Der Doktor ist Idealist, er verkörpert den Idealismus und darin drückt sich auch Büchners antiidealistische Weltanschauung aus.
Dies wird vor allem in der Szene deutlich, in der Woyzeck an die Wand uriniert und der Doktor meint, der Körper sei dem Geist unterworfen und der Mensch sei frei alles zu tun, was er will.
So frei ist der Mensch jedoch gar nicht: aus materialistischer Not MUSS Woyzeck zusätzlich Geld verdienen und für den Doktor als Versuchskaninchen dienen. Woyzeck ist demnach determiniert und Büchner vermittelt dadurch seine materialistische Weltanschauung: nur wer materiell abgesichert ist, hat die Freiheit alles tun zu können, was er will (=> Antiidealismus, Materialismus, Determinismus).
Den Realismus könnte ich in diesem Fall nur mit dem Antiidealismus gleichsetzen.
Durch den Hauptmann wird hauptsächlich der Nihilismus verkörpert (ablehnung aller Werte und Normen, der Religion [Nietzsches Leitspruch: Gott ist tot], die Annahme, das alles sinnlos ist und sowieso alles enden wird).

Ich würde aber nicht Realismus, sondern Naturlaismus sagen, weil im Realismus ja nicht die extremen Seiten gezeigt werden und man das künstlerische erkennt.

Bei Woyzeck wird aber die extreme Seite gezeigt, aber man erkennt das künstlerische nicht. Es wird alle so gezeigt wie es wirklich ist ohne es irgendwie künsterlisch formen zu müssen. Das zeigt z.B. der Soziolekt aber auch Angaben wie: Woyzeck atmet schnell. oder so etwas in der Art.

Der Realismus enthält einem si etwas eher vor, versucht die Realität im künstlerischen zu zeigen.

So habe ich es jedenfalls gelernt.

Hier geht es aber nicht um Literaturepochen, sondern um Weltanschauungen ;-)