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Bochum1907
Schüler | Nordrhein-Westfalen
02.05.2011 um 20:42 Uhr
Hallo an Alle..

Ich habe hier mal meine Notizen zum Großthema Sozialpolitik, Sozialer Wandel etc. aufgeschrieben. Ist bisschen stichwortartig geworden, aber vielleicht hilft es Augenzwinkern


Soziale Ungleichheit
    *Arten der Ungleichheit
    - Vertikale Ungleichheit (z.B. Einkommen oder Qualifikation)
    - Horizontale Ungleichheit (z.B. Geschlecht oder Nationalität)

    * Dimensionen (Indikatoren) sozialer Ungleichheit
    - Materieller Wohlstand (Einkommen, Vermögen, Armut)
    - Macht (Einfluss)
    - Bildung (soziale Herkunft)
    - Prestige (Berufsprestige)

    * Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland
    - Einkommen in Westdeutschland höher als in Ostdeutschland
    - Zunahme der Ungleichheit und Armut seit Mitte der 80er Jahre
Soziale Schichtungsmodelle
    * Nivellierte Mittelstandsgesellschaft von Helmut Schelsky
    - Angleichung der materiellen Bedingungen und Verhaltensmuster für große Teile der Bevölkerung durch wirtschaftlichen Aufschwung in den 50/60er- Jahren
    - Vertikale Mobilität gewährleistet -> "Leistungsgesellschaft"

    * Klassenmodell (Marx)
    - Kapitalisten vs. Arbeiterschicht (Bourgeoisie vs. Proletariat oder Produktionsmittelbesitzende vs. Besitzlose)
    - Erhaltung der Verhältnisse (Kapitalisten) vs. Umsturzwille (Proletariat)
    - Nach Marx: Revolution der Arbeiterschicht unausweichlich => Klassenkampf

    * (Sinus-)Milieus
    - Miliues nach: Wertorientierungen, Lebensziele, Werteverständnis, Arbeits- und Freizeitsmotive, Einstellung zu Familie, Lebensstilen etc.)
Sozialstruktur in Deutschland
    * Berufsstruktur
    - Entwicklung zur Dienstleistungsgesellschaft (bzw. Informationsgesellschaft)
    - Wettbewerb im Arbeitsmarkt Europa (z.T. durch Internationalisierung, Globalisierung, Internationale Arbeitsteilung)
    - Berufliche Mobilität, Flexibilität, Fortbildung, Soft Skills immer mehr gefordert
    -> fragmentierte Erwerbsbiographie

    * Veränderte Altersstruktur
    - Demographischer Wandel
    -> Frage der Altersversorgung
    - Funktionsfähigkeit des Rentensystems
    => Generationenkonflikt (?!)
    - Zunehmende Zahl von Einzelkindern & älteren Menschen ohne familiäre Bindungen -> Soziales Klima gefährdet?
    - Lebensphase nach dem Berufsleben -> Markt der "Generation Silber" (neue Zielgruppe, sog. Woopies)
    - Problemminderung der Überalterung mittels kontrollierter Zuwanderung, jedoch folgende Probleme:
    -> Aufnahmebereitschaft der deutschen Bevölkerung + Integrationswille der Migranten (Herausforderungen)

    * Familiale Trends
    - Rückgang der Kinderzahl
    - Bedeutungsverlust der Ehe
    -> Verkürzung der Familienphase
    -> Abnahme der Haushaltsgröße (immer mehr Single-Haushalte)
    - Veränderte (Doppel)rolle der Frau (-> Beruf und Familie)
Sozialer Wandel
    * Wichtige Einflussfaktoren
    - Wandel im Wertesystem
    - Veränderungen in der Politik
    - Demographische Entwicklungen
    - Globale kulturelle Entwicklungen
    - Technische Innovationen
    - Wandel im Recht und im Rechtssystem
    - Entwicklung in der Arbeitswelt
    - Religiösität

    * Individualisierungsthese von Ulrich Beck
    - Freisetzungsdimension (Keine Zwänge von der Familie -> Herauslösen aus Tradionen)
    - Entzauberungsdimension (Keine Vorbilder, keine festgelegten Biographien mehr; Männer und Frauen gleichgestellt)
    - Kontrolldimension (Widersprüche, Unfreiheiten und Zwänge: Abhängigkeiten an institutionellen Anforderungen, z.b: arbeitsmarkt-, bildungs-, konsum-, medienabhängig)

