Abiturprüfung Biologie 2018 Nordrhein-Westfalen - LK - Besprechung - Vorschlag HT 3
Hier könnt ihr euch zu dem o.g. Vorschlag austauschen. Falls dieser Vorschlag nicht existierte, teilt mir dies bitte mit. Es wäre auch super, wenn jemand die Aufgabenstellung posten könnte! Dann können nachfolgende Schüler und Schülerinnen von euren Beiträgen profitieren.
Hier könnt ihr euch zu dem o.g. Vorschlag austauschen. Falls dieser Vorschlag nicht existierte, teilt mir dies bitte mit. Es wäre auch super, wenn jemand die Aufgabenstellung posten könnte! Dann können nachfolgende Schüler und Schülerinnen von euren Beiträgen profitieren.
HT 2 thematisierte Hundertfüßer (Homologievergleich, Neurotoxin-Cocktail, Vorteil des Giftes)
Die genaue Aufgabenstellung ist mir nicht mehr bekannt.
1. Homologieverlgeich zwischen Giftklauen und Beinen eines Hundertfüßers.
Kriterium der Lage
Bein und Giftklaue eines Hunderfüßers befinden sich seitlich am Körper.
Bauplan des Beines besteht aus sieben Teilen. Bauplan der Giftklauen aus 4 Teilen.
Kriterium der spezifischen Qualität
Beide Stoffe sind Chitin.
Der Feinbau lässt deutlich werden, dass einige Teile, die auch in den Beinen vorhanden sind, miteinander verschmolzen sind. Dabei handelt es sich beispielsweise um Femur (Oberschenkel) und Tibia (Schienbein) in den Giftklauen.
Kriterium der Stetigkeit
Man konnte sehen, wie sich in einer Urform ein Giftproduzierendes Drüsengewebe gebildet hat. Die Hülle dieser Giftklaue hatte noch keine Abspritzmöglichkeit. Im zweiten Bild konnte man die Entwicklung einer Rinne erkennen und danach dann ein richtiger Giftkanal.
Insgesamt konnte man dann auf eine divergente Entwicklung schließen und die Homologie bestätigen (und auch eine Analogie mit konvergenter Entwicklung verneinen).
Des Weiteren konnte man dann mittels Rekombination, Mutation und den neuen Möglichkeiten des Giftes (Nahrungsspektrum, Verteidigungsmöglichkeit) erklären, warum sich diese Mutation weiterentwickelt und durchgesetzt hat.
2. Neurotoxin Komponente ST2
ST2 wurde mittels Patch-Clamp-Technik an den Kalium-Kanälen von Axonmembranen ausgemessen. Dabei konnte man sehen, dass bei vermehrter Zugabe des Gifts ST2 kein Ionenfluss mehr stattgefunden hat.
Möglicherweise blockiert das Toxin die Kanäle oder hemmt sie weiter runter. Meiner Meinung hat das Axon an der Stelle ein Problem mit der Repolarisierung, denn für gewöhnlich strömen die Kalium-Ionen heraus. Dies scheint nicht mehr zu geschehen.
Folge sind entweder extrem dichte Aktionspotentiale oder irgendwie ein sehr gestrecktes Aktionspotential. Das ist für mich allerdings schwer vorstellbar. Vermutlich sank die Kurve nur noch bis zum Schwellenwert ab, weil Natrium die Zelle verlässt und direkt wieder depolarisiert, weil eine Dauerreizung vorliegt.
Folgen könnte auf jeden Fall ein heftiges Ereignis an der Synapse selbst, vor allem, wenn es sich um eine inhibitorische Synapse handelt: Mega viele IPSPS hemmen und es kommt zur Lähmung (Lähmung ist die Todesfolge, stand im Material A).
3. Neurotoxin Komponente ST5
Ja, es handelt sich um einen Cocktail. Jetzt waren die Wirkungsmechanismen des ST5-Gift-Komponents gefragt. Diese wirken an den Calcium-Kanälen, diese verdoppeln bei ordentlicher Zugabe ihre Leistung. Da Calcium die Vesikel zur Exozytose bringt (Motorproteine, Mikrotubili) werden extrem viele Vesikel ausgeschüttet, wenn es zum Reiz kommt (künstlich hier), was auf jeden Fall passiert, da ST2 dies ja schon extrem begünstigt.
4. Neurotoxin Komponente RHT + Evolutionsvorteil
Wirbeltiere, Vögel und andere mit einem gewissen Schmerzrezeptor empfinden Schmerzen, wenn der Hundertfüßer sie beißt. Das liegt daran, dass das Gift an einen Rezeptor bindet, der Schmerzen bereitet.
Der Evolutionsvorteilt liegt in der Lernfähigkeit des Räubers. Dieser erinnert sich bei einem Biss des Beutetiers an diese unangenehme Situation und meidet ihn in Zukunft. Beispielsweise insektenfressende Vögel oder Ratten.
Das Gift verschafft ihm insgesamt also nur Vorteile und ja,
das war's dann.
Liebe Grüße, hoffe, dass es allen gut gelungen ist!
Die genaue Aufgabenstellung ist mir nicht mehr bekannt.
1. Homologieverlgeich zwischen Giftklauen und Beinen eines Hundertfüßers.
Kriterium der Lage
Bein und Giftklaue eines Hunderfüßers befinden sich seitlich am Körper.
Bauplan des Beines besteht aus sieben Teilen. Bauplan der Giftklauen aus 4 Teilen.
Kriterium der spezifischen Qualität
Beide Stoffe sind Chitin.
