Zum ersten Teil, ja: Es geht dabei um somatische Rekombination. Und zwar gibt es, wie meine Vorrednerin gesagt hat, verschiedene Abschnitte (V, D und J), die hintereinander die Antigenbindungsstelle (also die variable Domäne) des Antikörpers ausmachen. Von V, D und J gibt es viele unterschiedliche Unterformen (V1, V2, V3, .... sowie D1, D2, .... etc.), von denen jeweils eins (soweit ich weiß) miteinander kombiniert wird. Man kann als Endprodukt also bspw. V4+D7+J2 oder V6+D9+J3 haben - und jetzt kannst du dir sicherlich vorstellen, wie viele verschiedene (laut Wikipedia 1,92 Millionen) Kombinationsmöglichkeiten es gibt.
Zum zweiten Teil nein: Das Antigen kann immer nur an der gleichen Stelle eines Antikörpers gebunden werden, nämlich an der variablen Region (also jeweils die beiden oberen Spitzen des Y beim IgG zum Beispiel - dieser Antikörper könnte in dem Fall zwei Antigene gleichzeitig binden, aber immer nur das für ihn spezifische, das hat also nichts mit Vielfalt zu tun).