kann man also sagen, dass viele Menschen sich während der Zeit des Expressionismus eingeengt gefühlt haben und durch die Enge eine sogenannte Ich-Dissoziation stattfand. Meine anfängliche Deutungshypothese hat sich durch den Inhalt und meiner Interpretation bestätigt. Mit der Aussage des Gedichtes weist der Autor besonders auf den Umstand hin, wie schwer es war sich selbst in der Masse zu finden. Der Aufbruch der Moderne, das expressionistische Leitmotiv wird durch die Enge der Stadt deutlich. Damit liefert Wolfenstein ein Abbild der expressionistischen Mentalität.
Hey Lale_Sh,
vielen Dank erst mal für deine Interpretation. Ich gebe dir gerne mein Feedback dazu
Was mir am stärksten auffällt und was du vielleicht noch verbessern solltest, ist eine klare Struktur zu schaffen. Teilweise sind es nur einfache Formulierungen, die abgeändert werden müssten, damit es sich ein wenig flüssiger liest.
Die Formulierung sorgt ist ungünstig, da ich mich Frage, wie er dafür sorgt. Wie kommt dieser Bruch zustande? Kommt dieser Bruch durch die Verwendung von zwei Quartetten und zwei Terzetten zustande? Oder ist das typisch für ein Sonett?! Es fehlt mir ein Satz, wie: ,,Durch die Verwendung von ... entsteht ein Bruch in der ... Dieser Bruch spiegelt sich auch inhaltlich wieder.''
Ein weiteres Beispiel:
Mit dieser Formulierung hast du mich abgehängt, denn ich weiß als Leser ja noch gar nichts vom Wendepunkt. Auch hier wäre ein Satz, wie dieser hilfreich: ,,Durch die Veränderung im Reimschema entsteht beim Leser der Eindruck einer Veränderung. Diese Veränderung wird auch im Inhalt...''. Bitte verwende auch eine Formulierung wie Wendepunkt nicht leichtfertig. Denn eine Wendung ist ja auch nicht das selbe wie eine Veränderung. Wenden impliziert ja eine 180 Grad Drehung.
Verstehst du, wie ich das meine?
Dann würde ich auch versuchen eine generelle Struktur aufzubauen. Soetwas wie:
1. Name des Gedichts, Autor, Kurzbeschreibung Inhalt
2. Gedichtsform, Reimschema, Versform, etc..
3. Analyse erste Strophe
4. Analyse zweite Strophe
5. Analyse dritte Strophe
6. Zusammenfassung & Fazit
Wichtig wäre mir dabei die unterteilung der Analyse in die einzelnen Strophen. Diese kannst du dann wieder so aufbauen:
Analyse der ersten Strophe:
1. Herforhebung eines Stilmittels
2. Wirkung des Stilmittels
3. Herforhebung eines Stilmittels
4. Wirkung des Stilmittels
...
5. Kurzes Fazit zur ersten Strophe, Wirkung aussage, etc...
Hier ist zum Beispiel eine Interpretation des Gedichts, wo man allein an den Satzanfängen der einzelnen Absätze eine sehr gute Struktur erkennen kann:
https://lyrik.antikoerperchen.de/alfred-...eitung,117.html
Hier mal nur die Absatzanfänge:
1. Das expressionistische Gedicht „Städter“, welches 1914 von Alfred Wolfenstein veröffentlicht wurde, handelt von...
2. Das für den Expressionismus typische Sonett1 besteht aus zwei Quartetten zu je vier Versen und zwei Terzetten zu je drei Versen...
3. In der ersten Strophe des Gedichts wird die triste und enge Stadt beschrieben...
4. Das zweite Quartett handelt nun nicht mehr vom Lebensraum des Städters, sondern...
5. An der Wortwahl („Ineinander“; „hineingehakt“; „nahen“) erkennt man, dass...
6. Das erste Terzett bezieht sich auf die beiden Quartette....
7. Stilistisch ist weiterhin anzumerken, dass...
8. Der letzte Vers fasst den gesamten Inhalt des Gedichtes zusammen...
9. Blickt man auf das gesamte Werk, fällt auf, dass...
10. Das gesamte Sonett ist im Präsens geschrieben.
11. In seinem Gedicht stellt Alfred Wolfenstein ein sehr düsteres Bild einer Stadt dar….
Bis auf Absatz 5. und 10. wird hier sehr deutlich die S
vielen Dank erst mal für deine Interpretation. Ich gebe dir gerne mein Feedback dazu
Was mir am stärksten auffällt und was du vielleicht noch verbessern solltest, ist eine klare Struktur zu schaffen. Teilweise sind es nur einfache Formulierungen, die abgeändert werden müssten, damit es sich ein wenig flüssiger liest.