    * Auflösungsthese
    - Schichten werden aufgelöst: steigender Wohlstand, Massenkonsum, Risiken werden von allen Menschen geteilt
    - Fahrstuhleffekt (Beck)
Sozialstaatspostulat
    * Sozialstaatsverständnis im Grundgesetz
    - Art. 20 (1) GG + Art. 28 GG ("Deutschland sozialer Bundesstaat" etc.)
    - Art. 79 (3) -> Ewigkeitsklausel für Art. 1 und Art. 20 (somit Sozialstaatsgebot nicht veränderbar)
    - Jedoch keine festgelegten Vorgaben, Auslegung durch die Regierungen

    * Ziele der Sozialpolitik
    - Soziale Gerechtigkeit
    - Soziale Sicherung
    - Soziale Teilhabe für alle Bürger

    * Prinzipien der sozialen Sicherung:
    - Versicherungsprinzip (z.B. gesetzliche Sozialversicherungen)
    - Versorgungsprinzip (z.B. Kindergeld)
    - Fürsorgeprinzip (z.B. Sozialhilfe)

    * Finanzierungskrise des Sozialstaats
    - Problem: Finanzierbarkeit der sozialen Versicherungen
    - Ursachen: Demographische Entwicklung, Medizischer Fortschritt, Massenarbeitslosigkeit seit den 70er Jahren, Wandel der Erwerbsstruktur, steigende Ansprüche der Bürger an den Sozialstaat
    => immer weniger sozialversicherungspflichtige Erwerbstätige, immer mehr Transferleistungsempfänger (Rentner, Langzeitsarbeitslose etc.)
    => immer mehr Kosten für Pflege der Senioren
    => immer mehr atypische (nicht sozialversicherungspflichtige) Beschäftigungsformen (Minijobs, 400-Euro-Jobs etc.)
    = immer größere Staatsverschuldung (Gedanke an nachfolgende Generationen)
    - Folgen: Entweder Leistungen kürzen (durch Reformen wir Hartz-IV, Renteneintrittalter auf 67 Jahre erhöhen, Praxisgebühr etc.) oder Steuern (die paritätisch vom Arbeitnehmer und -geber bezahlt werden) erhöhen
    => 1. Nachfrageausfall bei privaten Konsumenten
    => 2. Steigende Lohnnebenkosten für Unternehmer

    * Standort Deutschland in Zeiten der Globalisierung
    - Wettbewerbsdruck (Produktionsauslagerungen ins billigere Ausland befürchtet)
    - Gefordert wird ein schlanker Sozialstaat, da sonst wichtige Ausländische Direktinvestitionen fehlen könnten
    - in Deutschland jedoch hervorragende Infrastruktur, ein hohes Bildungsniveau (hohe Produktivität) und sozialer Frieden vorhanden
__________________

SoWi LK - 6.Mai 2011 - [x] HT 3 - Gerhard Schulze: "Risiko ertüchtigt uns"
Mathe LK - 10. Mai 2011 - [x] HT 2 + HT 4 + HT 6
Erdkunde GK - 17. Mai 2011 - [x] HT 3 - Zuckerrohranbau in Guyana
Deutsch GK - 23. Mai 2011 - [ ]
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#159100
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_banäna_
Schüler | Nordrhein-Westfalen
04.05.2011 um 17:56 Uhr
bei den Schichtungsmodellen kann man vielleicht noch das "Hausmodell" der sozialen Schichtung (1965) von Dahrendorf ergänzen.
- weist auf die bestehenden Mobilitätsbarrieren hin
- unterscheidet in sieben Klassen und Schichten
--> Elite (<1%), Dienstklasse (12%) , Mittelstand (20%) , Arbeiterelite (5%), falscher "Mittelstand" (12%), Arbeiterschicht (45%), Unterschicht (5%)
2
#160832
 
Runi
Schüler | Nordrhein-Westfalen
12.05.2011 um 14:18 Uhr
es gibt zu dem dahrendorf-haus auch noch als ergänzung das modernisierte hausmodell von rainer geißler, der damit die vielschichtigkeit der deutschen bevölkerung zeigen will, in dem er u.a. auländische schichten ergänzt

siehe http://www.bpb.de/cache/images/5OTSFP_420x494.jpg
da ist ein bild davon
1
#164715
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BBCodes