Der Feinbau lässt deutlich werden, dass einige Teile, die auch in den Beinen vorhanden sind, miteinander verschmolzen sind. Dabei handelt es sich beispielsweise um Femur (Oberschenkel) und Tibia (Schienbein) in den Giftklauen.
Kriterium der Stetigkeit
Man konnte sehen, wie sich in einer Urform ein Giftproduzierendes Drüsengewebe gebildet hat. Die Hülle dieser Giftklaue hatte noch keine Abspritzmöglichkeit. Im zweiten Bild konnte man die Entwicklung einer Rinne erkennen und danach dann ein richtiger Giftkanal.
Insgesamt konnte man dann auf eine divergente Entwicklung schließen und die Homologie bestätigen (und auch eine Analogie mit konvergenter Entwicklung verneinen).
Des Weiteren konnte man dann mittels Rekombination, Mutation und den neuen Möglichkeiten des Giftes (Nahrungsspektrum, Verteidigungsmöglichkeit) erklären, warum sich diese Mutation weiterentwickelt und durchgesetzt hat.
2. Neurotoxin Komponente ST2
ST2 wurde mittels Patch-Clamp-Technik an den Kalium-Kanälen von Axonmembranen ausgemessen. Dabei konnte man sehen, dass bei vermehrter Zugabe des Gifts ST2 kein Ionenfluss mehr stattgefunden hat.
Möglicherweise blockiert das Toxin die Kanäle oder hemmt sie weiter runter. Meiner Meinung hat das Axon an der Stelle ein Problem mit der Repolarisierung, denn für gewöhnlich strömen die Kalium-Ionen heraus. Dies scheint nicht mehr zu geschehen.
Folge sind entweder extrem dichte Aktionspotentiale oder irgendwie ein sehr gestrecktes Aktionspotential. Das ist für mich allerdings schwer vorstellbar. Vermutlich sank die Kurve nur noch bis zum Schwellenwert ab, weil Natrium die Zelle verlässt und direkt wieder depolarisiert, weil eine Dauerreizung vorliegt.
Folgen könnte auf jeden Fall ein heftiges Ereignis an der Synapse selbst, vor allem, wenn es sich um eine inhibitorische Synapse handelt: Mega viele IPSPS hemmen und es kommt zur Lähmung (Lähmung ist die Todesfolge, stand im Material A).
3. Neurotoxin Komponente ST5
Ja, es handelt sich um einen Cocktail. Jetzt waren die Wirkungsmechanismen des ST5-Gift-Komponents gefragt. Diese wirken an den Calcium-Kanälen, diese verdoppeln bei ordentlicher Zugabe ihre Leistung. Da Calcium die Vesikel zur Exozytose bringt (Motorproteine, Mikrotubili) werden extrem viele Vesikel ausgeschüttet, wenn es zum Reiz kommt (künstlich hier), was auf jeden Fall passiert, da ST2 dies ja schon extrem begünstigt.
4. Neurotoxin Komponente RHT + Evolutionsvorteil
Wirbeltiere, Vögel und andere mit einem gewissen Schmerzrezeptor empfinden Schmerzen, wenn der Hundertfüßer sie beißt. Das liegt daran, dass das Gift an einen Rezeptor bindet, der Schmerzen bereitet.
Der Evolutionsvorteilt liegt in der Lernfähigkeit des Räubers. Dieser erinnert sich bei einem Biss des Beutetiers an diese unangenehme Situation und meidet ihn in Zukunft. Beispielsweise insektenfressende Vögel oder Ratten.
Das Gift verschafft ihm insgesamt also nur Vorteile und ja,
das war's dann.
Liebe Grüße, hoffe, dass es allen gut gelungen ist!
Bezog sich bei Aufgabe 1 die Homolgiekriterien nicht nur auf Abb. 2, also die mit den Klauen?
Sonst kann ich die Punkte wohl schonmal zur Hälfte im Bach bei der Grundel suchen
Sonst kann ich die Punkte wohl schonmal zur Hälfte im Bach bei der Grundel suchen
Zuletzt bearbeitet von Fabi1309 am 11.04.2018 um 16:58 Uhr
Hey Fabi,
ja, eigentlich schon. Damit hätte dann allerdings ein Kriterium gefehlt und die Entwicklung der Giftklaue aus der Abbildung die Du meist lässt sich nur bedingt als Stetigkeitskriterium verwenden. Vorsichtshalber gemacht, habe ich es trotzdem. Falsch kann es nicht sein, da die Urform durchaus die Vermutung erlaubt, dass sich einfach mal Giftgewebe im Bein, im vordersten Bein entwickelt hat und das dann knalldreist in eine Klaue umgewandelt wurde.
ja, eigentlich schon. Damit hätte dann allerdings ein Kriterium gefehlt und die Entwicklung der Giftklaue aus der Abbildung die Du meist lässt sich nur bedingt als Stetigkeitskriterium verwenden. Vorsichtshalber gemacht, habe ich es trotzdem. Falsch kann es nicht sein, da die Urform durchaus die Vermutung erlaubt, dass sich einfach mal Giftgewebe im Bein, im vordersten Bein entwickelt hat und das dann knalldreist in eine Klaue umgewandelt wurde.
Danke für die schnelle Antwort . Ich habe lediglich geschrieben, dass das Kriterium der Lage ersichtlich ist. Kriterium der Stetigkeit war halt nicht gegeben und beim 3ten habe ich den Teil mit dem Chinin vergessen . Hatte mich so auf die exakte Lage fokussiert und ganz vergessen, dass es ja auch um das Material geht .
Fand die Aufgabe irgendwie nicht so knorke
Fand die Aufgabe irgendwie nicht so knorke
Zuletzt bearbeitet von Fabi1309 am 11.04.2018 um 17:02 Uhr