rezente Hinweise = heutige Hinweise. Gemeint sind damit evtl Rudimente oder Atavismen oder evtl die embryonale Entwicklung des heutigen Menschen, die Rückschlüsse auf die Evolution des Menschen schließen lässt.
Fossile Hinweise ist ja klar denke ich oder? Einfach fossile Funde in die Evolutionsgeschichte des Menschen grob einordnen können

Transspezifische Evolution der Primaten
Einordnung von fossilen und rezenten Hinweisen zur Evolution des Menschen
Methoden der Altersbestimmung
Relative Altersbestimmung:
-Alter des Fossils wird anhand der geologischen Schicht abgeschätzt, in der es gefunden wurde
-Sedimentgesteine sind umso älter, je tiefer sie in einer bestimmten Schichtabfolge liegen
-Leitfossilien ermöglichen es, Gesteine in weit auseinander liegenden Regionen derselben Zeit zuzuordnen
Absolute Altersbestimmung:
-Messung des Vorkommens radioaktiver Elemente und ihrer Zerfallsprodukte
• Kalium-Argon-Methode
àwird für weiter zurückliegende Zeiträume genutzt
-Bestimmung des Alters der Gesteine, in dem das Fossil gefunden wurde
-Element Kalium (K) ist in vielen Gesteinen vorhanden
- K zerfällt mit einer Halbwertszeit von 1,3 Milliarden Jahren à Calcium 40 und Argon 40 entsteht; Argon entweicht bei der Gesteinsbildung von flüssiger Lava vollständig, also muss sämtliches Argon, das man später misst, aus dem Zerfall von K stammen
-je älter das Gestein ist, desto mehr Argon enthält es
àaus dem Verhältnis Ar/ K wird das Alter des Gesteins und damit das des Fossils bestimmt
• Radiocarbonmethode
àwird für kurze Zeiträume genutzt
-Zerfall von Kohlenstoff
- C zerfällt mit einer Halbwertszeit von 5600 Jahren
àda Lebewesen Kohlenstoff enthalten, wird so das Alter des Fossils selbst bestimmt

Fossilien besonderer Bedeutung
-Leitfossilien
-Lebende Fossilien: heute vorkommende (rezente) Lebensformen, die in entlegenen Gebieten (z.B. Tiefsee) eine stabilisierende Selektion erfahren haben und daher im Wesentlichen unverändert geblieben sind (z.B. Quastenflosser)
-Brückentiere (Mosaikformen): Tiere, die Merkmale verschiedener Tiergruppen tragen und somit mosaikartig zusammengesetzt sind (z.B. Urvogel Archaeopteryx)
Archaeopteryx:
v Merkmale von Reptilien (Krallen an Vorder- und Hinterextremitäten, Schwanzwirbelsäule)
v Merkmale von Vögeln (Federn, Flügel, Vogelschädel)



Evolution des Menschen
Einordnung:
• Stamm der Wirbeltiere
àweist ein knöchernes Innenskelett auf
• Klasse der Säugetiere
àSäugen der Nachkommen, Haarkleid, gleichbleibende Körpertemperatur
• Ordnung der Primaten (Herrentiere)
ànach vorn gerichtete Augen, die räumliches Sehen ermöglichen
àGreifhände und Greiffüße ohne Krallen
àgeringe Nachkommenzahl und lange Abhängigkeit der Jungen von der Mutter
àstark entwickeltes Großhirn
àfehlende Spezialisierung

Vergleich von Menschen und Menschenaffen:
Anatomisch morphologische Merkmale
Gemeinsamkeiten:
• Verbreiteter Brustkorb und zum Rücken verbreiterten Schulterblätter
àgrößere Beweglichkeit der Arme
• Fehlen eines Schwanzes und Bildung eines Steißbeins
• Übereinstimmende Zahnformeln mit Backenzähnen
Unterschiede:
• Wirbelsäule ist beim Menschen am oberen Beckenrand stark nach hinten geknickt und weist Einbiegungen im Brust- und Halsbereich auf
àAufrichtung des Oberkörpers
• Becken ist stark verbreitet und verkürzt und bildet die Eingeweideschüssel
àBecken, Oberschenkel und der gesamte Oberkörper können durch die Lage der Gelenkpfanne eine senkrechte Linie bilden
• Schädel des Menschen ruht direkt auf der Wirbelsäule; Hinterhauptsloch, durch welches das Rückenmark in den Schädel gelangt, liegt etwa in der Mitte der Schädelbasis
Schädel der Menschenaffen wird durch starke Nackenmuskulatur gehalten; Hinterhauptsloch liegt weiter hinten
• Schädelform des Menschenaffen hat eine kräftige Überaugenwülste, eine weit vorspringende Schnauze und ein fliehendes Kinn
• Volumen und Gewicht des Gehirnschädels ist beim Menschen größer
• Zahnreihen sind beim Menschenaffen u-förmig mit Zahnlücken und überragenden Eckzähnen und beim Menschen parabelförmig ohne Zahnlücken und überragende Eckzähne
• Standfuß beim Menschen; Greiffuß beim Affen
• Präzisionsgriff mit Daumen ist nur beim Menschen möglich

Cytologisch-biochemische Merkmale
-Karyogramme: Menschenaffen besitzen 48 Chromosomen, Menschen 46 Chromosomen
-DNA-Vergleich
T H-Wert: Temperatur, bei der noch 50% der Hybridstränge ungetrennt vorliegen (Differenz zwischen Schmelztemperatur reiner DNA des Menschen und dem T H-Wert der Hybrid-DNA)
àJe größer der Wert ist, desto geringer ist die Übereinstimmung
Mensch Gibbon Orang-Utan Gorilla Schimpanse
5,2K 3,6K 2,4K 1,8K

-Aminosäuresequenzen: beim Vergleich der ß-Kette des Hämoglobins verschiedener Primaten zeigt sich völlige Übereinstimmung zwischen Mensch und Schimpanse
-Präzipitintest: beim Schimpansen 85% Ausfällung, beim Gorilla 64%, beim Orang-Utan 42% und beim Pavian 29%