Zitat:
Das vorliegende Gedicht ist ein Sonnet, welches aus zwei Quartetten und zwei Terzetten besteht. Dieser Sonnet sorgt für einen Bruch und spiegelt sich auch im Inhalt wieder.
Die Formulierung sorgt ist ungünstig, da ich mich Frage, wie er dafür sorgt. Wie kommt dieser Bruch zustande? Kommt dieser Bruch durch die Verwendung von zwei Quartetten und zwei Terzetten zustande? Oder ist das typisch für ein Sonett?! Es fehlt mir ein Satz, wie: ,,Durch die Verwendung von ... entsteht ein Bruch in der ... Dieser Bruch spiegelt sich auch inhaltlich wieder.''
Ein weiteres Beispiel:
Zitat:
In den ersten beiden Strophen ist ein umarmender Reim vorzufinden, während in den letzten beiden Strophen kein Reimschema zu finden ist. Dass hier ein Wendepunkt stattfindet, wird auch durch den Inhalt des Gedichtes gespiegelt, denn das Gedicht berührt zwei große Themenbereiche.
Mit dieser Formulierung hast du mich abgehängt, denn ich weiß als Leser ja noch gar nichts vom Wendepunkt. Auch hier wäre ein Satz, wie dieser hilfreich: ,,Durch die Veränderung im Reimschema entsteht beim Leser der Eindruck einer Veränderung. Diese Veränderung wird auch im Inhalt...''. Bitte verwende auch eine Formulierung wie Wendepunkt nicht leichtfertig. Denn eine Wendung ist ja auch nicht das selbe wie eine Veränderung. Wenden impliziert ja eine 180 Grad Drehung.
Verstehst du, wie ich das meine?
Dann würde ich auch versuchen eine generelle Struktur aufzubauen. Soetwas wie:
1. Name des Gedichts, Autor, Kurzbeschreibung Inhalt
2. Gedichtsform, Reimschema, Versform, etc..
3. Analyse erste Strophe
4. Analyse zweite Strophe
5. Analyse dritte Strophe
6. Zusammenfassung & Fazit
Wichtig wäre mir dabei die unterteilung der Analyse in die einzelnen Strophen. Diese kannst du dann wieder so aufbauen:
Analyse der ersten Strophe:
1. Herforhebung eines Stilmittels
2. Wirkung des Stilmittels
3. Herforhebung eines Stilmittels
4. Wirkung des Stilmittels
...
5. Kurzes Fazit zur ersten Strophe, Wirkung aussage, etc...
Hier ist zum Beispiel eine Interpretation des Gedichts, wo man allein an den Satzanfängen der einzelnen Absätze eine sehr gute Struktur erkennen kann:
https://lyrik.antikoerperchen.de/alfred-...eitung,117.html
Hier mal nur die Absatzanfänge:
Zitat:
1. Das expressionistische Gedicht „Städter“, welches 1914 von Alfred Wolfenstein veröffentlicht wurde, handelt von...
2. Das für den Expressionismus typische Sonett1 besteht aus zwei Quartetten zu je vier Versen und zwei Terzetten zu je drei Versen...
3. In der ersten Strophe des Gedichts wird die triste und enge Stadt beschrieben...
4. Das zweite Quartett handelt nun nicht mehr vom Lebensraum des Städters, sondern...
5. An der Wortwahl („Ineinander“; „hineingehakt“; „nahen“) erkennt man, dass...
6. Das erste Terzett bezieht sich auf die beiden Quartette....
7. Stilistisch ist weiterhin anzumerken, dass...
8. Der letzte Vers fasst den gesamten Inhalt des Gedichtes zusammen...
9. Blickt man auf das gesamte Werk, fällt auf, dass...
10. Das gesamte Sonett ist im Präsens geschrieben.
11. In seinem Gedicht stellt Alfred Wolfenstein ein sehr düsteres Bild einer Stadt dar….
Bis auf Absatz 5. und 10. wird hier sehr deutlich die S
Zuletzt bearbeitet von devian am 17.10.2018 um 11:03 Uhr
__________________devian (Julius)
