Nordrhein-Westfalen – Philosophie:
Positivismus CarnabPhilosophie
Unser Lehrer meinte das der Positivismus dran kommen könnte im mündlichen abitur, ich finde aber nichts dazu und kann mich auch nicht dran erinnern das jemals gemacht zu haben. Wäre jemand so nett das zu erklären?
Hallo, ich schreibe dir jetzt einfach mal das ab, was im Dtv Atlas Philosophie steht...
Rudolf Carnap (1891-1970) versucht die Ersetzung der Philosophie durch Wissenschaftslogik zunächst über die Syntax der Sprache. Sie soll die Schaffung idealer, d.h. formaler und exakter Sprachen dienen. Um Scheinsätze zu erkennen, unterscheidet Carnap zwischen inhaltlicher und formaler Sprechweise, die beide legitim sind. Philosophische Sätze werden einem Zwischenbereich zugeordnet. Diese quasi-syntaktischen Sätze täuschen einen Gegenstandsbezug vor, den sie nicht haben: Scheinbar beziehen Sie sich auf Objekte, tatsächlich aber auf Wörter. Z.B. "fünf ist kein Ding" scheint etwas über einen Gegenstand auszusagen, bezieht sich aber auf das Wort "fünf". Die Verwendung vieler philosophischer Ausdrücke ist sinnlos.....
So ganz genau habe ich seinen Ansatz auch noch nicht verstanden, aber ich glaube, dass er grundsätzlich kritisiert, dass die Philosophie sehr kompliziert gebaute Sätze schreibt und es für viele Wörter Doppeldeutigkeiten gibt. Was noch in meinem Unterrichtsmaterial steht ist:
- wollen die Philosophie auf eine sichere Grundlage stellen
- Unterschied zwischen Aussage der Einzelwissenschaften und Metaphysik: einzelwissenschaftliche Aussagen können auf eine für jedermann nachvollziehbare Weise geprüft werden
- die Aussagen der traditionellen Philosophie lassen sich weder rein logisch noch durch Beibachtungen überprüfen
- es gibt für den logischen Positivismus nur empirische oder analytische Sätze
- Aussagen die weder rein logischer Art sind noch auf Erfahrungen beruhen sind "sinnlos"
- Der "Sinn" oder die "Bedeutung" eines Satzes istnnicht ein (evtl. subjektives) geistiges Etwas, sondern die Methode seiner "Verifikation" (d.h. Dear Bestätigung seiner Wahrheit) in der Erfahrung
Beispiel: Der Satz "es hat am 28. November im Jahre 4 n. Chr. auf der Insel Manhatten geschneit." ist verifizierbar und daher sinnvoll, da es ja einen Beobachter hätte geben können.
- spezifisch metaphysische Termini ohne Bedeutung sind: Gott, Idee, das absolute, das unbedingte, das unendliche, Ding an sich,....
Beispiele für Sätze, die nach dem positivistischen Sinnkriterium "sinnvoll" sind:
- die Erde ist eine Scheibe
- im Weltall gibt es intelligente Lebewesen
- der Mensch stammt vom Affen ab
Beispiel für sinnlose Sätze
- die Seele ist unsterblich
- das gesellschaftliche Sein bestimmt das Bewusstsein
- das Ich muss die Ansprüche des Es und des Über Ichs berücksichtigen
So ich hoffe ich konnte dir wenigstens ein wenig weiterhelfen.
Liebe Grüße und viel Glück bei deiner Prüfung.
Rudolf Carnap (1891-1970) versucht die Ersetzung der Philosophie durch Wissenschaftslogik zunächst über die Syntax der Sprache. Sie soll die Schaffung idealer, d.h. formaler und exakter Sprachen dienen. Um Scheinsätze zu erkennen, unterscheidet Carnap zwischen inhaltlicher und formaler Sprechweise, die beide legitim sind. Philosophische Sätze werden einem Zwischenbereich zugeordnet. Diese quasi-syntaktischen Sätze täuschen einen Gegenstandsbezug vor, den sie nicht haben: Scheinbar beziehen Sie sich auf Objekte, tatsächlich aber auf Wörter. Z.B. "fünf ist kein Ding" scheint etwas über einen Gegenstand auszusagen, bezieht sich aber auf das Wort "fünf". Die Verwendung vieler philosophischer Ausdrücke ist sinnlos.....
So ganz genau habe ich seinen Ansatz auch noch nicht verstanden, aber ich glaube, dass er grundsätzlich kritisiert, dass die Philosophie sehr kompliziert gebaute Sätze schreibt und es für viele Wörter Doppeldeutigkeiten gibt. Was noch in meinem Unterrichtsmaterial steht ist:
- wollen die Philosophie auf eine sichere Grundlage stellen
- Unterschied zwischen Aussage der Einzelwissenschaften und Metaphysik: einzelwissenschaftliche Aussagen können auf eine für jedermann nachvollziehbare Weise geprüft werden
- die Aussagen der traditionellen Philosophie lassen sich weder rein logisch noch durch Beibachtungen überprüfen
- es gibt für den logischen Positivismus nur empirische oder analytische Sätze
- Aussagen die weder rein logischer Art sind noch auf Erfahrungen beruhen sind "sinnlos"
- Der "Sinn" oder die "Bedeutung" eines Satzes istnnicht ein (evtl. subjektives) geistiges Etwas, sondern die Methode seiner "Verifikation" (d.h. Dear Bestätigung seiner Wahrheit) in der Erfahrung
Beispiel: Der Satz "es hat am 28. November im Jahre 4 n. Chr. auf der Insel Manhatten geschneit." ist verifizierbar und daher sinnvoll, da es ja einen Beobachter hätte geben können.
- spezifisch metaphysische Termini ohne Bedeutung sind: Gott, Idee, das absolute, das unbedingte, das unendliche, Ding an sich,....
Beispiele für Sätze, die nach dem positivistischen Sinnkriterium "sinnvoll" sind:
- die Erde ist eine Scheibe
- im Weltall gibt es intelligente Lebewesen
- der Mensch stammt vom Affen ab
Beispiel für sinnlose Sätze
- die Seele ist unsterblich
- das gesellschaftliche Sein bestimmt das Bewusstsein
- das Ich muss die Ansprüche des Es und des Über Ichs berücksichtigen
So ich hoffe ich konnte dir wenigstens ein wenig weiterhelfen.
Liebe Grüße und viel Glück bei deiner Prüfung.